Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1189 - Alaska Saedelaere

Titel: 1189 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die Tiefe vorstoßen. Auf diese Weise hofften sie etwaige Gegner zu verwirren, zumal sie totale Funkstille hielten und so wenig Energie wie möglich aufwendeten, um ihren Fall zu bremsen.
    Entweder ging Alaskas Plan tatsächlich auf, oder die Fremden waren weniger wachsam und technisch schlechter ausgerüstet, als Carfesch angenommen hatte: Er kam ohne Schwierigkeiten vorwärts. Nichts und niemand versuchte ihn aufzuhalten, und wann immer er auf einer Rampe landete, blieben die Schleusen in seiner Umgebung geschlossen. Er registrierte, daß diese Schleusen um so häufiger waren, je tiefer er in den Krater vordrang. In der Tiefe zeigten auch die Kraterwände deutlichere Spuren der Bearbeitung. Die Schleusen waren mit zierenden Reliefs umgeben, die Rampe wurde schmaler, und aus einer niedrigen Brüstung wuchsen schließlich wuchtige Säulen empor, als aus dem offenen Weg eine Art Tunnel mit zum Kraterinnern durchbrochenen Wänden wurde. Die Säulen wurden weiter unten immer breiter, bis schließlich nur noch schmale, schießschartenähnliche Öffnungen anzeigten, daß der Gang sich immer sanfter in die Tiefe neigte. Dazwischen gab es zahlreiche Treppen, offen oder teilweise überdacht, und manchmal ragten balkonähnliche Plattformen aus der Steilwand hervor. Carfesch landete auf einigen von ihnen und betrachtete mißtrauisch die besonders reich verzierten Schleusen, aber niemand kam daraus hervor, um ihn zu fassen.
    Schließlich erreichte er den Grund des Kraters. Hier war es nicht mehr so hell, und in dem rötlichen Dämmerschein wirkte die Umgebung doppelt trostlos und unheimlich zugleich.
    Carfesch stand am Rand einer kreisrunden Ebene von gewaltigem Durchmesser, und diese Ebene war absolut leer. Von oben hatte Carfesch deutlich einige Linien wahrgenommen, aber jetzt, aus der Nähe, konnte er sie nicht mehr erkennen. Er blickte über eine völlig gleichförmige Fläche hinweg, auf der es nicht einmal den kleinsten Felsbrocken gab. Selbst unmittelbar an der Steilwand war der Boden wie leergefegt. Die einzige Abwechslung bildeten riesige Tore, die die Ebene säumten, aber sie alle boten sich Carfesch nur als halbkreisförmige Nischen dar, etwa einen Meter tief, aber um die fünfzig Meter hoch und ebenso breit. Auf den ersten Blick konnte man glauben, daß es sich um bloße Verzierungen handelte. Als Carfesch sich aber - wie verabredet - nach rechts wandte, um wieder mit Alaska Saedelaere zusammenzutreffen, kam er an einem dieser Gebilde vorbei, und er nahm sich ein paar Minuten Zeit, um es näher zu untersuchen. Danach hegte er keine Zweifel mehr, daß es sich tatsächlich um Tore handelte.
    Er wanderte parallel zur Steilwand weiter und begann sich allmählich darüber zu wundern, daß er Alaska Saedelaere noch immer nicht entdecken konnte. Er sagte sich, daß der Terraner vielleicht noch immer Schwierigkeiten mit seinem Bein hatte, nicht laufen konnte und daher in einer der Tornischen auf das Eintreffen des Sorgoren wartete.
    Nach gut zwei Stunden hatte Carfesch fünf Tore passiert und noch immer keine Spur von dem Terraner entdeckt. Er schaltete sein Helmfunkgerät auf Empfang, aber er hörte nicht einmal Atemzüge. Er riskierte es, für einen Augenblick auf Sendung zu schälten. „Alaska!" sagte er ungeduldig. „Melde dich!"
    Danach wartete er lange Zeit, aber er erhielt keine Antwort.
    Nach drei weiteren Toren drehte er sich um, betrachtete die weite, geschwungene Steilwand und kam zu dem Schluß, daß er bereits weit über den Sektor hinaus war, in dem Alaska Saedelaere hätte herunterkommen müssen.
    Er zog sich in den Schutz einer Tornische zurück und dachte angestrengt nach.
    Es war selbstverständlich denkbar, daß dem Terraner unterwegs etwas zugestoßen war - denkbar, aber nicht sehr wahrscheinlich. Carfesch hatte während seines schnellen Abstiegs keinen einzigen der Fremden zu Gesicht bekommen. Sollte Alaska das Pech gehabt haben, mitten in einem ganzen Trupp dieser Wesen zu landen, so wäre ihm gewiß noch so viel Zeit geblieben, einen kurzen Funkimpuls abzugeben. Sie hatten beide ihre Funkgeräte entsprechend vorbereitet: kein direkter Kontakt, aber ständige Empfangsbereitschaft.
    Carfesch stutzte. Es war Alaskas Plan gewesen. Er hatte diese Maßnahme vorgeschlagen, und von ihm stammte auch die Idee, daß Carfesch vorausgehen sollte.
    Der Sorgore rief sich ihr letztes Gespräch in Erinnerung und analysierte es so genau, wie es ihm möglich war. Anschließend verließ er die Tornisehe und blickte an

Weitere Kostenlose Bücher