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1188 - Die Loolandre-Patrouille

Titel: 1188 - Die Loolandre-Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erschien sie als eine Art Glutstreifen, dessen unterer Rand scharf abgegrenzt und leicht gewölbt war, als bräche das Licht einer Sonne hinter dem Horizont eines Planeten hervor. „Ich habe Angst, Zyita!" rief sie. „Wir fliegen genau darauf zu."
    „Ich sehe es auch", erwiderte die Pilotin. „Aber wenn wir schon jetzt das Linearmanöver abbrechen, finden die Torkroten uns innerhalb kurzer Zeit wieder. Die Armadabarbaren spielen Krieg, seit es die Endlose Armada gibt. Sie haben die Technik, Beute aufzuspüren und zu stellen, bis zur Meisterschaft entwikkelt. Ihnen entkommen wir nur dann, wenn wir mehr riskieren als sie."
    „Und wenn wir zuviel riskieren?" wandte Heien Almeera ein.
    Zyita Ivory zuckte nur die Schultern. Darauf gab es keine Antwort. Jetzt noch nicht.
    Scoutie zitterte plötzlich. Sie spürte instinktiv, daß eine ungeheuerliche Gefahr nach ihnen griff, und sie fühlte sich klein und hilflos und wußte, daß die Space-Jet ihnen keinen Schutz bot.
    Die Lichterscheinung war noch immer nicht verschwunden. Sie schien eher intensiver zu werden. Scoutie preßte die Lippen zusammen und klammerte sich an die Armlehnen ihres Kontursessels, als die Lichterscheinung plötzlich zu kippen schien und sich im nächsten Moment auf der entgegengesetzten Seite befand. Dann erlosch sie.
    Scoutie atmete erleichtert auf, doch da füllte sich das undefinierbare düstere Grau des Zwischenraums mit einem Netz blutrot leuchtender Fäden, von denen flackernde Gluttropfen rannen und in lautlosen Explosionen verpufften. „Zurück!" schrie die Gunnerin gellend.
    Die Pilotin schaltete bereits. Ihre Hände zitterten. Auch sie war vom Entsetzen gepackt. Die dröhnenden Vibrationen des Linearkonverters erstarben. Das blutröte Netz schlug über der Space-Jet zusammen, dann war es verschwunden.
    Aber das Schiff befand sich nicht im hellen Leuchten des Normalraums vor dem Loolandre.
    Es raste aber auch nicht mehr durch den Zwischenraum. Es flog durch etwas, das sich dem Auge als das Innere einer riesigen Ballung schmutzigroter Nebelfetzen darbot, in die aus weiter Entfernung ein heller Lichtschimmer drang...
     
    *
     
    „Wir glühen!" schrie Scoutie, als sie sah, daß sich von der Beschichtung der Außenhülle gelbrot glühende Fetzen lösten und davonwirbelten.
    Zyita schaltete die Paratronschirm-Projektoren ein. Im nächsten Moment schoß eine blauweiße Stichflamme aus den Kontrollen, fuhr dicht am Druckhelm der Pilotin vorbei und brannte ein faustgroßes Loch ins Kanzeldach. Gleichzeitig wetterleuchtete es rings um die Space-Jet, aber nur sekundenlang.
    Zyita schaltete auf volle Verzögerung. Die Triebwerke im Hecksektor des Ringwulstes verstummten; dafür setzten die Triebwerke des Bugsektors ein. Von lautem Grollen begleitende Vibrationen durchliefen die Schiffszelle.
    Scoutie schnallte sich los, stürzte zur Schnellreparatur-Box und entnahm ihr einen automatischen Leckabdichter. Sie schaltete das Gravopak ihres Raumanzugs ein, schwebte unter das Kanzeldach und preßte die etwa zwanzig Zentimeter durchmessende, fingerdicke und elastische Platte gegen das Loch. Sie war selbsthaftend und schweißte sich innerhalb weniger Sekunden fest.
    Als die Betschidin wieder auf dem Boden landete, schüttelte sich die Space-Jet. Scoutie stürzte, rappelte sich aber gleich wieder auf und blickte angsterfüllt nach oben.
    Zirka einen Kilometer über dem Diskus raste ein von blauweißer Glut umlohter Pfeil durch die schmutzigroten Nebelfetzen. Aber natürlich war es kein Pfeil. Dieser Eindruck wurde nur durch die Schlankheit des Gebildes hervorgerufen und durch die fünf nach hinten gebogenen Einzelsegmente des Bugsektors, die an Widerhaken erinnerten.
    Abermals wurde die Space-Jet durchgeschüttelt. Ein zweiter „Pfeil" erschien am Himmel, auch er von blauweißer Glut umloht: ein achthundert Meter langes Barbarenschiff, von dem ein einziger Goon-Block fast so groß wie die FAVALO war. „Warum landest du nicht?" rief Heien Almeera. „Wir sind noch zu schnell", erwiderte die Pilotin. „Außerdem weiß ich nicht, wo ich landen soll."
    Immer mehr gelbrot glühende Fetzen lösten sich von der Beschichtung der Außenhülle. Das Panzertroplon der Steuerkanzel wurde teilweise milchig trüb.
    Scoutie zog sich mühsam in ihren Kontursessel und schnallte sich wieder an. Als sie erneut nach oben schaute, sah sie, daß die beiden Barbarenschiffe sie überholt hatten und immer wieder hinter schmutzigroten Nebelfetzen verschwanden. Aber sie wurden

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