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1195 - Der Engelskerker

1195 - Der Engelskerker

Titel: 1195 - Der Engelskerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vor. Sehr schnell hatte ich das Ziel erreicht. Genau in dem Augenblick, als sich der Aufzug in Bewegung setzte. Durch das Sichtfenster gelang mir der Blick in die Kabine, und da sah ich, wie Clarissa verschwand.
    Löste sie sich auf? Wurde sie geholt?
    Der Lift sackte ab, und das Mädchen war nicht mehr zu sehen, sodass auch ich nicht wusste, ob ich mich geirrt hatte oder es den Tatsachen entsprach.
    Trotzdem wollte ich es wissen. Ich ging zurück in meine Wohnung, wartete etwas ab und telefonierte nach einer gewissen Zeit mit dem Hausmeister. Ich wollte von ihm wissen, ob er das Mädchen aus dem Haus hatte gehen sehen.
    »Nein, Mr. Sinclair, das habe ich nicht. Soll ich denn darauf achten und die Kleine aufhalten?«
    »Nein, das ist nicht nötig, danke.« Ich zog mich vom Telefon zurück und ließ mich wieder in einen Sessel fallen. Meine Gedanken blieben nicht lange bei Clarissa. Sie wanderten weiter zu dieser geheimnisvollen Michaela, die in einem Engelskerker gefangen gehalten und von schaurigen Wesen bewacht wurde.
    War das möglich? Wenn ja, wer bewachte sie dann? Welche Wesen waren es?
    Dämonen können vielfältig sein, und ich wollte mir darüber nicht den Kopf zerbrechen. Es ging mehr um die Gefangene an sich. Sie litt unter den Qualen, und sie musste gefunden werden.
    Nicht hier, sondern in Goslar, einer Stadt in Germany.
    Gewisse Bücher hat man eben im Haus, weil sie dazugehören.. Unter anderem auch einen Atlas. Ihn holte ich hervor und schlug ihn auf. Zwar wusste ich nicht ganz genau, wo ich zu suchen hatte, aber die Mitte von Deutschland traf schon irgendwo zu.
    Ich fand sie südlich von Hannover und demnach nicht weit von einem Flughafen entfernt. Mit dem Auto würde man von Hannover aus nicht länger als eine Stunde fahren.
    Ich klappte den Atlas wieder zu und dachte dabei an einen Mann und eine Frau. Es waren Freunde von mir, die ebenfalls in Deutschland lebten. Beide gingen einem ähnlichen Beruf nach wie ich, wenn auch nicht so intensiv. Sie arbeiteten für die Regierung und man konnte sie durchaus als verdeckte Ermittler einstufen.
    Die Frau hieß Dagmar Hansen, und der Mann hörten auf den Namen Harry Stahl.
    Sollte ich sie anrufen?
    Zwar spielte ich mit dem Gedanken, entschied mich dann jedoch dagegen. Das brachte nichts. Ich wollte keine Pferde scheu machen, denn noch hatte ich nichts Konkretes in der Hand. Vielleicht in Goslar selbst und wenn sich da Schwierigkeiten auftaten.
    Mir blieb nichts anderes übrig, als mich um ein Flugticket zu kümmern. Jetzt hatte ich es eilig.
    Wenn möglich, wollte ich am frühen Abend in der Stadt eintreffen, und ich war wirklich gespannt auf den Engelskerker…
    ***
    Es war Freitag. Es war Abend. Nein, nicht so ganz. Er ging bereits über in die Nacht.
    In der Kellerbar des Hotels war es überheizt. Als eine normale Bar konnte man sie nicht betrachten, denn sie bestand aus einem überheizten Gewölbe mit einer Rundbogendecke. Um die Tische herum standen Bänke mit hohen Rückenlehnen, waren aber für die gedachten vier Personen recht eng.
    Dagmar Hansen und Harry Stahl hatten keine weiteren Hilferufe mehr vernommen, und so waren sie in den Keller gegangen, um noch mal über den Fall zu reden.
    Vor Harry stand ein Glas Pils. Dagmar hatte sich für ein Glas Rotwein entschieden, in das sie hineinschaute, als suchte sie dort etwas Besonderes. Sie nickte sich selbst zu. Dabei seufzte sie leise.
    »Was stört dich, Dagmar?«
    »Die Dinge an sich. Wir haben Schreie gehört, und wir können sie uns nicht erklären. Jetzt frage ich mich, warum haben wir sie gehört und keine anderen Menschen?«
    Harry lächelte schief. »Weißt du das genau?«
    »Nein, eben nicht.«
    »Genau. Es kann doch sein, dass auch andere Menschen die Schreie gehört haben und nur nicht darüber sprechen. Oder sehe ich das so falsch, Dagmar?«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    Harry trank einen Schluck. »Es kann sein, dass diese Schreie für gewisse Menschen hier in der Stadt ein Problem sind. Ein so großes, dass sie nicht darüber reden wollen und es lieber verdrängen. Offiziell darf es so etwas nicht geben. Das ist schließlich unerklärlich, Dagmar. Damit beschäftigt man sich nicht, und so fällt es unter den Tisch.«
    Die Schultern der rothaarigen Frau zuckten. In dem fein geschnittenen Gesicht kräuselten sich die Lippen. »Ich kann dir nicht so recht folgen. Es muss ja nicht sein, dass die Menschen sich unbedingt auskennen. Okay, hier gibt es viele Sagen und Legenden. Der Harz ist -

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