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1189 - Alaska Saedelaere

Titel: 1189 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sinnesorganen besetzt, die scheinbar wahllos in die helle, rauhe Haut eingefügt waren.
    Diese sieben seltsamen kleinen Wesen näherten sich plappernd und mit aufgeregten Gesten dem Kokon. Carfesch stellte fest, daß sie Armadaslang sprachen - er konnte jedoch bei diesem Durcheinander kaum ein Wort verstehen.
    Die Kleinen klopften an dem Kokon herum, und schließlich stimmten sie gemeinsam einen sicher gut gemeinten, in Carfeschs Ohren jedoch ausgesprochen unharmonisch klingenden Gesang an. Zum Glück hörten sie bald wieder damit auf, und anschließend herrschte atemlose Stille. „Es ist noch zu früh!" behauptete plötzlich einer der Kleinen laut und deutlich. Ein anderer gebot ihm hastig Schweigen, und das Warten ging weiter. Und dann, so plötzlich, daß Carfesch es gar nicht in allen Einzelheiten mitbekam, griff ein winziger Tentakelarm aus dem Gespinst heraus und riß es auf, und im nächsten Moment kollerten zwei dickbäuchige, kurzbeinige Wesen zu Boden.
    Sie waren noch kleiner als die, die auf sie gewartet hatten, aber sie richteten sich behende auf, und ihre schlanken Oberkörper schwankten aufgeregt hin und her, während sie mit ihren kleinen Tentakeln nach ihren Artgenossen tasteten. Diese nahmen die beiden Kleinen geradezu zärtlich auf, streichelten und beruhigten sie und zogen schließlich mit ihnen von dannen.
    Carfesch war sich nicht recht darüber im klaren, was er eben mitangesehen hatte. Vielleicht war es nur eine Gruppe von Kindern dieses fremden Volkes gewesen, die miteinander Verstecken spielten - aber irgendwie wollte es ihm scheinen, daß es sich um etwas viel Bedeutsameres gehandelt hatte.
    Er trat vorsichtig an den Kokon heran und blickte durch den Riß in das Gespinst hinein. Ungefähr in halber Höhe, also da, wo der Kokon sich nach oben hin verjüngte, befand sich eine Mulde aus hellem, rauhem Material. Carfesch berührte sie vorsichtig. Die Sensoren vermittelten ihm das Gefühl von einer weichen, warmen Oberfläche, die jedoch bereits abkühlte und sich verhärtete. Als er etwas fester zudrückte, zerbröckelte das Material. Der darunter liegende Teil des Kokons war mit einer dunkleren, aber ebenfalls langsam zerbröckelnden Schicht ausgekleidet. Es hatte den Anschein, als würde sich der ganze Kokon binnen kürzester Zeit auflösen.
    Carfesch betrachtete das Gebilde nachdenklich und sah dann in die Richtung, in die die Kinder verschwunden waren.
    Aber dieses Rätsel hatte Zeit, entschied er schließlich. Er mußte den Weg nach draußen finden, auf die Rampe hinaus - falls es überhaupt noch einen Sinn hatte, dort oben nach Alaska Saedelaere zu suchen.
    Aber als er die entsprechende Richtung einschlug, stieß er alsbald auf einen Gang, auf dem es lebhafter als auf einem Jahrmarkt zuging. Es mußten Hunderte der fremden Wesen sein, die dort hin und her rannten, allerlei Gegenstände in die eine oder andere Richtung schleppten, irgendwelche Waren austauschten oder einfach nur ein Schwätzchen hielten. Carfesch versuchte, diese Versammlung zu umgehen, aber dabei geriet er entweder immer wieder auf diesen Gang, oder er fand sich in düsteren Korridoren wieder, an deren Enden Türen werweißwohin führten. Etliche Male entging er nur knapp den Blicken der Fremden, und so beschloß er, sich vorerst wieder zurückzuziehen. Auch wenn es draußen auf dem Loolandre weder Tag noch Nacht gab, so mochte es hier, in dieser Höhlenwelt, anders sein, und wenn er Glück hatte, war derselbe Gang schon in wenigen Stunden so ruhig und verlassen, daß er ihn gefahrlos benutzen konnte.
    Außerdem gab es noch ein anderes Problem, das es zu lösen galt: Irgendwo hier unten mußte es einen Zugang zum eigentlichen Innern des Loolandre geben.
    Carfesch war mittlerweile ziemlich davon überzeugt, daß der ganze gewaltige Kratergrund nichts anderes als eine riesige Schleuse war. Er dachte gar nicht erst darüber nach, wozu man im Loolandre eine so gigantische Schleuse brauchen mochte. Es erschien ihm jedoch als logisch, daß es noch eine andere, weniger spektakuläre Verbindung zwischen den Bewohnern des Kraters und denen weiter drinnen geben mußte, und diese Verbindung mußte sich irgendwo hier in der Nähe befinden -am Ende der Rampe.
     
    *
     
    Carfesch begann mit seiner Suche dort, wo er dieses Höhlenlabyrinth betreten hatte. Als er den Korridor erreichte, in dem das Gespinst gehangen hatte, konnte er der Versuchung nicht widerstehen, und er fand seinen Verdacht bestätigt: Der Kokon war vollständig

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