1196 - Die WaffenhÀndler von Mrill
Männer landeten auf einem kleinen Plateau über einem Steilhang. Ihre Helme waren geöffnet, so daß sie miteinander sprechen konnten, ohne die Funkgeräte einzuschalten.
„Irgendwo muß hier ein Eingang zu einer Höhle sein", sagte der Terraner.
Taurec blickte in die Schlucht. Er suchte die Felswände Meter für Meter ab.
„Da drüben ist etwas", rief er, nachdem er fast fünf Minuten lang schweigend gesucht hatte. „Dort zwischen den Bäumen mit den blauen Blättern."
Er startete bereits. Bully folgte wenig später. Ihm gefiel nicht, daß sie die Schlucht völlig ungedeckt überquerten. Voller Unbehagen und Unruhe blickte er in die Höhe, und er bemerkte drei Gleiter, die für einen kurzen Moment aus den tief hängenden Wolken kamen, aber gleich wieder darin verschwanden. Dann erreichte er die blauen Bäume auch schon und sah den Eingang zu einer Höhle, den Taurec entdeckt hatte. Der Kosmokrat schwebte bereits in die Öffnung.
„Hier ist ein Schacht", rief er. „Er führt steil in die Tiefe."
Bully zögerte, ihm zu folgen. Waren sie geortet worden? Oder ließen sich die Tefroder in den Gleitern von der SYZZEL ablenken?
Er zog sich bis in das Dunkel der Höhle zurück und spähte zu den Wolken hinauf. Alles war ruhig. Nirgendwo zeigte sich eine der Militärmaschinen der Tefroder.
Sie sind weitergeflogen, sagte er sich. Wie sollten sie auch auf den Gedanken kommen, daß wir in dieser gottverlassenen Gegend herumgeistern?
Er glitt hinter Taurec her und ließ sich im Schacht in die Tiefe sinken.
„Die Wände sind erstaunlich glatt", hallte es von unten zu ihm herauf. „Als ob sie abgeschliffen oder mit einem Desintegrator bearbeitet worden wären."
Bully landete wenig später in einer großen Höhle neben dem Kosmokraten.
„Wir sind noch immer über dem Meeresspiegel", sagte dieser. „Bis jetzt haben wir kaum etwas geschafft."
Die Lichtkegel ihrer Helme reichten weit in die Höhle hinein, deren Boden mit Geröll bedeckt war.
„Es sieht wirklich so aus, als ob die Felsen im Schacht bearbeitet worden wären", bemerkte der Terraner, während er sich durch die Höhle treiben ließ.
„Ein unterirdischer Fluß kann es kaum gewesen sein, der die Wände so geglättet hat." Der Kosmokrat folgte ihm.
„Nein, wirklich nicht. Da geht es nach unten. Sieh dir das an. Ich bin ganz sicher, daß jemand nachgeholfen und das Gestein mit einem Desintegrator aufgelöst hat, um den Durchmesser des Schachtes zu vergrößern."
Bully verringerte die Leistung seines Antigravs und stürzte immer schneller in die Tiefe, bis er schließlich in eine weitere Höhle von gewaltigen Ausmaßen kam.
„Jetzt sind wir tief genug", meldete Taurec. „Hier muß es irgendwo sein."
Taurec schob sich an ihm vorbei. Im Lichtkegel seines Scheinwerfers war ein etwa sieben Meter langer Metallkasten zu erkennen, der auf einem Steinsockel stand. Der Behälter war ungefähr zwei Meter breit und anderthalb Meter hoch.
„Das ist es also", sagte der Kosmokrat und umkreiste das Objekt.
„Vermutlich eine Bombe."
Er entdeckte einen Verschluß, untersuchte ihn sorgfältig und öffnete ihn schließlich, so daß sich der Kasten aufklappen ließ. Eine kompliziert aussehende Positronik wurde sichtbar, die um drei Metallkugeln herum gruppiert war.
„Könntest du mir erklären, was das ist?" fragte Bully.
„Ich kann nur vermuten, daß es eine Bombe ist", wiederholte der Kosmokrat. „Ein Planetenzünder. Weniger wäre kaum sinnvoll.
Niemand würde sonst einen Sprengsatz so verstecken."
„Du hast recht", stimmte der Terraner zu. „Welchen Grund aber könnte Grek 0 haben, diesen Planeten zu zerstören?"
„Wahrscheinlich keinen."
„Du glaubst also auch nicht, daß diese Welt von besonderer Bedeutung für die Tefroder ist?"
„Nein. Ausgeschlossen.
Bully war ratlos. Er ahnte die Wahrheit, wagte jedoch nicht, sie auszusprechen, weil sie ihm gar so schrecklich erschien.
Plötzlich fuhr Taurec erschrocken zurück. Er drehte sich herum und blickte den Terraner erbleichend an.
„Was ist los?" fragte dieser. „Nun sag's doch schon."
„Ich hätte beinahe eine Katastrophe ausgelöst", gestand Taurec mit stockender Stimme.
„Wieso denn? Was hast du getan?"
„Ich bin jetzt ganz sicher, daß dies ein Planetenzünder ist", erklärte der Kosmokrat. „Wenn diese Bombe hochgeht, löst sie eine Kettenreaktion aus, die niemand mehr aufhalten könnte. In einigen Stunden wäre Uschenba nur noch eine glühende Hölle, vorausgesetzt, sie
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