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1189 - Alaska Saedelaere

Titel: 1189 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erwachte und erkannte in einem lichten Augenblick, daß er Carfesch schmählich versetzt hatte. „Ich muß gehen", murmelte er und stand auf. „Aber warum denn?" fragte Ygaph besorgt und beschwichtigend zugleich. „Bei mir bist du in Sicherheit. Komm, erzähle mir noch einen deiner Träume."
    „Höre nicht auf ihn!" mahnte eine geisterhafte Stimme, und die Gestalt im weißen Gewand erschien wie aus dem Nichts in kaum zwei Metern Entfernung. Sie schwebte in der Luft und war durchscheinend, aber diesmal erkannte Alaska sie ganz genau. „Kytoma!" flüsterte er, und er erinnerte sich an den Traum, in dem sie zu ihm gesprochen hatte. „Ja", sagte sie. „Es war zu diesem Zeitpunkt die einzige Möglichkeit, dich zu erreichen."
    „Dann willst du mir also wirklich helfen?"
    „Ich habe mein Volk gefunden, Alaska, und ich habe ihm von dir berichtet. Dein Schicksal ist sehr... ungewöhnlich, und darum habe ich ab und zu nach dir Ausschau gehalten, um zu wissen, wie es dir ergeht. Du bist sehr unglücklich, mein Freund.
    Früher glaubtest du nur, es zu sein, aber jetzt bist du es wirklich."
    „Ja", gestand der Terraner. „Du hast recht. Kytoma - kannst du das Cappinfragment wieder an seinen alten Platz locken?"
    „Nein."
    „Dann kannst du mir auch nicht helfen."
    „Vielleicht doch. Wir könnten dich zu uns holen."
    Alaska erinnerte sich an Kytomas Stadt, die einen Menschen auf ewig verschlungen hatte und beinahe auch ihn nicht mehr freigegeben hätte. Es war die furchterregendste Stadt, die er jemals kennengelernt hatte, und er verspürte nicht das geringste Verlangen danach, noch einmal auch nur in die Nähe eines solchen Gebildes zu geraten. „Diese Stadt war seit langem verlassen und sehr einsam", erklärte Kytoma. „Sie fürchtete sich mindestens so sehr wie du, und darum war sie aggressiv wie du. Ich habe das leider zu spät erkannt. Diesmal wäre es anders. Mein Volk befindet sich an einem Ort, der mit dieser Stadt keine Ähnlichkeit hat."
    „Und dort könntet ihr aus mir wieder den Menschen machen, der ich einmal war?"
    „Das weiß ich nicht, und ich glaube es auch nicht. Es wäre ein Schritt zurück. Aber wir könnten dir helfen, dich weiterzuentwickeln und deinen jetzigen Zustand zu überwinden."
    „Was für ein Traum!" flüsterte Ygaph andächtig und starrte abwechselnd auf Kytoma und den im SERUN steckenden Terraner.
    Alaska beachtete ihn nicht. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, über Kytomas Angebot nachzudenken. „Werde ich zurückkehren können?" fragte er. „Auch das weiß ich nicht", gab Kytoma zu. „Ich kann nicht einfach verschwinden!" sagte der Terraner heftig. „Wie stellst du dir das vor?"
    „Wie stellst du dir dein weiteres Leben vor?" fragte Kytoma ernst zurück. „Wenn du bei deinesgleichen bleibst, wirst du früher oder später den Verstand verlieren. Du kannst nicht mehr unter normalen Menschen leben, Alaska. Wenn das Cappinfragment dich nicht vernichtet, wirst du das selbst erledigen - selbst wenn du es loswirst oder gerade dann."
    Sie hatte recht, und er wußte das, aber andererseits wußte er zu wenig über Kytoma, und ihr Volk kannte er nicht. Er wußte nicht einmal, was Kytoma war. Er hatte sie stets als ein Mädchen gesehen, eine magere Gestalt im weißen Kleid, barfüßig und mit langem, dunklem Haar, weiblich und dennoch auf seltsame Weise geschlechtslos. Ihr Volk hatte geholfen, den Schwärm zu bauen und zu überwachen, und sie war zurückgeblieben, um als eine Art von Wächterin zu arbeiten. Sie konnte nicht das Kind sein, als das er sie gesehen hatte und immer noch sah, aber wer oder was war sie wirklich?
    Diesmal antwortete sie nicht auf seine Gedanken. „Du kannst nicht in dieser Welt bleiben", sagte sie statt dessen. „Du hast keine Chance, in ihr zu leben. Komm zu uns!"
    „Wäre das nicht auch eine Art von Selbstmord?" fragte er bitter.
    Kytoma schwieg. „Und wie stellst du dir das vor?" fragte er schließlich. „Hast du irgendwo in diesem Krater ein Raumschiff versteckt?"
    „Nein, Alaska. Wie du siehst, bin ich nicht einmal in der Lage, dir in stofflicher Form zu erscheinen. Der Ort, an dem du dich befindest, ist für Angehörige meines Volkes sehr schwer erreichbar. Aber du trägst das Cappinfragment in dir. Es ist nicht einfach nur ein Organklumpen, sondern ein Teil jenes Energiekonzentrats, als das ein Cappin sich von einem Ort zum anderen versetzt.
    Wir glauben, daß wir dieses Fragment zu einem Pedotransfer anregen und dich auf diese Art zu uns

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