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1189 - Alaska Saedelaere

Titel: 1189 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versprochen."
    Der Fremde schien nachzudenken, und Carfesch hoffte inständig, daß der Kraterbewohner ihm diesen Unsinn abkaufte. Die Frage war, ob diese Wesen wirklich so isoliert lebten, wie er annahm, oder ob es nicht doch noch andere, ungefährlichere Zugänge zum Innern des Loolandre gab. Wenn die Kraterbewohner über alles informiert waren... aber sie konnten es nicht sein. Wer machte sich die Mühe, trotz des unter der riesigen Schleuse wütenden Kernbrands einen Weg in diesen Krater zu suchen, der ganz offensichtlich nur noch von besseren Putzkolonnen bewohnt war? Die Kraterbewohner konnten im Vergleich zu den möglichen Zivilisationen des Loolandre-Innern nur eine unbedeutende Rolle spielen. Es sei denn, die Schleuse war sehr wichtig. Aber in diesem Fall hätte man dem Inferno längst den Garaus gemacht. „Wenn du von draußen kommst, kannst du über uns nichts wissen", stellte der Fremde sehr treffend fest. „Aber wie kommt es dann, daß ich dich in unserer Stadt und noch dazu in einem der unteren Gänge gefunden habe?"
    „Mein Freund und ich sind am oberen Rand des Kraters gelandet", erklärte Carfesch kaltblütig. „Bevor die fremden Träume ihn überwältigten, kamen wir überein, auf dem Grund nach einer Schleuse zu suchen. Wir machten uns auf den Weg, aber dann habe ich ihn aus den Augen verloren. Also kehrte ich um, um nach ihm zu suchen."
    „Nun gut", sagte der Fremde nachdenklich. „Wir werden sehen, was dein Artgenosse zu berichten hat."
    „Wann werden wir bei ihm eintreffen?" kehrte Carfesch zu seiner früheren Frage zurück.
    Diesmal benützte der Kraterbewohner einen Begriff aus dem Armadaslang. „Fünfeinhalb Tage", übersetzte der Translator. „Geht es nicht schneller?" fragte Carfesch entsetzt. „Mein Freund schwebt in großer Gefahr!"
    „Wir könnten einen Transporter benutzen", meinte der Fremde zögernd. „Aber das wird für dich sehr unbequem werden!"
    „Das macht nichts", versicherte Carfesch eilig. „Übrigens - ich bin Carfesch. Wie kann ich dich nennen?"
    Er erhielt die gleiche Auskunft wie Alaska Saedelaere und entschied sich ebenfalls für „Ygaph".
    Der Weg zum Transporter erwies sich schon als unbequem genug, denn einige der Korridore waren durch ziemlich lästige Hindernisse schwer passierbar. „Ich hätte daran denken sollen", meinte Ygaph bekümmert. „Hier leben besonders viele Angehörige meines Volkes, die in der Bosheits-Phase stecken. Wahrscheinlich sind auch ein paar Phasenverirrte dabei - es ist manchmal schwer, sie zu finden."
    „Was ist die Bosheits-Phase?" erkundigte sich der Sorgore vorsichtig.
    Während sie sich vorsichtig weiter vorarbeiteten, erklärte Ygaph, daß jeder Plegick-Trofe drei Phasen durchleben müsse: die der Unbeschwertheit, die mit der Kindheit gleichzusetzen war, die der Bosheit, die offensichtlich den Flegeljähren gleichkam, und die sogenannte Existenz-Phase. Die Kinder waren für normale Arbeiten nicht geeignet, und ihr produktiver Beitrag zum Überleben ihres Volkes beschränkte sich darauf, sich der neuen Mitglieder ihrer eigenen Phase anzunehmen. Die Halbwüchsigen hatten nichts als Unsinn im Kopf und zwangen die Erwachsenen zu einem permanenten Bürgerkrieg, der allerdings bemerkenswert unblutig verlief - die Plegick-Trofen waren trotz ihres Phasen-Daseins ein erstaunlich friedfertiges Völkchen. Sie konnten ja auch schlecht ihren eigenen Nachwuchs ausrotten, zumal die Bosheits-Phase nichts mit einem Mangel an Moral zu tun hatte - sie war ein Naturgesetz, dem man sich fügen mußte. Ähnlich verhielt es sich auch bei den Phasenverirrten -das waren Plegick-Trofen, die den Übergang von der Bosheits- zur Existenz-Phase nicht schafften und in einer Art Zwischenstadium hängenblieben. Das hatte etwas mit dem Zustand zwischen den einzelnen Phasen zu tun: Die Plegick-Trofen taten den Schritt in die nächste Ebene in einer „geistigen Verkapselung", wahrscheinlich einer hormonell bedingten, meditativen Ruhepause, in der die Weichen für ihre weitere Existenz gestellt wurden. Mancher schaffte es nicht, sich aus der damit verbundenen Traumwelt zu lösen: Ein solcher Plegick-Trofe war für immer dazu verdammt, zwischen Traum und Wirklichkeit hin und her zu pendeln.
    Mit anderen Worten, dachte Carfesch, sind diese Wesen verrückt, und ihr Wahnsinn ist unheilbar.
    Aber die Plegick-Trofen schoben ihre Verrückten nicht in irgendein Getto ab, im Gegenteil: Die Phasenverirrten waren hochangesehene Leute. Ihr spezieller Wahnsinn verlieh

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