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12 - Im Auge des Tigers

12 - Im Auge des Tigers

Titel: 12 - Im Auge des Tigers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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laut, und nicht so zielgenau wie ein Gewehr. In Afghanistan war ein Scharfschütze in meiner Truppe. Der hat ein paar von den bösen Jungs aus gut und gern anderthalb Kilometer Entfernung abgeknallt. Benutzte einen Barrett-Karabiner Kaliber .50, unsere Big Mother – die wirkt wie ein altes Browning Automatic aus dem Zweiten Weltkrieg, das man mit Steroiden hochgepuscht hat. Verschießt die gleiche Kaliber .50-Munition wie das Ma-Deuce-Maschinengewehr.
    Teuflisch zielgenau, und wo man hintrifft, da wächst kein Gras mehr. Ich meine, mit einem Loch von eineinviertel Zentimetern läuft einfach keiner mehr großartig durch die Gegend.« Insbesondere da sein Scharfschütze, Corporal 247

    Alan Roberts, ein Schwarzer aus Detroit, auf Kopfschüsse spezialisiert war. Und so eine Kugel Kaliber .50 in den Schädel hatte ihre Wirkung noch nie verfehlt.
    »Vielleicht mit Schalldämpfer. Die richten bei Handfeu-erwaffen schon einiges aus.«
    »Kenn ich, damit haben wir in der Spezialausbildung für Aufklärung trainiert. Die Dinger sind aber viel zu klobig, um sie unter dem Jackett zu tragen, und dann muss man ja auch erst noch ziehen, ruhig stehen und auf den Kopf zielen
    – also, wenn die uns hier nicht noch ein paar James-Bond-Kunststückchen beibringen, werden wir wohl kaum jemanden mit der Pistole umbringen, Enzo.«
    »Dann vielleicht auf eine andere Art.«
    »Das heißt, du weißt es auch nicht?«
    »Mann, ich krieg meinen Gehaltsscheck immer noch vom FBI. Ich weiß nur eins: Gus Werner hat mich hergeschickt, also muss die ganze Sache wohl mehr oder weniger koscher sein… nehme ich wenigstens an«, schloss er.
    »Von dem hast du schon mal gesprochen. Wer ist das genau?«
    »Der stellvertretende Leiter des Bureau und Chef der neuen Antiterror-Abteilung. Gus verarscht so leicht keiner.
    Er war Leiter des Geisel-Befreiungsteams und was weiß ich nicht noch alles. Cleverer Bursche und hart wie Stahl. Der fällt garantiert nicht in Ohnmacht, wenn er Blut sieht. Aber er hat auch wirklich was im Kopf. Terrorismus ist ein heißes Eisen für das FBI, und Dan Murray hat ihn nicht bloß für den Posten ausgewählt, weil er so gut schießen kann. Er und Murray sind ziemlich dicke, kennen sich schon seit über zwanzig Jahren. Murray ist auch nicht ohne. Jedenfalls, wenn der mich hergeschickt hat, heißt das, dass irgendwer dahintersteht. Also spiele ich mit – solange niemand von mir verlangt, das Gesetz zu brechen.«
    »Ich auch, aber ganz wohl ist mir immer noch nicht dabei.«
    248

    Las Cruces hat einen regionalen Flughafen für Kurzstre-ckenflüge, und außerdem starten von dort kleine private Sportmaschinen. Entsprechend hatten sich dort auch einige Autovermietungen angesiedelt. Als der Wagen hielt, spürte Mustafa Nervosität in sich aufsteigen. Er und einer seiner Mitstreiter wollten hier Fahrzeuge mieten. Zwei weitere Kameraden würden zu einer anderen Mietwagenfirma in der Stadt gehen.
    »Es ist alles für Sie vorbereitet«, sagte der Fahrer und reichte Mustafa zwei Zettel. »Hier sind die Reservierungs-nummern. Sie werden viertürige Limousinen des Typs Ford Crown Victoria fahren. Die gewünschten Kombis konnten wir Ihnen nicht beschaffen – dazu hätten wir nach El Paso gemusst, was ungünstig gewesen wäre. Bezahlen Sie da drin mit der Visa-Card. Ihr Name ist Tomas Salazar. Ihr Freund heißt Hector Santos. Zeigen Sie die Reservierungs-nummern vor und tun Sie einfach, was man Ihnen sagt. Es ist wirklich ganz unproblematisch.« Der Fahrer fand zwar nicht, dass die beiden Männer besonders südamerikanisch aussahen, aber die Angestellten der Mietwagenfirma waren irische Tölpel, die außer »taco« und »cerveza« kaum ein Wort Spanisch sprachen.
    Mustafa wies seinen Freund an, nach einer Weile nachzu-kommen, dann stieg er aus dem Wagen und ging hinein.
    Schon auf den ersten Blick war ihm klar, dass es hier keine Schwierigkeiten geben würde. Der Besitzer dieses Geschäftes hatte sich jedenfalls nicht die Mühe gemacht, intelligente Mitarbeiter anzustellen. Der Junge hinter der Theke hatte die Nase in einem Comicheft vergraben, in dem er geradezu wie gebannt las.
    »Guten Tag«, grüßte Mustafa mit gespielter Selbstsicher-heit. »Ich habe reserviert.« Er schrieb die Nummer auf einen Block und reichte sie dem Jungen.
    »Okay.« Der Angestellte verbarg seinen Ärger darüber, dass er von Batmans neuestem Abenteuer abgelenkt wurde.
    Immerhin konnte er den Computer bedienen. Gleich darauf 249

    spuckte die Maschine ein

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