Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1196 - Die Macht der Druidin

1196 - Die Macht der Druidin

Titel: 1196 - Die Macht der Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Vorschlag des Roten Ryan reagieren würde. Die Welt hier kam mir sowieso so verrückt und zweigeteilt vor. Ich konnte sie einfach nicht registrieren. Es war alles irgendwie zu unnatürlich. In einer so friedvollen Umgebung mit dem Tod konfrontiert zu werden, das wollte mir nicht in den Kopf. Das passte einfach nicht zusammen.
    Mona lächelte bösartig. Sie lächelte zudem so wie jemand, der genau Bescheid wusste. »Nein, Ryan, ich nehme nicht dich, sondern meinen Begleiter. Es ist ein etwas längerer Weg bis zu dir, verstehst du? Da könnte John Sinclair auf dumme Gedanken kommen, und das will ich auf keinen Fall. Er ist der Erste. Und du wirst zuschauen müssen.« Sie nickte, und dann stach sie zu.
    Es war ihr Wille, mir die Klingen in den Leib zu rammen. Ich sollte zweifach getötet werden. Zum einen durch den Stahl und zum anderen durch das Gift.
    Sie musste mich treffen. Es ging kein Weg daran vorbei, aber auch ich hatte mich in den letzten Sekunden während des Gesprächs vorbereiten können und dabei gedanklich verschiedene Möglichkeiten durchgespielt.
    Deshalb handelte ich.
    Ich sprang nicht zurück, nein, ich gab genau Acht - und erwischte den richtigen Augenblick.
    Meine Handkante raste wie ein Fallbeil nach unten. Ein kurzer und kräftiger Schlag, der sein Ziel nicht verfehlte. Ich erwischte den Handrücken, und das verdammte Messer fegte nach unten, ohne mich an der Haut berührt oder geritzt zu haben. Die lange Klinge zupfte mit der Spitze nur an meiner Kleidung entlang, das war alles.
    Mit der linken Hand schlug ich zu. Dabei nahm ich die Faust und nicht die Handkante.
    Bevor Mona zu einem zweiten Stoß kam, wurde sie genau im Gesicht erwischt.
    Etwas brach unter dem Hieb mit hörbaren Geräuschen. Vielleicht die Zähne oder die Nase, so genau hatte ich das nicht mitbekommen.
    Die Wucht des Treffers schleuderte sie zurück. Mit einem dumpfen Laut landete sie rücklings im Gras. Der Aufschlag schüttelte sie durch, und in ihrer Wut brüllte sie auf.
    Ich sprang auf sie zu. Noch im Sprung trat ich, aber die Messerhand erwischte ich nicht. Mein Fuß rammte ins Gras. Ich zog ihn blitzschnell wieder zurück, und das war gut so, denn aus ihrer liegenden Haltung stach Mona wieder zu.
    Sie führte den Rundschlag dicht über den Boden hinweg und hätte sicherlich meinen Fuß getroffen, wäre ich nicht sofort zurückgesprungen.
    Dort blieb ich stehen und zog meine Waffe.
    Mona lag noch am Boden. Ihre Klinge hielt sie wie im Krampf fest. Wir hörten sie stöhnen und ächzen, als sie sich in die Höhe stemmte und zunächst mit gesenktem Kopf auf der Stelle hocken blieb.
    »Lass sie, John!«
    »Wie du willst!« Hier hatte der Rote Ryan das Sagen. Für mich stand fest, dass Mona noch nicht aufgegeben hatte. Eine wie sie machte bis zum bitteren Ende weiter, nur hielt ich jetzt die Trümpfe in der Hand und nicht sie.
    Sie hob den Kopf an. Dabei drehte sie ihn so, dass sie uns anschauen konnte.
    Es war noch ihr Gesicht, das uns anschaute, aber es hatte sich sehr verändert. Es war verzerrt. Der Ausdruck bestand aus reiner Wut und aus Hass. Die Lippen wirkten wie in die Breite gezogenes Gummi. Aus dem Mund wehte uns ein Fauchen entgegen. Sie schüttelte den Kopf und stand mit einem Ruck auf.
    Jetzt sah ich ihr gesamtes Gesicht.
    Ich erschrak, als ich sah, was mein Schlag angerichtet hatte. Möglicherweise waren die Knochen hinter der Haut aufgeweicht. Ihre Attraktivität hatte Mona jedenfalls verloren. Meine Faust hatte ihre Nase getroffen und sie zerstört. Sie war fast in den Kopf hineingedrückt und dabei breiter geworden. So wirkte sie wie eine aufgeplatzte Blüte, aus der zudem noch eine dunkle Flüssigkeit sickerte.
    Ich zielte auf sie, aber dagegen hatte der Rote Ryan etwas. »Nein, John, so nicht.«
    »Wie dann?«
    »Ich übernehme das!«
    Ich nickte, steckte die Beretta aber nicht weg. Ich dachte nur daran, dass der Rote Ryan in diese Welt gehörte und dass es ihm oblag, den Sieg davonzutragen.
    Er griff in irgendeine Tasche seines Gewands und holte die Flöte hervor.
    Mona kümmerte sich nicht darum, denn sie hatte mit sich selbst genug zu tun. Sie fuhr mit beiden Händen über ihren nackten Körper und auch über das Gesicht hinweg, das jede Attraktivität verloren hatte.
    Dabei gerieten die Handflächen gegen das Blut, und sie verschmierte es dann auf dem gesamten Körper, sodass sie einen noch schaurigeren Anblick bot.
    Der Rote Ryan hob die Flöte an und setzte das Mundstück an die Lippen.
    Sekunden

Weitere Kostenlose Bücher