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12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

Titel: 12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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entstandenen Schaden sofort wiedergutzumachen. Er lud Nicole in ein Cafe ein, damit sie sich von dem Schock erholen konnte.
    All dies passierte so natürlich, so höflich, daß der »Versicherungsinspektor" Lamand und die Büroangestellte Tresnel bereits eine Viertelstunde später vergnügt miteinander schwatzten. Lamand lud sie zum Abendessen ins »Alcazar" ein.
    Dort enthüllte er ihr, daß er in Wirklichkeit kein Versicherungsvertreter sei, sondern Journalist. Und er machte ihr einen Vorschlag: Sie solle alles, was sie über die CEAG wisse, in einem Artikel zusammenstellen, gegen Bezahlung natürlich. Er wollte den Artikel dann unter seinem Namen erscheinen lassen.
    »Warum gehen Sie nicht zu Schmitsky und fragen ihn selbst?« wollte Nicole wissen.
    »Bei dem war ich schon", antwortete Lamand und zwinkerte verschwörerisch. »Aber er wollte mir keine Auskunft geben.
    Zum Beispiel weshalb es in dem großen Gebäude auf der Insel so geheimnisvoll zugeht. Warum man dort nur mit einem magnetischen Schlüssel hineinkommt.«
    »Sie wollen also, daß ich das Vertrauen meines Chefs mißbrauche, und zwar gegen Bezahlung?« erkundigte sich Nicole eisig.
    Lamand, der glaubte, die Sache schon geschafft zu haben, wußte nichts darauf zu erwidern.
    »Nun, Monsieur", erklärte Nicole, »vielleicht mag ich meinen Chef, vielleicht auch nicht, aber mit dieser Sache will ich nichts zu tun haben! Wenn Sie mir sagen, wieviel ich Ihnen für dieses Essen schulde, werde ich es Ihnen am Ende des Monats zurückerstatten.« Sie erhob sich und wandte sich zur Tür. Sie wollte zu Fuß nach Hause gehen. Nur mit Mühe brachte Lamand sie dazu, sich wenigstens von ihm im Wagen nach Hause bringen zu lassen. Sie lieferte ihm nicht nur keine Informationen, er konnte auch sonst nicht mehr mit ihr reden.
    Ziemlich verärgert und enttäuscht verfaßte er seinen Bericht.
    Als Montferrand ihn las, zog er ein paarmal nachdenklich an seiner Pfeife, drückte dann auf den Knopf seiner Sprechanlage und sagte zu seiner Sekretärin: »Schicken Sie mir Leutnant Lennet.«

Herren und Sklaven
    Es war sieben Uhr. Nicole verließ das Haus, in dem sie wohnte. Ihr Moped war noch nicht repariert, und zu Fuß brauchte sie eine ganze Stunde bis zur CEAG.
    »Guten Tag, Nicole.«
    Aus dem 2 CV, der ein Stück entfernt abgestellt war, sprang ein junger blonder Bursche heraus. Sie erkannte ihn sofort wieder.
    »Lennet! Ich dachte, du bist in Paris?«
    »Ich bin extra hierher gekommen, um dich zu besuchen!«

    »Lennet! Ich dachte, du bist in Paris!« rief Nicole 
    Sie musterte ihn ungläubig. »Du willst dich über mich lustig machen.«
    »Nie im Leben würde ich das wagen", sagte Lennet und lächelte vergnügt. »Nein, im Ernst, ich muß mit dir sprechen.
    Soll ich dich bei der CEAG absetzen? Wir könnten uns dann unterwegs unterhalten!«
    »Wieso weißt du, wo ich arbeite?«
    »Mein kleiner Zeh hat es mir verraten! Komm, steig ein.«
    »Sag mal, du hast einen anderen Wagen. Einen 2 CV nach einem Sportflitzer? Hast du Pleite gemacht oder sonstwas? Oder hat dir der andere Wagen gar nicht gehört?«
    »Nein, dieser hier gehört mir nicht.« Sie stiegen ein, und er fuhr los.
    »Hör zu, Nicole", begann Lennet das Gespräch. »Vor zwei Tagen war hier ein gewisser Lamand und...«
    »Er hat mein Moped geliefert und dummes Zeug erzählt.«
    »Und du hast ihm gesagt, daß du das Vertrauen deines Chefs nicht für Geld mißbrauchen würdest. Stimmt's?«
    »Richtig. Aber woher weißt du das?«
    »Und zu mir hast du gesagt, auf dich könne man sich verlassen.«
    »Das ist richtig.«
    Lennet parkte den Wagen im Schatten einer Palme. Er zog seine Brieftasche heraus, entnahm seine Ausweiskarte vom Französischen Nachrichtendienst und reichte sie wortlos dem Mädchen hinüber.
    Ihre Augen wurden so groß wie Untertassen.
    »Du bist Geheimagent? Ohne Witz?«
    »Ohne Witz", bestätigte Lennet. »Ich bin Geheimagent, und meine Organisation hat nach einigen Erkundigungen und auf meinen Rat hin beschlossen, dich in die Sache einzuweihen. Ich halte dich für ehrlich, und ich bin davon überzeugt, daß du im Notfall auch gewisse Risiken auf dich nehmen würdest!«
    »Was für Erkundigungen habt ihr eingezogen?«
    »Nichts Besonderes, aber genug, um zu wissen, daß du von deinem Gehalt lebst und ein anständiges Mädchen bist. Lamand hat sich ein bißchen bei deinen Nachbarn erkundigt, und die Polizei hat uns gesagt, daß nichts gegen dich vorliegt.«
    »Lamand arbeitet also für die gleiche

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