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1192 - Schamanenkult

1192 - Schamanenkult

Titel: 1192 - Schamanenkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Freiwillig bist du bestimmt nicht in die Kälte gegangen. Welchen Grund hast du gehabt, das zu tun?«
    Bill überlegte, was er Sheila sagen sollte. So einfach abspeisen lassen würde sie sich nicht. Da musste er schon bei der Wahrheit bleiben. Er hob die Schultern und sagte: »Ich bin wach geworden, weil ich ein Geräusch gehört habe. Es war so laut, dass es mich geweckt hat. Natürlich bin ich aufgestanden, um nachzuschauen.«
    »Du hast es nicht hier im Haus gehört?«
    »Nein. Draußen.«
    »Und was war das für ein Geräusch?«
    Bill lächelte bei seiner Antwort. »Das weiß ich bis jetzt noch nicht, Sheila. Ich habe es nicht herausfinden können, tut mir wirklich leid.«
    »Der Wind?«
    »Kann sein.«
    Sheila atmete sehr hörbar ein und ließ auch ein leises Seufzen hören. »Bill, warum sagst du mir nicht die Wahrheit? Ich sehe dir doch an, dass etwas passiert ist. Auf mich brauchst du wirklich keine Rücksicht zu nehmen. Ich denke nur daran, was wir alles zusammen durchgemacht haben.«
    »Ja, du hast Recht. Es ist nur so unwahrscheinlich und unglaublich, was ich erlebt habe.«
    »Und was?«
    »Es war jemand im Garten!« Jetzt hatte Bill es gesagt, und es gab auch kein Zurück mehr für ihn.
    »Bei uns im Garten?« flüsterte Sheila.
    »Ja, genau.«
    »Und wer?«
    »Das ist mein Problem, Sheila.«
    »Das du mit mir teilen solltest.« Der Platz auf dem Schreibtisch war ihr zu unbequem. Deshalb rutschte sie herab und ging zu Bills Ledersessel, in den sie sich hineinfallen ließ und die Beine anzog. »Jetzt bin ich mal gespannt, was du mir zu sagen hast.«
    Bill lehnte sich zurück. In den folgenden Minuten berichtete er Sheila von seinem Zusammentreffen mit der unheimlichen Gestalt und vergaß auch nicht, darauf hinzuweisen, welche Warnung sie ihm mit auf den Weg gegeben hatte.
    Sheila hatte es gelernt, zuzuhören. Sie sagte zunächst auch nichts, doch ihr Gesicht, das etwas im Schatten lag, nahm einen starren Ausdruck an. Sie hatte sehr genau zugehört, gab keinen Kommentar ab und drehte sich nur zur Tür hin, als Bill seinen Bericht beendet hatte.
    Aber dort ließ sich niemand sehen. Es wehte auch kein eisiger Luftzug in den Raum. Dennoch zog Sheila fröstelnd die Schultern hoch.
    »Das ist mir passiert, Sheila.«
    Sie strich durch das blonde Haar und schaute ins Leere. »Was hast du dir denn gedacht, wovor die Erscheinung dich oder uns gewarnt haben könnte?«
    »Das weiß ich nicht. Sie hat sich nicht näher ausgedrückt und die Warnung allgemein ausgesprochen.«
    »Beunruhigt dich das, Bill?«
    »Dich nicht?«
    »Doch.« Sie blickte zum Fenster hin. Dahinter bewegte sich nichts. Nur die Finsternis der Nacht war dort zu sehen. »Ich denke nur darüber nach, was diese Erscheinung denn gemeint haben könnte.«
    »Es gibt nichts Konkretes.«
    »Ja, das kann gut sein. Er hat weder dich, mich, noch Johnny damit gemeint, sondern von einer allgemeinen Gefahr gesprochen. Würdest du mir da zustimmen?«
    »Unbedingt.«
    »Dann hängt es mit dem Haus zusammen. Mit dem Grundstück, womit auch immer.«
    Bill runzelte die Stirn. »Ich will gar nicht daran denken, was uns hier alles widerfahren ist. Da kam in den vergangenen Jahren viel zusammen. Zu viel, würde ich sagen.«
    »Ob es mit Johnny und Nadine zusammenhängt?«
    »Ja - auch. Kann sein. Darüber habe ich auch nachgedacht.« Es war die alte Geschichte. Nadine Berger war damals in eine Wölfin mit der Seele eines Menschen verwandelt worden. Sie hatte bei den Conollys gelebt wie ein treuer Hund, und sie war vor allen Dingen die Beschützerin des Jungen gewesen.
    Diese Zeiten waren vorbei. Nadine Berger hatte ihre menschliche Gestalt zurückerhalten und lebte jetzt in einer anderen Welt. Auf der geheimnisvollen und rätselhaften Nebelinsel Avalon. Das Reich war für sie zu einem Zufluchtsort geworden.
    »Ich glaube es nicht«, meinte Sheila. »Warum nicht?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Dann hätte diese Erscheinung zumindest etwas andeuten können. So hat sie eigentlich mehr angerichtet, als sie wohl verhindern wollte.«
    »Das kann auch sein.«
    »Was willst du tun?« Trotz der Spannung und ihres Wachseins hatte Sheila Mühe, ein Gähnen zu unterdrücken.
    »Wir können nichts tun. Zumindest nichts, was uns weiterbringt.«
    »Demnach willst du darauf warten, dass etwas passiert?«
    »Nein, auch das nicht. Zumindest nicht lange. Ich werde dem Spuk nachgehen.«
    »Und mit unserem Freund John darüber sprechen.«
    »Das denke ich mir.«
    Sheila war

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