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1190 - Geisterrache

1190 - Geisterrache

Titel: 1190 - Geisterrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ambroses Zimmer.
    Bei einer Durchsuchung im Beisein der Witwe hatten wir dann das Kleid gefunden, dessen Existenz sich auch Alina Ambrose nicht erklären konnte.
    Es war auf dem Teppich Platz genug vorhanden. So hatte Suko das Kleid ausbreiten können. Er strich noch einige Falten glatt, erhob sich dann und betrachtete nickend sein Werk. Es hob sich von dem rostfarbenen Teppich gut ab.
    »Zufrieden, John?«
    Ich zeigte meine Zähne. »Nicht ganz.«
    Er verstand. »Du willst den endgültigen Test.«
    »Natürlich.«
    »Okay.« Er trat zur Seite. »Ich werde dich dabei nicht stören.«
    Aber Alina Ambrose störte mich. »Von welchem Test sprechen Sie, Mr. Sinclair?«
    »Bitte, Mrs. Ambrose, Sie sollten jetzt wirklich keine Fragen stellen. Es wäre sogar besser, wenn Sie das Zimmer Ihres Mannes verlassen. Natürlich kann ich Sie nicht zwingen, aber…«
    »Richtig, Mr. Sinclair, Sie können mich nicht zwingen. Ich will wissen, was es mit diesem verdammten Kleid auf sich hat, das anscheinend niemand gehört. Und deshalb werde ich auch bleiben.«
    »Wie Sie wollen.«
    »Oder wird es gefährlich?«
    Ich schaute sie an und hob dabei die Schultern. »Das kann man niemals im Voraus sagen.«
    Sie lachte, als wollte sie meine Antwort nicht wahrhaben. »Komisch, aber das hätte ich mir selbst sagen können. Sind das nicht Ausreden?«
    »Ich wollte Sie nur gewarnt haben, Mrs. Ambrose.«
    Die Frau presste die Lippen zusammen. Dann nickte sie mir zu. »Okay, Mr. Sinclair, einigen wir uns darauf. Ich bleibe hier, ziehe mich aber bis zur Tür zurück. Und Sie tun, was Sie nicht lassen können oder wollen.«
    »Es ist Ihre Wohnung.«
    »Ja, noch.« Alina Ambrose drehte sich abrupt um und ging weg. An der Tür blieb sie stehen, die Hände hart gegeneinander gedrückt, als wollte sie beten.
    Suko war um das Kleid herumgegangen und hielt sich in meiner Nähe auf. Er hatte die Arme in die Seiten gestützt, sein Blick war auf das Kleid gerichtet.
    »Dann versuch es, Alter.«
    Ich zupfte an der Kette und merkte, wie das Kreuz an meiner Brust nach oben rutschte. Es war nicht warm. Es sonderte auf dem Weg zum Hals auch keinerlei Wärme ab. Momentan war alles normal.
    Allerdings war ich davon überzeugt, dass es nicht so bleiben würde.
    Ich wollte das Kleid nicht nur mit dem Kreuz streicheln, sondern direkt zur Radikalkur greifen. Der nächste Schritt war nur ein Schrittchen, aber er reichte aus, um den Hitzestoß durch das Metall fließen zu lassen.
    Augenblicklich stieß ich das Kreuz nach vorn und ließ es los.
    Treffer!
    Es landete in der Mitte des Kleides. Was dann passierte, überraschte uns alle und raubte uns buchstäblich den Atem…
    ***
    Gunhilla Blaisdell stand in dieser langen Spiegelfläche wie gemalt. Es war in dieser Form nicht zu erkennen, ob sie nun ein Mensch, ein Geist oder nur eine Reflektion war.
    Sie bewegte sich nicht, und auch Jane Collins rührte kein Glied. Hinter ihr stand Lady Sarah Goldwyn. Jane spürte, wie deren Atem ihren Nacken streifte.
    Die Lage war grotesk. Wie überhaupt die gesamte Situation, in die Jane Collins ohne ihr eigenes Verschulden hineingeraten war. Sie hatte den Kontakt nicht gewollt. Es war die andere Seite gewesen, die eine Verbindung mit der Detektivin aufgebaut hatte. Zunächst nur aus der Ferne und über das Gefühl. Später dann war die Person Jane erschienen. Zunächst hatte sie die Stimme aus dem Unsichtbaren gehört und sie dann im Bad gesehen, auch im Spiegel.
    Und jetzt stand sie wieder an der gleichen Stelle.
    Aber sie hatte sich verändert. Sie trug nicht mehr dieses rote Gewand über dem nackten Körper.
    Jane sah auch keine Hände, die auf ihrem Kopf lagen, und das kleine Glasgefäß mit dem Feuer schwebte ebenfalls nicht vor ihrem Gesicht.
    Jane wollte die erste Begegnung nicht aus dem Kopf gehen. Da hatte sie dann gesehen, wie die Person Feuer gefangen hatte und verbrannt war. So wie man damals in den düsteren Zeiten Frauen als Hexen verbrannte und sich kaum jemand dagegen auflehnte.
    Sie sah jetzt anders aus. Jane, die sich wieder gefangen hatte, überlegte intensiv. Sie ging nicht von diesem Flattergewand aus, das wie ein bleicher Fetzen den Körper umgab. Es war mehr das Gesicht dieser Person, das sie störte. Ihrer Meinung nach war es noch blasser und auch durchscheinender geworden. Selbst die Augen waren in diese Veränderung mit einbezogen worden. Sie wirkten größer, aber auch tiefer in den Höhlen liegend und zugleich hohler. Das lag wohl an dem Blick, der auf die

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