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1190 - Geisterrache

1190 - Geisterrache

Titel: 1190 - Geisterrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jane entgegen.
    Aus dem Spiegel drang die unwillige Antwort. »Ich werde Spuren löschen. Der Tod löscht die Spuren. Die Hexen-Wahrheit bleibt bestehen. Sie werden viele Tode sterben, und in den letzten Augenblicken ihres Lebens erkennen, auf was sie sich eingelassen haben. Sie werden sehen, wie schwach sie letztendlich sind. Wir, die anderen Mächte, sind ihnen bei weitem überlegen.«
    Das brauchte sie nicht zu wiederholen. Das wusste und kannte Jane. Oft genug hatte sie damit zu tun gehabt. Es drängte sie, Gunhilla nach den Namen der Personen zu fragen, aber die Erscheinung wollte nicht mehr sprechen.
    Um sie herum verlor die Spiegelfläche ihre Schärfe und verschwand wie unter einem grauen Nebel, in den auch Gunhilla eintauchte.
    Danach ging alles sehr schnell. Bevor Jane und Sarah sich versahen, zog sich der Nebel zusammen.
    Er bildete plötzlich eine Spirale, die alles mitriss.
    Auch Gunhilla verschwand. Sie war plötzlich weg, wie von einem Trichter verschluckt, und die normale Spiegelfläche wurde für die beiden Zuschauerinnen wieder sichtbar. Auch die klamme und ungewöhnliche Kälte verschwand, sodass ein normales Bad die Umgebung bestimmte.
    Jane ging nach vorn. Sie strich über ihre Stirn. Sie berührte dann den Spiegel, ohne einen Hinweis auf die Erscheinung fühlen zu können. An der Fläche hatte sich nichts verändert. Sie war weder wärmer noch kälter geworden.
    Jane ließ sich auf einen Hocker sinken, schüttelte den Kopf und schaute danach zu Sarah Goldwyn hoch. Die Horror-Oma stand am Türrahmen gelehnt. Auch sie sah nicht eben aus wie das blühende Leben. Der unheimliche Vorgang hatte sie mitgenommen.
    Da auch sie nichts sagte, war es still im Bad. Nach fast einer halben Minute übernahm Jane wieder das Wort. »Du hast alles gesehen?«, fragte sie.
    »Habe ich. Und auch gehört.«
    Jane lächelte. »Kannst du mir einen Rat geben, Sarah? Ich bin im Moment ziemlich von der Rolle.«
    Sarah gefiel der Ort hier nicht. Deshalb sagte sie: »Komm, lass uns nach unten gehen. Wir sollten gemeinsam eine Tasse Kaffee trinken. Danach wird es uns besser gehen.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    Sie gingen hinab, und diesmal war es beinahe die ältere Sarah, die Jane stützen musste…
    ***
    Eine Explosion. Ein greller Schein, der uns blendete. Im Zimmer schien eine Lichtbombe explodiert zu sein, denn alles war so grell. Nichts konnten wir mehr tun. Selbst das Hochreißen der Arme kam zu spät.
    Aber die unnatürliche Helligkeit verschwand. Es gab auch keine Nachwirkungen bei uns, denn als das Strahlen verschwunden war, sah alles so aus wie sonst.
    Fast alles…
    Das Kleid nicht mehr!
    Es war innerhalb von Sekunden verbrannt, und es hatte nicht mal ein richtiges Feuer gegeben. Die Macht des Kreuzes hatte es in Fetzen zerrissen, aber genau diese Fetzen waren noch vorhanden, denn sie schwebten dicht über dem Boden. Wie die Stücke eines fliegenden Teppichs. Wir konnten nur staunen, denn die zurückgebliebenen Reste und grauen Teile lösten sich auf.
    Ich ging dorthin, wo mein Kreuz auf dem Boden lag, nahm es an mich und steckte es ein. Es gab noch eine leichte Wärme ab, das war alles. Das Kleid aber war vernichtet, und es gab auch keine sichtbare Erinnerung mehr.
    Als ich mich umdrehte, stand Suko bei Alina Ambrose. Er hielt die totenbleich gewordene Frau fest, die sich kaum auf den eigenen Beinen halten konnte. Ihre Lippen zitterten, ohne dass sie in der Lage war, ein Wort zu sagen.
    Suko führte Mrs. Ambrose zu einem Sessel. Wie gelähmt blieb sie dort sitzen, den Blick ins Leere gerichtet, wobei ich davon überzeugt war, dass der unheimliche Vorgang sie gedanklich schwer beschäftigte.
    »Es war ihr Kleid, John. Gunhillas Kleid. Das Kleid, das ein Geist getragen hat. Damit muss man erst mal zurechtkommen.« Er schüttelte den Kopf. »Jetzt haben wir ein Beweisstück gehabt, und das ist auch wieder verschwunden.«
    »Ich mache mir keinen Vorwurf. Es hat nur ein Test sein sollen.«
    »Das weiß ich doch.«
    Ich blieb mit dem Rücken zum Fenster hin stehen. Es war auch nichts zu riechen. Dieses alte Kleid war völlig geruchlos verbrannt. Dazu in einem Feuer, das nicht normal war.
    »Es stellt sich die Frage, Suko, wie Don Ambrose an dieses Kleid gekommen ist. Hat er es gefunden? War es der Weg zu seiner Trägerin? Ich weiß es nicht, und wir können auch nur spekulieren. Fest steht, dass es vier Männer waren, die sich als Hobby mit dem Jenseits oder der Beschwörung von Geistern beschäftigt haben. So weit

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