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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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außer Dienst, in Jeans, T-Shirt und barfuß. Die einzige Waffe, die Morelli am Leib trug, drückte hart gegen meinen Bauch.
    »Bob hat dich richtig vermisst«, sagte er, und seine Lippen wanderten meinen Hals hinab.
    »Bob?«
    »Ja.« Er hakte einen Finger in mein Shirt und schob es mir über die Schulter, so dass seine Lippen weiterwandern konnten. »Bob ist ganz verrückt nach dir.«
    »Das hört sich nach was Ernstem an.«
    »Jämmerlich.«
    Seine Hände glitten meine Taille entlang, unter mein Shirt, und ehe ich mich versah, hatte ich kein Shirt mehr an.
    »Du hast doch keinen Hunger, oder?«, fragte er.
    »Jedenfalls nicht nach was Essbarem.«
    Ich trug eins von Morellis Hemden und eine abgelegte Jogginghose. Ich saß neben ihm auf dem Sofa, wir aßen Pizza und guckten uns ein Baseballspiel im Fernsehen an.
    »Heute habe ich was Interessantes erlebt«, sagte ich. »Eine Frau hat sich mir als Rangers Ehefrau vorgestellt. Dann hat sie mich mit einer Waffe bedroht und zwei Schüsse auf meinen Wagen abgefeuert.«
    »Soll ich jetzt erstaunt tun?«
    Morelli und Ranger bringen ein gewisses Maß an Respekt füreinander auf - in beruflicher Hinsicht jedenfalls. Gelegentlich haben sie auch schon zusammengearbeitet, zu ihrer beider Nutzen. Ansonsten hält Morelli Ranger für einen Spinner.
    »Weißt du irgendwas über diese Frau?«, fragte ich Morelli.
    »Nein.«
    »Ranger ist heute nach Miami geflogen. Weißt du darüber was?«
    »Nein.«
    »Weißt du überhaupt irgendwas? Über irgendwen oder irgendwas?«
    »Ein paar Sachen weiß ich schon«, sagte Morelli. »Erzähl mir was über Rangers Frau!«
    »Sie heißt Carmen. Sie hat mir einen Führerschein aus Virginia gezeigt, der auf den Namen Carmen Manoso ausgestellt war. Und zwei Kreditkarten. Sie ist hübsch. Braune Locken, blaue Augen, ungefähr eins fünfundsechzig groß, weiße Hautfarbe, nette Figur. Silikon-Brüste.«
    »Woher weißt du, dass ihre Brüste künstlich sind?«
    »Eigentlich nur eine Wunschvorstellung von mir. Und sie trug schwarze Klamotten von der SWAT-Sondereinheit der Polizei.«
    »Ist ja goldig«, sagte Morelli. »Die Mr.-und-Mrs.-Ranger-Uniform.«
    »Sie sagte, sie wären im Bett zusammen gewesen, und im nächsten Moment - puff - wäre er weg gewesen. Hätte das Bankkonto geplündert und das Büro geräumt. Und sein Handy ginge auch nicht mehr.«
    »Und was ist mit der Handynummer, die du von ihm hast?«
    »Die funktioniert, aber er geht nicht ran.«
    »Das kriege ich nicht auf die Reihe«, sagte Morelli. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ranger sich an jemanden bindet.«
    Zufällig wusste ich, dass Ranger mal zwanzig Minuten lang verheiratet gewesen war, als er den Special Forces angehört hatte. Aus dieser Ehe hat er eine zehnjährige Tochter, die mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater in Miami lebte. Soweit ich wusste, hatte er seitdem jede Liaison vermieden. Jedenfalls hatte ich das immer geglaubt, bis vor ein paar Stunden.
    »Wer ist die Frau dann, wenn sie nicht seine Ehefrau ist?«, fragt ich.
    »Eine zugedröhnte Schnepfe? Eine bezahlte Killerin? Eine wahnsinnige Verwandte?«
    »Im Ernst.«
    »Ich meine es ernst.«
    »Na gut. Themawechsel. Hast du schon den Bericht über den Fall Melvin Pickle geschrieben? Kennst du seinen rechtlichen Status?«
    »Oswald hat den Bericht geschrieben. Es dürfte keine Probleme geben, Pickle gegen Kaution wieder frei zu lassen. Wahrscheinlich muss er sich auf seinen Geisteszustand hin untersuchen lassen.« Morelli schielte begierig auf das letzte Stück Pizza. »Willst du das noch haben?«, fragte er.
    »Ich überlasse es dir«, sagte ich, »aber das kostet dich was.«
    »Und was wäre der Preis?«
    »Kannst du Carmen Manoso mal durch euren Computer jagen?«
    »Das kostet dich mehr als ein Stück Pizza«, sagte Morelli. »Das kostet eine ganze Nacht zügellosen Sex.«
    »Die kriegst du doch sowieso«, sagte ich.
    Morelli war schon aus dem Haus, als ich mich die Treppe hinunter in die Küche schleppte. Ich umarmte meinen geliebten Bob, schaufelte Kaffeepulver in die Kaffeemaschine, goss Wasser dazu, schaltete das Gerät ein und lauschte dem magischen Gurgeln während der Kaffeezubereitung. Morelli hatte mir ein Rosinenbrot auf den Küchentresen gelegt. Ich überlegte, ob ich eine Scheibe toasten sollte, aber dann kam es mir unnötig vor, und ich aß eine trockene Scheibe. Dazu trank ich Kaffee und blätterte in der Zeitung, die Morelli mir dagelassen hatte.
    »Jetzt muss ich aber an die Arbeit«, sagte ich

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