Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
mir? Luis hätte gerade etwas Zeit für euch. Bisschen Entspannung gefällig?«
    »Klingt verführerisch«, sagte ich, »aber ich hatte anderes mit Ihnen vor. Sie haben Ihren Prozesstermin verpasst. Sie müssen eine neue Kaution aushandeln. Steigen Sie ein, und wir bringen Sie zum Gericht.«
    »Ach, ne«, sagte Luis. »Das verdirbt mir das ganze Tagesgeschäft. Jetzt ist beste Hausfrauenzeit. Die Ladys lassen sich von Luis verwöhnen, bevor die Kinder aus der Schule kommen.«
    »Muss ich erst aussteigen und Sie holen?«
    »Und wenn ich weglaufe? Glauben Sie, Sie könnten mich einholen?«, sagte Luis, immer noch lächelnd. »Zeigen Sie, was Sie draufhaben, Muttchen! Ich trainiere nach der Pilates-Methode. Ich habe einen perfekten Body.«
    »Dafür bin ich ein Stück größer als Sie und wiege ein paar Kilo mehr. Und wenn Lula sie erst mal richtig rannimmt, bleibt von Ihnen nur ein Fettfleck auf dem Pflaster übrig.«
    Frustriert zog Luis die Schultern hoch und glitt auf den Rücksitz. »Warum nehmen Sie mich dauernd hoch? Ich verstehe das nicht. Ich versuche hier doch nur, meine Brötchen zu verdienen.«
    »Suchen Sie sich eine neue Straßenkreuzung!«
    »Die hier gefällt mir. Hier kommt Sonne hin.«
    »Und die Polizei auch.«
    »Ich weiß. Aber ich kann erst umziehen, wenn ich allen Stammkunden Bescheid gesagt habe.«
    »Sie brauchen eine Mailingliste«, sagte Lula, die gleich zum Gericht fuhr. »Richten Sie sich eine Homepage ein!«
    Luis öffnete die Tüte von Pleasure Treasures auf dem Rücksitz. »Waren die Damen einkaufen? Mann, ist das ein Riesending! Da werde ich ja rot vor Scham!«
    »Setz mich am Büro ab!«, sagte ich zu Lula. »Da kannst du Connie abholen und sie und Luis zum Gericht fahren, damit sie ihn gleich wieder freikaufen kann.«
    Eine Viertelstunde später tauschte ich Plätze mit Connie.
    »Vergessen Sie Ihre Toys nicht!«, sagte Luis und reichte mir die Tüte.
    Ich nahm sie, winkte Luis, Connie und Lula zum Abschied und ging über die Straße zu dem schwarzen SUV. Das Fenster glitt hinunter, und Carmen sah mich an.
    Ich entschied mich für die freundliche Tour. »Wie geht es?«
    Carmen sagte keinen Ton.
    »Kann ich Ihnen was bringen? Wasser? Ein Sandwich?«
    Nichts.
    »Ich würde Ihnen wirklich gerne ein paar Fragen stellen. Ich glaube nicht...«
    Sie holte wieder ihre Waffe vor.
    »Also gut«, sagte ich. »War nett mit Ihnen.«
    Ich überquerte die Straße, quetschte mich in meinen Mini, riss das Steuerrad rum und reihte mich in den Verkehr. Ich fuhr zwei Querstraßen weiter auf der Hamilton und bog am Krankenhaus ab nach Burg, Carmen an meiner Stoßstange.
    Es hatte schon vorher Gelegenheiten gegeben, Verfolger abzuwimmeln, und ich kannte eine Route, mit der klappte es immer. Ich kurvte durch Burg, fuhr die Chambers enüang bis zur Höhe Liberty und kehrte wieder um nach Burg. Bei dem Verkehr und den vielen Ampeln und den Seitenstraßen in Burg konnte ich die Fahrer mit schwachen Nerven immer loswerden. Und Carmen wurde ich auch los. Wahrscheinlich würde sie irgendwann vor meinem Haus aufkreuzen, aber lieber irgendwann als jetzt, sagte ich mir.

4
    Das Telefon stand neben mir, während ich am Esstisch meine Fälle abarbeitete. Die Kautionsflüchtlinge hatten Vorrang, ich prüfte ihre Adressen nach, ihren beruflichen Werdegang, und ich versuchte herauszufinden, wo sie sich gerade aufhielten. Und natürlich hoffte ich auch, dass Ranger anrief. Als das Telefon dann endlich klingelte, war meine Oma dran.
    »Große Neuigkeit«, sagte sie. »Im Beerdigungsinstitut gibt es heute Abend eine Aufbahrung. Die erste Aufbahrung, nachdem der Besitzer gewechselt hat. Catherine Machenko liegt aus. Dolly hat ihr das Haar zurechtgemacht, und sie hat mir den neuesten Klatsch erzählt. Sie sagte, die neuen Besitzer wären aus Jersey City. Und sie hätten noch nie ein Beerdigungsinstitut geführt. Kämen gerade frisch von der Schule für Bestattungswesen. Ein nettes junges schwules Pärchen, sagt Dolly. Dave und Scooter. Dave ist der Bestatter, und Scooter backt die Plätzchen für die Aufbahrungen. Was sagst du dazu?«
    Andere Städte haben ihre Country Clubs, ihre Altenheime, ihre Shopping Malis und Kinos. Burg hat zwei Beerdigungsinstitute. Nur das Bingospiel am Donnerstagabend zieht mehr Leute an als eine richtig sehen gestaltete Totenwache in Burg.
    »Eins sage ich dir, die Homosexuellen sind auf dem Vormarsch«, verkündete Grandma. »Und sie kriegen gute Jobs. Sie werden Cowboys und Bestatter und solche

Weitere Kostenlose Bücher