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1189 - Alaska Saedelaere

Titel: 1189 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Saedelaere fuhr fort: „Sie haben eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder halten sie uns für Leute, die ein Recht haben, sich da unten herumzutreiben, oder sie stufen uns alle als unerwünschte Eindringlinge ein. Im ersten Fall werden sie uns in Ruhe lassen, und wir können nach der Schleuse suchen. Im zweiten Fall könnten sie theoretisch versuchen, uns abzuschießen, aber ich glaube nicht, daß ihnen das in der Praxis möglich ist."
    „Warum nicht?" fragte Carfesch interessiert. „Weil sie es dann nicht nötig hätten, das merkwürdige Raumschiff auf so zeitraubende Weise zu demontieren. Sie hätten es zerstört, solange es noch herabstürzte, und ich kann mir nicht vorstellen, daß man ihnen nicht wenigstens ein paar leistungsfähige Desintegratorgeschütze zur Verfügung gestellt hätte - wenn das nötig wäre. Ich nehme an, daß es in den Kraterwänden automatisch arbeitende Geschütze gibt, die in Aktion treten, wenn wirklich schwere Brocken in den Krater herabkrachen. Die Beseitigung kleinerer Objekte dagegen wird den Fremden überlassen."
    „Das ist unlogisch", protestierte Carfesch. „Wenn es so wäre, dann könnte man die Geschütze für alle herabstürzenden Objekte einsetzen.
    Die Fremden wären völlig überflüssig."
    „Vielleicht. Aber wie groß dürfte die Wahrscheinlichkeit dafür sein, daß Störenfriede bis zum Loolandre vordringen? Mittlerweile ist es doch ziemlich sicher, daß da drinnen etwas nicht mehr so ist, wie es sein sollte - und trotzdem hatten wir große Mühe, hierher zu gelangen. Carfesch, überlege doch mal: Bis vor relativ kurzer Zeit hat es garantiert keine unerwünschten Eindringlinge gegeben. Wenn überhaupt etwas in diesem Krater landete, was nicht hierhergehörte, dann handelte es sich um einen Unglücksfall. Du hast beobachtet, daß die Fremden das Raumschiff sehr behutsam auseinandernehmen. Sagt dir das gar nichts? Verdammt, der Loolandre hatte bisher nichts zu befürchten. Zweifellos gibt es Sicherheitsvorkehrungen, aber die können unmöglich auf Aggressoren der üblichen Art geeicht sein. Wenn es so wäre, dann hätte man uns längst in unsere Atome zerlegt.
    Und was die Fremden angeht - die Endlose Armada schleppt unendlich viele Völker mit sich herum. Vielleicht hatten die Wesen da draußen früher einmal eine wirklich große Aufgabe zu erledigen. Und dann ging die Zeit über sie hinweg, und sie waren zu nichts anderem mehr zu gebrauchen - nun sind sie eine Art Putzkolonne. Warum auch nicht? Sie sind Armadisten, und sie erfüllen eine Aufgabe. Wir beide dagegen sind Kundschafter, und unsere Aufgabe ist es, in den Loolandre einzudringen. Wir werden das tun, indem wir die Fremden austricksen. Wir fliegen auf den Grund des Kraters hinunter - aber nicht gemeinsam, sondern getrennt und in genau abgestimmten Sprüngen. Auf diese Weise werden wir nicht nur die Fremden, sondern auch die automatischen Waffensysteme verwirren - falls es die wirklich gibt. Bist du einverstanden?"
    Carfesch betrachtete Alaska Saedelaere zögernd, aber er sah nur eine in einen SERUN gehüllte Gestalt, die Mühe hatte, aufrecht stehen zu bleiben. Das Gesicht hinter der Helmscheibe war blaß und nicht sonderlich ausdrucksfähig, dazu noch durch Spiegelungen verzerrt. „Du redest zuviel", sagte Carfesch nachdenklich. „Tatsächlich?" fragte der Terraner mit einem leisen Lachen. „Nun, vielleicht wollte ich schon oft ein wenig mehr sagen, und ich habe es nur nicht gekonnt."
    Carfesch dachte daran, was Alaska Saedelaere bisher dargestellt hatte, und er fühlte sich unsicher. Er hatte sich eingebildet, gerade diesen Terraner recht gut zu kennen, aber der Totenbleiche war eine neue, kompliziertere Persönlichkeit, in der er sich noch immer nicht auskannte.
    Er nahm sich vor, in den nächsten Stunden besonders gut auf Alaska Saedelaere aufzupassen. „Gut", sagte er also. „Versuchen wir es.
     
    5.
     
    Auf dem Loolandre gab es weder Tag noch Nacht, sondern nur diese gleichbleibende Helligkeit, so daß es keine Rolle spielte, wann sie aufbrachen. Carfesch half dem Terraner zum Tunnelausgang, dann verließ er das Versteck und eilte die Rampe entlang. In beträchtlicher Entfernung kauerte er sich an die Felswand und sah auf die Uhr, um schließlich zum verabredeten Zeitpunkt in die Tiefe zu springen.
    Er hielt unwillkürlich Ausschau nach Alaska Saedelaere, konnte ihn jedoch nicht entdecken.
    Das war nicht weiter verwunderlich, denn der Terraner sollte jeweils einige Sekunden nach Carfesch in

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