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1190 - Die stählerne Spinne

Titel: 1190 - Die stählerne Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Paralyse-Strahler hatte ihn gelähmt. „Nur Geduld, mein Freund", murmelte Leo Dürk im Armadaslang. „In einer Stunde bist du wieder auf den Beinen."
    Dann sah er sich um. Ja, sie hatten gefunden, wonach sie suchten. Wenn auch nur ein Zehntel der Geräte, die hier versammelt wären, noch funktionierte, dann würde Torquantuurs Festung ihre Geheimnisse nicht mehr lange für sich behalten.
     
    4.
     
    Anderthalb Stunden später war die Lage wie folgt: Clifton Callamon hatte sich mitsamt den Geiseln auf die Kontrollzentrale zurückgezogen. Der Lärm der Alarmsirenen hatte die Netzparias' wachgerüttelt. Zu Hunderten strebten sie auf die Zentrale zu, um ihrer Herrscherin zu Hilfe zu kommen. Callamon gab ihnen klar und deutlich zu verstehen, daß er Torquantuur nach wie vor als Unterpfand seiner Sicherheit betrachte. Das dämpfte den Eifer der Arachniden. Während sich der Admiral mit seinen Gefangenen zurückzog, drängten sie behutsam nach. Um diese Zeit mochten es zwei- bis dreitausend sein, die sämtliche Ausgänge des Kontrollzentrums belagerten. Im Innern der großen Halle befanden sich die beiden Terraner mit ihren Geiseln vorläufig in Sicherheit. Aber die Lage war prekär. Der geringste Fehler, und die Parias würden ihre zahlenmäßige Übermacht voll zur Geltung bringen. Sie waren bis an die Zähne bewaffnet, und daß mit ihren Waffen nicht zu spaßen war, hatten Leo Dürk und Clifton Callamon am eigenen Leib erfahren.
    Der Waffenmeister hatte die sieben Geiseln in der Mitte der Halle versammelt und bewachte sie mit scharfen Augen, während Callamon die Geräte inspizierte - soweit das vom Boden aus möglich war - und sich eine Strategie zurechtlegte, wie die Geheimnisse der Festung am leichtesten zu ergründen seien. Praak hatte inzwischen seine Beweglichkeit wiedererlangt.
    Torquantuur dagegen litt noch immer unter Schmerzen und würde, so behauptete wenigstens Girinaar, erst dann wieder voll hergestellt sein, wenn die Eiablage beendet war.
    Leo Dürk saß ein paar Meter von den Parias entfernt. Er hatte den Kombilader griffbereit neben sich liegen. Seit dem Zwischenfall mit Praak wußten sie, daß er nicht zögern würde, die Waffe zu gebrauchen. Das und der Sicherheitsabstand gaben ihm Gelegenheit, sich mit den SERUN-Monturen zu beschäftigen. Sie mußten unbedingt wieder instand gesetzt werden, wenn die Durchsuchung der Kontrollzentrale ohne unnötige Verzögerung vonstatten gehen sollte. Die Geräte, die Leo und den Admiral interessierten, waren an den glatten, steilen Wänden der Halle installiert, wo Menschenarme nicht hinreichten und Menschenfüße keinen Halt fanden.
    Er brauchte nicht lange, um herauszufinden, was die Netzparias mit den Anzügen angestellt hatten. Die terranische Technik war ihnen fremd, aber daß der winzige Klumpen von Mikroprozessoren, unter dem linken Schulterblatt angebracht, sämtliche automatischen Funktionen eines SERUNs kontrollierte, war ihnen bald klargeworden. Sie hatten ein paar Feldleiter bloßgelegt und sie auf mechanische Weise unterbrochen. Es war kein ernst zu nehmender Schaden - nichts, was Leo Dürk nicht binnen weniger Minuten hätte reparieren können -, aber es lief ihm doch kalt über den Rücken, als er bemerkte, wie wenig daran gefehlt hätte, und die Steuerleitung der Belüftung und der Temperaturkontrolle wäre ebenfalls durchtrennt worden.
    Er machte sich an die Arbeit. Von Zeit zu Zeit glitt sein Blick an den sechs Türen vorbei, vor denen die Parias lauerten. Sie waren geschlossen - verriegelt, soweit er das beurteilen konnte.
    Aber man wußte nie, wann es den Belagerern gelingen würde, einen der Riegel unbemerkt zu lösen. Dann würden sie ein paar rasche Schüsse anbringen wollen, in der Hoffnung, einen der beiden Fremdlinge zu treffen und unschädlich zu machen. Bis jetzt war alles ruhig gewesen, aber lange würde die Ruhe nach Leos Meinung nicht mehr anhalten. Er fühlte sich unbehaglich. Je rascher sie sich mit der technischen Einrichtung des Kontrollzentrums zurechtfanden, desto besser waren sie dran.
    Er brauchte zwölf Minuten für die Reparatur der SERUNS. Ausprobieren konnte er sie nicht.
    Dazu wäre erforderlich gewesen, daß er die Parias eine Zeitlang aus den Augen ließ. Er mußte warten, bis Callamon seine Inspektion abgeschlossen hatte.
    Er schob die beiden Raummonturen beiseite. Der Admiral war inzwischen bis zum Ende der Halle vorgedrungen und musterte die Geräte und Maschinen, die über ihm an den Wänden hingen. Die rechte Hand

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