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1188 - Die Loolandre-Patrouille

Titel: 1188 - Die Loolandre-Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war schlaff. Der Cygride hatte in letzter Zeit nicht essen wollen.
    Er litt psychisch darunter, von seiner Armadaeinheit getrennt zu sein, von den rund 50.000 Raumschiffen, die er bis zum Durchgang durch TRIICLE-9 befehligt hatte.
    Die Metabio-Gruppiererin konzentrierte sich wieder auf die Kontrollen. Sie sah, daß die vorprogrammierte Überlicht-Phase in rund dreißig Sekunden zu Ende ging. Es war nur eine kurze Phase von fünf Minuten gewesen. Irmina hatte die Erfahrungen, die die Besatzung der THE REAL MCCOY gesammelt hatte, beherzigt. Sie war nicht scharf darauf, sich Gefahren auszusetzen, die sich vermeiden ließen.
    Seit dem Start von der BASIS war die Mini-Space-Jet mit vielen kurzen Überlicht-Etappen in Richtung Loolandre geflogen. Auf diese Weise hatte sie auch die linke vorgeschobene Flanke der Barbarenwellen durchstoßen. Es war nicht ungefährlich gewesen. Mehrmals war es zu Beinahe-Kollisionen gekommen und zweimal hatten die Torkroten auf den Diskus geschossen. Doch dieses Risiko war unvermeidlich gewesen. Anders ließ sich der Auftrag nicht erfüllen, Patrouille am und wenn möglich auch im Loolandre zu fliegen und Kontakt mit Beibooten der SOL aufzunehmen, die zu diesem Zweck ausgeschleust worden waren.
    Mit der SOL selbst Kontakt zu bekommen, war eher ein frommer Wunsch als ein konkreter Auftrag. Die Torkroten schirmten das ehemalige Fernraumschiff zu gut ab, und Hyperfunkkontakt über größere Entfernungen war in dieser von hyperphysikalischen und psionischen Kräften manipulierten Lichtsphäre nicht möglich.
    Irmina blickte durch das transparente Panzertroplon der Steuerkanzel, als die Grigoroff-Schicht zusammenbrach und die Mini-Space-Jet in den Normalraum zurückgeschleudert wurde.
    Im nächsten Moment schrillte der Alarm durch die Schiffszelle. Kollisionswarnung.
    Irmina Kotschistowa sah durch die Kanzelwandung eine pockennarbige hellgraue Fläche, die sich nach allen Seiten bis in die Unendlichkeit zu erstrecken schien. Der Diskus raste direkt darauf zu. Von außen mußte er wie ein Staubkorn wirken, das jemand gegen eine senkrechte Bergwand geworfen hatte - eine Bergwand, die eine Hälfte des Universums zu verdecken schien.
    Die Metabio-Gruppiererin hatte auf Bremsbeschleunigung mit Maximalwerten geschaltet.
    Das bedeutete, daß der virtuelle G-Punkt vor dem Kleinraumschiff erloschen und hinter ihm wieder aufgebaut worden war. Theoretisch hätte die Space-Jet mitten aus der Vorwärtsbewegung heraus schlagartig rückwärts fallen müssen. Aber Zauberkunststücke brachte auch die Metagrav-Technik nicht zustande. Die Massenträgheit ließ den Diskus weiter vorwärts stürzen. Die Schwerkraftlinien des virtuellen G-Punkts dehnten sich gleich imaginären Gummibändern.
    Irmina kümmerte sich nicht um das Schrillen des Alarms. Sie war voll auf die Beobachtung der Kontrollen konzentriert. Noch war nicht sicher, ob sich die Kollision mit der hellgrauen Wand vermeiden ließ. Die hyperphysikalischen Eigenheiten der Lichtsphäre hatten die Mini-Space-Jet im Zwischenraum weit über die vektorierte Distanz hinaus befördert, eine tückische Falle, der Irmina durch die Kürze der Überlicht-Phasen ausreichend vorgebeugt zu haben glaubte. Sie hatte sich geirrt. Anscheinend gab es in allernächster Nähe des Loolandre keine wirksame Vorbeugung dagegen.
    Sie atmete auf, als sie an den Kontrollen ablas, daß der von ihr herbeigesehnte Gleichgewichtszustand eintrat Der Diskus schwebte auf der Stelle, noch zweiunddreißig Kilometer von der pockennarbigen Wand entfernt. Die Katastrophe war abgewendet.
    Der Schwebezustand hielt natürlich nur eine fast nicht meßbare Zeitspanne an, bevor das Boot in Richtung des virtuellen G-Punkts fiel. Doch Irmina hatte sich nicht grundlos so intensiv konzentriert. Sie schaltete praktisch im selben Augenblick, in dem der Schwebezustand sich einstellen wollte, den G-Punkt-Projektor um. Der virtuelle G-Punkt hinter dem Diskus erlosch und baute sich im selben Augenblick an Backbord und um zwanzig Grad nach vorn versetzt wieder auf.
    Die Space-Jet befand sich im gleichen Augenblick in flachwinkligem Anflug auf die unendliche Wand und kurz darauf im Parallelflug an der Wand entlang. „Gut gemacht, Irmina!" lobte Jercygehl An mit der für Cygriden charakteristischen dumpfen Stimme. „Ich dachte schon, wir würden in die Schwarze Erfüllung eingehen."
    „Du vielleicht, aber ich nicht", spottete die Metabio-Gruppiererin, denn „die Schwarze Erfüllung" war für die Cygriden eine

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