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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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zu Bob und schob meinen Stuhl zurück.
    Bob machte nicht den Eindruck, als ginge ihn das irgendwas an. Bob hatte ein sonniges Fleckchen auf dem Küchenboden gefunden und genoss den Platz.
    Ich duschte und zog saubere Jeans und das knappe Shirt an, dann noch etwas Tusche auf die Wimpern, und los ging es. Vom Rücksitz meines Wagens fischte ich mir zwei Akten aus dem Stapel; Leon James, der Brandstifter, und Lonnie Johnson, beide mit hohen Kautionen belastet.
    Ich fuhr die kurze Strecke zur Hamilton und stellte den Wagen vor unserem Büro ab. Gegenüber, auf der anderen Straßenseite, sah ich den schwarzen SUV mit dem Nummernschild aus Virginia und den getönten Scheiben stehen. Carmen hatte schon Posten bezogen. Ich steckte den Kopf durch die Tür zum Büro. Lula lümmelte auf dem Sofa und las in einer Filmzeitschrift, Connie saß am Schreibtisch.
    »Wie lange steht der SUV schon da?«, fragte ich.
    »Als ich ins Büro kam, war er schon da«, sagte Connie.
    »War jemand hier, mal Guten Tag sagen?«
    »Nö.«
    Ich machte kehrt, überquerte die Straße und klopfte an die Fensterscheibe der Beifahrertür des SUV.
    Das Fenster glitt herunter, Carmen glotzte mich an.
    »Sie sehen aus, als wären Sie heute Nacht zu jemandem ins Bett gestiegen«, sagte sie. »Zum Beispiel zu meinem Mann.«
    »Es geht Sie zwar nichts an, aber ich habe bei meinem Freund übernachtet.«
    »Eins sage ich Ihnen: Ich hänge mich an Sie ran, so was haben Sie noch nicht erlebt! Sie werden mich schon noch zu dem Scheißkerl führen. Und wenn ich ihn gefunden habe, bringe ich ihn um. Und danach bringe ich Sie um.«
    Carmen Manoso hatte die Augen dabei zusammengekniffen und die Fäuste geballt. Mir wurde klar, dass meine Eifersucht auf sie und Ranger nichts war, verglichen mit ihrer Eifersucht auf mich. Ob ich wollte oder nicht, ob es stimmte oder nicht - diesmal war ich die andere Frau.
    »Vielleicht sollten wir uns mal darüber austauschen«, schlug ich vor. »Es gibt da nämlich einiges, das keinen richtigen Sinn ergibt. Vielleicht können Sie mir weiterhelfen. Außerdem habe ich ein paar Fragen.«
    Als Antwort zückte Carmen ihre Pistole und zielte auf meine Stirnmitte. »Fragen beantworte ich nicht mehr«, sagte sie.
    Ich ging hinten um den Wagen herum und merkte mir das Nummernschild. Dann hetzte ich über die Straße ins Büro.
    »Und?«, fragte Connie.
    »Carmen, die Frau in Schwarz. Sie behauptet, sie wäre Rangers Ehefrau. Ich habe ihren Führerschein gesehen, der ist auf Carmen Manoso ausgestellt. Sie sagt, Ranger hätte sie letzte Woche verlassen, und jetzt sucht sie ihn.«
    »Schöne Scheiße«, sagte Lula.
    Connie fing an, den Computer mit Informationen zu füttern. »Weißt du sonst noch was? Adresse?«
    »Arlington. Mehr habe ich in der kurzen Zeit nicht erkennen können auf ihrem Führerschein. Dafür habe ich das Nummernschild von ihrem Auto.« Ich notierte es hastig auf einen Zettel. »Angeblich hatte Ranger dort irgendwo ein Büro. Und er hat es ohne Vorwarnung geschlossen und ist verschwunden.«
    Wir leben im Zeitalter des ungehemmten Informationszugangs. Connie hatte Computerprogramme, die alle möglichen Daten über eine Person hervorzaubern konnten, angefangen bei der Kreditwürdigkeit einer Person, bis hin zur Krankengeschichte, Highschool-Zeugnisnoten und Lieblingsfilmen. Connie konnte sogar herausfinden, ob man 1994 unter Verstopfung gelitten hatte.
    »Da haben wir sie«, sagte Connie. »Carmen Manoso. Zweiundzwanzig. Mädchenname Carmen Cruz. Verheiratet mit Ricardo Carlos Manoso. Blablabla. Sonst nichts von Interesse dabei. Stammt ursprünglich aus Lanham, Maryland, ist dann nach Springfield, Virginia umgezogen. Kinderlos. Kein Hinweis auf psychische Erkrankungen. Soweit ich erkennen kann, auch keine Vorstrafen. Arbeitsverhältnisse auch nicht sonderlich relevant. Hauptsächlich Einzelhandel. Hat mal als Tischkellnerin in einer Bar in Springfield gearbeitet, seit kurzem als selbständige Kopfgeldjägerin eingetragen. Dann noch ein paar Informationen über ihre Finanzen. Der SUV ist ein Mietwagen. Wohnt in einer Mietwohnung in Arlington. Wir können noch ein schärferes Profil erstellen, aber das würde ein paar Tage dauern.«
    »Was ist mit Ranger? Kannst du den auch mal überprüfen?«
    »Connie und ich überprüfen ihn andauernd«, sagte Lula. »Es ist, als würde er nicht existieren.«
    Ich sah Connie an. »Stimmt das?«
    »Ich bin erstaunt, dass sein Name überhaupt in Carmens Datenbank auftaucht«, sagte Connie. »Der

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