1196 - Die WaffenhÀndler von Mrill
gehorche dir. Jederzeit."
Diese Worte kamen langsam und stockend über ihre Lippen.
„Du kannst wieder aufstehen." Ochlemech lachte dröhnend. Er wußte, daß Mirona Thetin sich nicht wieder auflehnen würde. Er war mächtiger als sie, denn er konnte ihr Leben jederzeit auslöschen, ohne daß sie etwas dagegen tun konnte. Sie würde gehorchen - aber dennoch war sie von nun an seine Todfeindin, die ständig darüber nachdenken würde, wie sie sich rächen konnte.
4.
Taurec beugte sich über das Modul, nachdem er es an eine Analysepositronik angeschlossen hatte. Seine gelben Augen leuchteten auf.
„Unsere erste Idee war richtig, Bully", verkündete er. „Bei dem Ding, das Grek 0 an der Hacke hat, handelt es sich um einen Hyperkomzünder."
„Damit kann er also über Lichtjahre hinweg Sprengsätze hochgehen lassen", erwiderte der Terraner. Er saß auf der anderen Seite des Tisches, auf dem der Computer stand.
„Richtig."
„Daraus folgt, daß irgendwo in Andro-Beta eine Art Bombe versteckt ist."
„Auch richtig. Da die Maahks nüchtern und logisch denkende Wesen sind, muß diese Bombe an strategisch wichtiger Stelle liegen."
„Genau. Sonst könnte sie nicht wirkungsvoll genug eingesetzt werden."
„Ausgezeichnet. Dann brauchen wir also nur noch herauszufinden, wo die Tefroder in Andro-Beta besonders empfindlich zu treffen sind."
Taurec lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er verschränkte die Arme vor der Brust.
„Und damit wären wir am Ende mit unseren Überlegungen", stellte er fest.
„Ja, du hast recht. Eine solche Stelle gibt es nicht in Andro-Beta.
Die Tefroder sind über nahezu alle bewohnbaren Sauerstoffwelten verstreut. Kein einziger Planet hat eine wirklich herausragende Bedeutung."
Vishna betrat den Raum. Sie war so schön, daß Bully kaum die Blicke von ihr lösen konnte.
„Ich habe etwas gefunden", erklärte sie. „Auf diesem Planeten gibt es etwas, was auf der Hyperkomfrequenz ansprechen könnte, die ihr angegeben habt."
„Auf Uschenba?" fragte Bully überrascht. „Wir sind zufällig hier.
Wirklich nur zufällig. Wir hätten jede andere Welt anfliegen können."
„Ich weiß, Bully. Aber muß das etwas mit uns zu tun haben?"
entgegnete sie.
„Nein. Natürlich nicht."
„Das möchte ich sehen", sagte Taurec. „Bitte, zeig uns, was du gefunden hast."
Die beiden Männer begleiteten die Kosmokratin zur Zentrale.
Vishna schaltete ein Peilgerät ein, und in einem verwirrenden Geflecht von Linien und Farbzonen erschien ein leuchtender Punkt.
„Das könnte so etwas wie eine Bombe sein", sagte sie. „Vielleicht handelt es sich dabei aber auch um irgendeine Maschine in einem Industrieunternehmen oder um ein Zusatzgerät zu einem Transmitter.
Ich weiß es nicht."
„Das werden wir uns ansehen", beschloß Taurec. „Kannst du uns genau angeben, wo das ist?"
„Der Standort läßt sich mühelos ermitteln", bemerkte Vishna. Sie fütterte einen Computer mit den erarbeiteten Daten, und dieser warf schon nach Sekunden das Ergebnis aus. Taurec nahm die Folie auf, die der Computer bedruckt hatte.
„Es ist ungefähr dreihundert Kilometer von hier entfernt und befindet sich in einer Tiefe von annähernd siebenhundert Metern unter dem Meeresspiegel. Wir fliegen hin."
„Macht euch fertig", erwiderte Vishna. „Ich starte. Wahrscheinlich ist es gut, wenn ihr eure SERUNS anlegt."
„Genau das haben wir vor", sagte Bully.
Als die beiden Männer wenige Minuten darauf in die Zentrale zurückkehrten, schwebte die SYZZEL über einer felsigen Schlucht in einem ausgedehnten Gebirge.
*
„Wir sind genau über dem Objekt", berichtete die Kosmokratin. „Mit industrieller Fertigung hat es also bestimmt nichts zu tun, und ein Transmitter steht in dieser einsamen Gegend wohl auch nicht."
„Immerhin könnte es sich um einen verlassenen Stützpunkt handeln, der von einer früheren Macht einmal in einer Höhle eingerichtet worden ist", vermutete Taurec.
Bully machte auf mehrere Ortungsreflexe aufmerksam, die auf den Monitorschirmen zu sehen waren.
„Wir sind aufgefallen", stellte er fest.
„Bully und ich steigen aus", entschied Taurec. „Du verschwindest mit der SYZZEL. Du kannst uns später abholen."
Die beiden Männer verließen das Raumschiff. In ihren SERUNS schwebten sie in die Schlucht hinein, während die SYZZEL langsam aufstieg und in den Wolken verschwand. Vishna wollte die Verfolger hinter sich herlocken, um sie von Taurec und Bully abzulenken.
Die beiden
Weitere Kostenlose Bücher