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12 - Im Auge des Tigers

12 - Im Auge des Tigers

Titel: 12 - Im Auge des Tigers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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eine halbe Stunde. Dominic dachte schon länger daran, sich ein kleines tragbares Radio zuzulegen, hatte die Idee jedoch noch nicht in die Tat umgesetzt. Es gelang ihm einfach nie, an so etwas zu denken, wenn er in der Stadt war. Und seinem Bruder machte dieser Mist wahrscheinlich auch noch Spaß. Bei den Marines musste man ja auf Dauer einen Schaden bekommen. Anschließend gab es Frühstück.
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    »Na, Jungs, alles munter?«, fragte Pete Alexander.
    »Warum rackern Sie sich eigentlich morgens nicht ab?«, fragte Brian. Bei den Marines kursierten viele Geschichten über die Special Forces, von denen keine schmeichelhaft war und kaum eine den Tatsachen entsprach.
    »Alt zu werden hat auch ein paar Vorteile«, erwiderte der Ausbilder. »Einer davon ist, dass man es etwas ruhiger angehen lassen kann, um die Knie zu schonen.«
    »Schön. Was steht für heute auf dem Plan?« Du fauler Sack, fügte der Captain – beziehungsweise nunmehr Major – im Stillen hinzu. »Wann kriegen wir die Computer?«
    »Bald.«
    »Sie sagten, die Verschlüsselungssoftware sei ziemlich gut«, sagte Dominic. »Wie gut ist ›ziemlich gut‹?«
    »Die NSA kann den Code mittels Brute-Force-Attacke knacken, wenn sie ihre Mainframes etwa eine Woche lang daran rechnen lässt. Auf diese Art kann man alles dekodie-ren, vorausgesetzt, es ist ausreichend Zeit. Die Typen von der NSA haben die meisten kommerziell vertriebenen Programme schon entschlüsselt. Sie haben mit einem Großteil der Programmierer Abkommen geschlossen«, erklärte er.
    »Und die spielen mit… im Austausch gegen ein paar Algorithmen von der NSA. Andere Länder könnten das auch, aber um sich mit Kryptologie richtig auszukennen, braucht man eine Menge Spezialwissen, und die wenigsten Leute verfügen über die erforderlichen Mittel und die Zeit, sich dieses Wissen anzueignen. Von daher macht ein käufliches Programm die Entschlüsselung zwar schwer, aber wenn man den Quellcode hat, ist es nicht unmöglich. Darum versuchen unsere Gegner, ihre Botschaften in persönlichen Gesprächen weiterzugeben, oder benutzen statt Verschlüsselung individuell vereinbarte Codes. Allerdings ist das so zeitraubend und ineffizient, dass sie allmählich davon ab-kommen. Wenn sie eiliges Material übermitteln, können wir das oft knacken.«
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    »Wie viele Nachrichten gehen täglich über das Netz?«, fragte Dominic.
    Alexander stieß die Luft aus. »Das ist das große Problem.
    Es sind Milliarden, und die Computerprogramme, die wir zur Überwachung einsetzen, sind einfach noch nicht ausge-reift. Wahrscheinlich werden sie es auch nie sein. Um wirklich Erfolg zu haben, muss man erst mal die Adresse einer verdächtigen Person identifizieren und diese dann gezielt überwachen. Das braucht seine Zeit, aber meist unterläuft den bösen Jungs früher oder später eine Nachlässigkeit beim Einloggen – es ist ja auch nicht leicht, bei so vielen unterschiedlichen Identitäten den Überblick zu behalten.
    Diese Typen sind nicht Superman, und sie haben auch keinen Mikrochip im Kopf eingepflanzt. Erste Maßnahme, wenn wir an den Computer einer unserer bösen Jungs rankommen: Wir sehen uns sein Adressbuch an. Das ist oft die reinste Goldmine. Allerdings wird manchmal auch bewusst Kauderwelsch übertragen, und Fort Meade verplempert dann Stunden – wenn nicht Tage - mit dem Versuch, etwas zu entschlüsseln, das überhaupt keinen Sinn ergeben kann.
    Die Profis haben dafür früher den Inhalt des Telefonbuches von Riga benutzt. Der ergibt in jeder Sprache außer Lettisch absolut keinen Sinn. Und wo wir gerade von Sprachen reden – das ist unser größtes Problem überhaupt. Uns fehlen Leute, die wirklich gut Arabisch können. Daran wird momentan draußen in Monterey und an ein paar Universitäten gearbeitet. Zurzeit haben wir massenhaft arabische College-Studenten auf der Gehaltsliste stehen. Das heißt, nicht wir auf dem Campus. Das ist der Vorteil für uns: Wir kriegen die Übersetzungen von der NSA. Von daher brauchen wir eigentlich keine eigenen Sprachexperten.«
    »Das heißt also, unsere eigentliche Aufgabe besteht nicht in der Informationsbeschaffung, stimmt’s?«, fragte Brian.
    Dominic war sich über diesen Punkt bereits im Klaren.
    »Nein. Wenn Sie zufällig über was stolpern, umso besser, das werden wir dann nach Möglichkeit auch nutzen. Aber 162

    Ihr Job ist es nicht, Informationen zu beschaffen, sondern aufgrund des vorhandenen Materials entsprechende Maß-
    nahmen durchzuführen.«
    »Okay,

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