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1188 - Die Loolandre-Patrouille

Titel: 1188 - Die Loolandre-Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch nicht mehr."
    „Dann müssen wir eben zu Fuß gehen", sagte Scoutie.
    Ihre Gefährtinnen sahen sie an, als zweifelten sie an ihrem Verstand. „Wohin sollen wir zu Fuß gehen?" erkundigte sich die Gunnerin. „Erst einmal aus dem Schiff", antwortete die Betschidin. „Unser Ziel ist immer noch die helle Zone. Vielleicht finden wir dort ein Loch in der undurchdringlichen Wand aus in sich gekrümmtem Raum, der Nebelland zu einem Gefängnis macht."
    „Ein Loch, das in die Lichtsphäre vor dem Loolandre führt?" meinte Zyita skeptisch. „Was sollten wir dort - ohne Raumschiff?"
    „So schnell dürfen wir nicht aufgeben", erwiderte Scoutie ungeduldig. „Sehen wir uns doch erst einmal draußen um!"
    „Na, schön!" sagte Heien. „Umsehen können wir uns ja."
    Aus alter Gewohnheit überprüften sie erst noch ihre Raumanzüge, dann stiegen sie, da der Antigravlift nicht funktionierte, die Notleiter hinunter und verließen die Space-Jet durch die seitliche Schleuse des unteren Laderaums.
    Die Atmosphäre war so dicht und zäh wie Melasse und behinderte ihre Bewegungen. Dazu kam eine Schwerkraft von 1,5 Gravos. Die schmutzigroten Nebelfetzen erwiesen sich als eine breiige Substanz von ähnlicher Konsistenz wie das organische Synthogallert, das auf manchen kranischen Raumschiffen Grundnahrungsmittel gewesen war. Die drei Frauen begriffen sehr schnell, daß sie diesen träge dahintreibenden amorphen Massen ausweichen mußten, wenn sie nicht umgerissen werden wollten.
    Keuchend vor Anstrengung arbeiteten sie sich Meter um Meter vorwärts. Sie schöpften wieder Hoffnung, als der „Nebel" sich lichtete und sie schließlich nur noch gegen die zähe Atmosphäre kämpfen mußten.
    Aber dann, als sie sahen, was vor ihnen in der hellen Zone lag, blieben sie gelähmt vor Entsetzen stehen, denn die sich glockenförmig aufwölbende Helligkeit beschien eine kreisrunde Fläche von zirka hundert Metern Durchmesser, in der der Boden unaufhörlich von unbekannten Kräften aufgewühlt und zerfetzt wurde. Alle paar Sekunden erschien darüber ein Netz blutrot leuchtender Fäden, und wenn es wieder verschwand, fehlte etwas von der aufgewühlten Substanz.
    Langsam sanken die Frauen zu Boden. Sie hatten keine Kraft mehr, sich gegen die Schwerkraft zu wehren, denn ihre letzte Hoffnung war erstorben. Sie hatten begriffen, daß es ihr Schicksal war, an diesem Ort zu sterben. Allmählich fanden sie sich damit ab, und die Überlegung stellte sich ein, ob es nicht besser sei, den Tod zu beschleunigen, anstatt darauf zu warten, daß die Recycling-Systeme ihrer Raumanzüge die Atemluft nicht länger regenerierten.
    Scoutie war die einzige, die sich noch einmal gegen das Schicksal aufbäumte. Der Wille, ihre Familie nicht allein zu lassen, riß sie hoch und ließ sie taumelnd auf die Beine kommen.
    Verzweifelt hielt sie nach einer wie auch immer gearteten Hilfe Ausschau.
    Als sie die humanoide Gestalt im SERUN erblickte, die unbeweglich auf der anderen Seite der Lichtglokke stand, hielt sie sie zuerst für eine Halluzination. Sie schloß die Augen, aber als sie sie wieder öffnete, sah sie die Gestalt noch immer.
    Und zwei Handspannen hoch über dem Druckhelm leuchtete der violette Ball einer Armadaflamme.
    Ein Armadist! „Heien! Zyita!" rief sie mit einer Stimme, die ihr fremd vorkam. „Ein Armadist!
    Vielleicht kann er uns sagen, wie wir hier wegkommen!"
    „Du spinnst!" erwiderte Zyita abweisend. „Laß uns in Frieden!"
    Aber Heien Almeera rappelte sich auf. Scoutie half ihr auf die Beine, und dann stieß die Gunnerin einen halberstickten Schrei aus, als sie den Armadisten sah.
    Gemeinsam rüttelten sie Zyita an den Schultern, um sie zur Besinnung zu bringen. Es gelang ihnen schließlich, und als die Kommandantin der SOL-Zelle lden Armadisten erblickte, schluchzte sie und wankte mit ausgestreckten Armen auf ihn zu. „Warte!" schrie Scoutie, als sie sah, daß Zyita einfach geradeaus ging, anstatt um den Rand der aufgewühlten Fläche herum.
    Sie und Heien wollten ihr nacheilen und sie zurückhalten, aber die hohe Schwerkraft und die dichte Atmosphäre hemmten ihre Bewegungen. Zyitas Vorsprung war nur klein, doch sie vermochten ihn nicht zu verringern. Hilflos mußten sie mitansehen, wie ihre Gefährtin in die Helligkeit der Lichtglocke hineinstapfte.
    Plötzlich war das Netz blutrot leuchtender Fäden wieder da, hüllte Zyita Ivory ein und ließ ihre Konturen verschwimmen. Als es einen Herzschlag später wieder verschwand, hatte es außer

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