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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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»Zeugt nicht gerade von ausgeprägtem Selbstwertgefühl. Bist du denn kein bisschen stolz auf deine Sexualität? Du hättest der Frau sagen sollen, dass du dir einen Vibrator kaufen willst und essbares Massageöl. Wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert, Schätzchen. Nur weil wir Frauen sind, heißt das nicht, dass wir nicht genauso versaut sein dürfen wie Männer.«
    »Hier in Burg ist das einundzwanzigste Jahrhundert noch nicht angebrochen. Meine Mutter kriegt einen nervösen Augentick, wenn sie erfährt, dass ich bei Pleasure Treasures shoppen war.«
    »Kann sein, aber Grandma Mazur ist hier Stammkundin, jede Wette«, sagte Lula. Sie betrat das Geschäft und nahm gleich ihre Stöberhaltung ein. »Guck dir diese Dildos an! Ein ganzes Regal voller Dildos.« Lula nahm einen, drückte einen Knopf, und der Dildo fing an zu summen und zu rotieren. »Der ist ja toll«, sagte sie. »Der kann singen und tanzen.«
    Ich hatte keine Erfahrung mit diesen Geräten. »Yeah«, sagte ich. »Hübsch.«
    »Hübsch?«, sagte Lula, offenbar schwer beeindruckt. »Das ist ein saugeiles Teil.«
    »Meine ich ja. Hübsch und handfest.« Sie übergab mir den tanzenden Dildo. »Hier, halt den mal so lange für mich, während ich mich ein bisschen umgucke. Mal sehen, was die DVD-Abteilung so zu bieten hat.« Ich trottete hinter Lula her zur DVD-Abteilung.
    »Eine gute Auswahl«, sagte Lula. »Die Klassiker sind alle da. Debbie Does Dallas und Horny Little People. Und da ist ja auch mein Lieblingsstreifen, Big Boys. Hast du Big Boys schon mal gesehen?«
    Ich schüttelte den Kopf.«
    »Big Boys musst du dir unbedingt mal angucken. Es wird dein Leben verändern. Ich kaufe Big Boys für dich, damit du dich nicht schämen musst.«
    »Lass nur. Ich möchte nicht...«
    »Ich schenke es dir.« Sie übergab mir die DVD. »Ich gucke mich noch ein bisschen um.«
    »Eigentlich sind wir ja im Dienst«, sagte ich. »Schon vergessen? Wir sind hier, um Caroline Scarzolli festzunehmen.«
    »Ja. Sie steht da drüben hinter der Theke. Die rennt uns nicht weg. Sie sieht genauso aus wie auf dem Foto. Die trägt eine Perücke, garantiert. Kommt dir das nicht auch wie eine Perücke vor?«
    Laut Kautionsvereinbarung war Caroline zweiundsiebzig Jahre alt. Ihre Haut war wie Krokodilleder, und ihr blond gefärbtes Haar oben zu einem Knoten zusammengebunden. Wenn das eine Perücke sein sollte, hatte man sie reingelegt, egal wie viel sie dafür bezahlt hatte. Sie trug orthopädische Schuhe, Netzstrümpfe, ein enges Miniröckchen und ein knappes Tanktop, das jede Menge faltiges Brustfleisch erkennen ließ. Nach ihrer Stimme zu urteilen, paffte sie drei Packungen Zigaretten täglich und schlief nackt auf einer Sonnenbank.
    Ich sah auf die Uhr.
    »Na gut. Du bist ja ganz scharf drauf, dir die Alte zu greifen. Wie wär‘s, wenn wir erst bezahlen und ihr dann mit der schlechten Nachricht kommen?«
    »Abgemacht.«
    Lula ging mit dem Dildo und der DVD zur Kasse und gab Caroline ihre Kreditkarte.
    »Bei den Dildos haben wir heute ein Sonderangebot. Zwei zum Preis für einen«, sagte Caroline. »Wollen Sie sich nicht noch einen zweiten aussuchen?«
    »Hast du das gehört?«, fragte mich Lula. »Zwei für einen. Na los, hol dir noch einen anderen Dildo!«
    »Eigentlich brauche ich keinen...«
    »Zwei für einen!«, sagte Lula. »Jetzt such dir schon einen aus, verdammte Hacke! Wie oft kriegt man schon einen Dildo umsonst angeboten?«
    Ich nahm den erstbesten und brachte ihn Lula.
    »Ein Prachtstück«, stellte Caroline fest. »Sie haben Geschmack. Das ist unsere Originalkopie von dem berühmten Pornodarsteller Herbert Horsecock. Das Teil wiegt zweieinhalb Kilo und ist aus Vollgummi. Einer unserer wenigen unbeschnittenen Dildos. Wir haben sogar eine Sonderausgabe in einem roten Samtsäckchen mit Schnürband.«
    Lula bekam ihre Kreditkarte wieder und nahm die Dildos in Empfang. »Okay«, sagte sie zu mir. »Dein Auftritt.«
    Ich präsentierte Caroline meinen Ausweis, stellte mich vor und ließ mein Sprüchlein über die Kautionsverlängerung ab.
    »Und wer soll hier den Laden hüten?«, fragte sie mich.
    »Kennen Sie nicht jemanden, der so lange aufpassen kann?«
    »Soll ich vielleicht meine neunundneunzigjährige Mutter fragen?«
    »Das Geschäft läuft ja nicht gerade blendend«, sagte ich.
    »Ich habe gerade Zeug für über hundert Dollar verkauft, meine Süße.«
    »Sie haben es Lula verkauft!«
    »Ja«, sagte Caroline mit ihrer tiefen Raucher stimme. »Das Leben meint es

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