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1188 - Die Loolandre-Patrouille

Titel: 1188 - Die Loolandre-Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch immer von blauweißer Glut umloht. Ihre Bugsegmente glühten hellrot und bogen sich langsam nach hinten. „Wenn sie nicht stärker abbremsen, verglühen sie", überlegte Scoutie laut. Sie erschauderte, als sie daran dachte, daß sich in jedem Schiff Hunderte von intelligenten Lebewesen befanden, die vielleicht schon in den nächsten Minuten elendiglich umkommen würden.
    Da ist etwas - unter uns", sagte Zyita und blickte auf die Bildschirme der Subbeobachtung. „Eine grauweiße grobporige Fläche. Sie wirkt irgendwie schwammig und nicht eben einladend. Ich werde versuchen, auf ihr zu landen."
    „Ist die Atmosphäre atembar?" erkundigte sich Heien zaghaft.
    Scoutie lachte bitter. „Der starke Reibungswiderstand müßte dir doch schon verraten haben, daß sie dichter ist als die Luft auf einem bewohnbaren Planeten." Sie las die Anzeigen mehrerer Sensoren ab, stellte einige Berechnungen mit ihrem Computer an und erklärte schließlich: „Wenn ich die chemischen Reaktionen, die über unserer Außenhülle ablaufen, rechnerisch ausklammere, dann besteht die Atmosphäre in Nebelland aus komplexen organischen Kohlenstoffverbindungen. Ein einziger Atemzug dort draußen dürfte bereits tödlich wirken."
    Weit vor der Space-Jet blähte sich ein Glutball auf. Wenig später übermittelten die Außenmikrophone donnerähnliches Grollen. Der Diskus wurde hochgeschleudert und herumgewirbelt. „Das war ein Barbarenschiff", stellte Scoutie tonlos fest.
    Heien Almeera schluchzte. „Dieses Schicksal habe ich ihnen nicht gewünscht", sagte sie unter Tränen.
    Während Zyita Ivory die Space-Jet wieder unter ihre Kontrolle brachte und nach unten steuerte, las Scoutie einige Anzeigen an. „Es sieht so aus, als hätte die Besatzung sich mit den Beibooten gerettet", erklärte sie. „Ich habe eine Menge schwacher Ortungsreflexe, die aus der Gegend hinter dem Explosionsort kommen. Es werden immer mehr, also steigen auch die Torkroten aus dem zweiten Schiff aus."
    Die FAVALO war unterdessen zum Stillstand gekommen. Zyita hatte die Schwerkraft-Neutralisatoren zugeschaltet und die Leistung der nach unten geschwenkten Triebwerke gedrosselt. Die Landestützen fuhren aus, dann berührten die Landeteller den Boden. Das Grollen der Triebwerke erstarb mit röchelnden Lauten.
    Die Pilotin schaltete die Schwerkraft-Neutralisatoren ab. Das Schiff schwankte leicht, als sein Gewicht die vier Landeteller gegen den schwammig aussehenden Boden preßte. Doch sie sanken nicht ein, sondern drückten nur vier flache Vertiefungen in den Boden. Danach stand der Diskus ruhig. „Steigen wir aus?" erkundigte sich Heien und löste ihre Anschnallgurte. „Wir warten erst einmal ab, bis das zweite Barbarenschiff explodiert ist", gab die Pilotin zurück. „Ich möchte nicht draußen von der Druckwelle erfaßt werden."
    Als hätte sie ein Stichwort gegeben, schwoll draußen ein zweiter Glutball auf. Er war weiter entfernt als der erste und deshalb kleiner. Als die Druckwelle den Diskus erreichte, schwankte er nur leicht. ,„Was nun?" fragte Scoutie. „Wir sind zwar vorläufig in Sicherheit, aber wir haben keine Ahnung, wo dieses unheimliche Nebelland sich befindet und ob wir es wieder verlassen können."
    Zyita blickte nach draußen, dann wandte sie sich ihren Gefährtinnen zu. „Wir sind nicht ausgebrochen, um Ferien zu machen", erklärte sie ironisch. „Wir haben einen Auftrag. Scoutie, du wirst uns jetzt drei Becher Kaffee tasten. Während wir ihn trinken, werden wir versuchen, uns die Schritte zurechtzulegen, die wir tun müssen, um unsere Lage zu präzisieren und herauszubekommen, wie wir und ob wir Nebelland wieder verlassen können."
    Scoutie blickte nach draußen und erschauderte.
    Wenn sie keine Möglichkeit fanden, Nebelland zu verlassen, würde die Space-Jet zu ihrem Grab werden, sobald die Recycling-Systeme des Schiffes und ihrer Raumanzüge die Atemluft nicht mehr regenerieren konnten..
     
    7.
     
    Jercygehl An umklammerte mit den Händen die Seitenlehnen des auf seine beachtliche Größe verstellten Kontursessels und beugte sich ächzend vornüber, als das Stahlrheuma von seinem Fettbuckel aus schmerzhafte Stiche durch den ganzen Körper schickte.
    Irmina Kotschistowa blickte von den Kontrollen hoch und wölbte die Brauen. Sie war nicht sonderlich beunruhigt, denn sie wußte, daß Ans Stahlrheuma ein relativ harmloses Leiden war. Er hätte es lindern und vorübergehend sogar ganz abwenden können, wenn er essen würde. Doch sein Fettbuckel

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