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12 - Im Auge des Tigers

12 - Im Auge des Tigers

Titel: 12 - Im Auge des Tigers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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auch das hatte zweifellos von der Hand Gottes geschrieben gestanden, denn es diente ebenfalls den Interessen der Gläubigen, und wer könnte bessere Pläne schmieden als Allah selbst?

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Kapitel 19
Bier und Totschlag
    Der Flug nach München verlief absolut ruhig. Der deutsche Zoll arbeitete förmlich, aber effizient, und ein Mercedes-Taxi brachte sie ins Hotel Bayerischer Hof.
    Ihre nächste Zielperson war ein gewisser Anas Ali Atef.
    Es hieß, er sei ägyptischer Staatsbürger und ausgebildeter Bauingenieur, übte jedoch seinen Beruf nicht aus. Knapp einsfünfundsiebzig groß, 65 Kilo schwer, Schnurrbart.
    Schwarzes Haar und dunkelbraune Augen. Angeblich war er im unbewaffneten Nahkampf ausgebildet und verstand mit einer Schusswaffe umzugehen, sofern er denn eine bei sich trug. Man nahm an, dass er für die Gegenseite als Kurier tätig war und darüber hinaus Talente anwarb – von denen eines in Des Moines, Iowa, erschossen worden war.
    Die Carusos hatten eine Adresse und ein Foto auf ihren Notebooks. Er fuhr einen Audi TT mit schlachtschiffgrauer Lackierung. Sie wussten sogar das Kennzeichen. Problem: Er lebte mit einer Deutschen namens Trudl Heinz zusammen, offenbar eine Liebesbeziehung. Auch von ihr gab es ein Foto. Nicht unbedingt ein Victoria’s-Secret-Model, aber auch kein Besen – braunes Haar und blaue Augen, eins-476

    achtundfünfzig groß, etwas über 50 Kilo. Sympathisches Lächeln. Wirklich schade, fand Dominic, dass sie, was Männer anging, einen fragwürdigen Geschmack hatte, aber das war nicht sein Problem.
    Anas betete regelmäßig in einer der wenigen Moscheen Münchens, die praktischerweise nur einen Häuserblock von seiner Wohnung entfernt lag. Nachdem sich Dominic und Brian in ihrem Hotelzimmer umgezogen hatten, fuhren sie mit dem Taxi in diese Gegend und entdeckten dort ein schönes Gasthaus mit Tischen im Freien, von denen aus man die Umgebung gut beobachten konnte.
    »Sitzen eigentlich alle Europäer beim Essen auf dem Gehsteig?«, fragte sich Brian laut.
    »Das spart wahrscheinlich den Zoobesuch«, bemerkte Dominic.
    Das Wohnhaus hatte vier Stockwerke – ein weiß gestrichener, unförmiger Betonklotz, dessen flaches Dach jedoch seltsam scheunenartig wirkte. Es machte einen erstaunlich sauberen Eindruck, als wäre es in Deutschland gang und gäbe, alles klinisch sauber zu halten – eine Eigenart, an der es ja im Grunde nichts auszusetzen gab. Selbst die Autos hier waren nicht so schmutzig, wie es in Amerika die Regel war.
    »Was darf es sein?«, fragte der Kellner, als er an den Tisch trat.
    »Zwei Dunkelbieren, bitte«, bestellte Dominic mithilfe der letzten Reste seines Highschool-Deutsch. Im Übrigen reichten seine Sprachkenntnisse gerade noch aus, den Weg zur
    ›Herrentoilette‹ zu erfragen – ein Wort, das man in jeder Sprache kennen sollte.
    »Amerikaner, hm?«, bemerkte der Kellner auf Englisch.
    »Ist mein Akzent so schlimm?«, fragte Dominic mit einem schiefen Lächeln.
    »Sie reden nicht bayrisch, und Ihre Kleidung wirkt amerikanisch«, erwiderte der Kellner nüchtern, als stelle er fest, der Himmel sei blau.
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    »Okay, dann also bitte zwei Dunkle«, wiederholte Dominic seine Bestellung auf Englisch.
    »Zwei Paulaner, sehr wohl«, bestätigte der Kellner und eilte nach drinnen.
    »Ich glaube, das sollte uns eine Lehre sein, Enzo«, kommentierte Brian.
    »Bei nächster Gelegenheit kaufen wir uns deutsche Klamotten«, stimmte ihm Dominic zu. »Wir dürfen nicht auffallen. Hungrig?«
    »Ich könnte jedenfalls was zu essen vertragen.«
    »Mal sehen, ob es hier eine englische Speisekarte gibt.«
    »Das muss die Moschee sein, in die unser Freund immer geht. Dort hinten, siehst du?« Brian deutete unauffällig in die betreffende Richtung.
    »Dann müsste er also hier vorbeikommen…?«
    »Nehme ich mal an.«
    »Und sie haben uns für diesen Job keine Frist gesetzt?«
    »Sie sagen uns nicht ›wie‹, sondern nur ›wo‹«, erinnerte Brian seinen Bruder.
    »Gut«, erwiderte Enzo, als das Bier kam. Der Kellner schien schwer auf Draht zu sein. »Vielen Dank. Haben Sie eine englische Speisekarte?«
    »Aber selbstverständlich.« Und prompt zauberte er eine aus seiner Schürzentasche hervor.
    »Hervorragend. Vielen Dank.«
    »Der Kerl muss das Kellnern an der Uni studiert haben«, kommentierte Brian, als der Mann sich wieder entfernte.
    »Aber warte ab, bis wir erst mal in Italien sind. Die Kellner dort sind wahre Künstler. Als ich in Florenz war, dachte ich echt, der Kerl

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