Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
12 - Im Auge des Tigers

12 - Im Auge des Tigers

Titel: 12 - Im Auge des Tigers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Gesicht. »Nur dass wir hier nicht beim olympischen Weitsprungwettbewerb sind!«
    »Rick, Jack zählt zwei und zwei so schnell zusammen, wie ein Computer den Unterschied zwischen eins und null erkennt. Übrigens hat er doch Recht, oder nicht?«
    Bell überlegte kurz, bevor er erwiderte: »Was glauben Sie?«
    »Ich glaube, diesen bin Sali haben sie auf jeden Fall erledigt, und das hier ist wahrscheinlich Mission Nr. 2. Wie machen sie es?«
    »Das erzähle ich Ihnen lieber nicht. Es ist nicht so sauber, wie es aussieht«, antwortete Bell. »Dieser Atef war ein Anwerber. Er hat mindestens einen Mann nach Des Moines geschickt.«
    »Das ist ein hinreichender Grund«, kommentierte Wills.
    »Das findet Sam auch. Ich werde das hier an ihn weiterleiten. Nachuntersuchung?«
    »Diesen MoHa sollten wir genauer unter die Lupe nehmen«, sagte Wills. »Vielleicht können wir ihn aufspüren.«
    »Irgendeine Idee, wo er steckt?«
    »Anscheinend in Italien. Aber auf dem Stiefel leben viele Leute. Jede Menge Großstädte mit unzähligen Rattenlö-
    chern. Italien ist ideal für ihn. Zentral gelegen, Flugverbin-dungen in alle Welt. Die Terroristen haben in letzter Zeit die Finger von Italien gelassen. Sie wissen ja, niemand macht Jagd auf den Hund, der nicht bellt.«
    »In Deutschland, Frankreich und im übrigen Mitteleuropa dasselbe?«
    Wills nickte. »So scheint es zumindest. Die sind als 506

    Nächste dran – garantiert! – aber ich glaube nicht, dass sie sich dessen bewusst sind. Sie stecken den Kopf in den Sand, Rick.«
    »Offensichtlich«, gab ihm Bell Recht. »Aber was machen wir nun mit unserem Neuzugang?«
    »Mit Ryan? Gute Frage. Eins steht jedenfalls fest: Er lernt verdammt schnell. Besonders gut ist er im Herstellen von Zusammenhängen«, dachte Wills laut. »Er macht gewaltige Gedankensprünge – manchmal auch zu weit, aber für einen Analytiker ist das nicht die schlechteste Eigenschaft.«
    »Benotung im Moment?«
    »Zwei plus, vielleicht eins minus, und das nur, weil er neu ist. Er ist noch nicht so gut wie ich, aber ich hab schon in dieser Branche gearbeitet, als er noch gar nicht geboren war. Er hat einiges drauf, Rick. Der Junge wird es zu was bringen.«
    »So gut ist er also?«, fragte Bell. Tony Wills galt als ein gewissenhafter, konservativer Analytiker – und als einer der besten, die Langley hervorgebracht hatte, trotz des grü-
    nen Augenschirms und der Ärmelhalter.
    Wills nickte. »Ja, so gut.« Außerdem war Wills absolut unbestechlich. Das lag in seinem Wesen begründet, aber er konnte es sich auch leisten. Der Campus zahlte wesentlich besser als jede staatliche Behörde. Seine Kinder waren alle erwachsen – der Jüngste stand unmittelbar vor dem Abschluss seines Physikstudiums an der University of Maryland, und danach konnten er und seine Frau Betty sich über den nächsten großen Schritt in ihrem Leben Gedanken machen, auch wenn es ihm hier gefiel und er nicht beabsichtigte, seinen Abschied zu nehmen. »Aber sagen Sie ihm bloß nicht, dass ich das gesagt habe.«
    »Eingebildet?«
    »Nein, das kann man ihm wirklich nicht vorwerfen. Aber ich möchte nicht, dass er anfängt zu denken, er wüsste schon alles.«
    »Niemand mit ein bisschen Hirn denkt das«, sagte Bell.
    507

    »Auch wieder wahr.« Wills stand auf. »Aber wozu ein Risiko eingehen?«
    Als Wills das Büro verließ, wusste Bell noch immer nicht, was er mit dem jungen Ryan machen sollte. Er würde mit dem Senator darüber sprechen müssen.
    »Nächste Station: Wien«, teilte Dominic seinem Bruder mit.
    »Wir haben eine neue Zielperson.«
    »Allmählich können wir in Serie gehen«, bemerkte Brian.
    Sein Bruder lachte. »Mann, in Amerika gibt es genügend Arschlöcher, um uns ein ganzes Leben lang zu beschäftigen.«
    »Klar, ein bisschen Geld sparen, alle Richter und Geschworenen feuern.«
    »Ich heiße nicht Dirty Harry Callahan, Blödmann.«
    »Und ich bin nicht Chesty Puller. Wie kommen wir nach Wien? Flugzeug, Bahn – vielleicht mit dem Auto?«
    »War doch nett, ein bisschen zu fahren«, sagte Dominic.
    »Ob wir uns wohl einen Porsche mieten könnten…?«
    »Superidee«, brummte Brian. »Komm schon, logg dich aus, damit ich die Datei speichern kann.«
    »Okay. Ich werd mal mit dem Hotelportier sprechen.«
    Damit verließ Dominic das Zimmer.
    »Ist das die einzige Bestätigung, die wir haben?«, fragte Hendley.
    »Ganz recht.« Granger nickte. »Aber es stimmt genau mit dem überein, was uns unsere zwei Leute vor Ort gemeldet

Weitere Kostenlose Bücher