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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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erspähte gleich zwei uniformierte Wachschutzbeamte, die etwas zurückgelehnt auf den Fersen standen und Kunden beobachteten. Mann und Frau, beide in den Zwanzigern. Die Frau sah aus, als hätte sie etwas zugenommen, seit man ihr die Uniform verpasst hatte. Ihr Partner war groß und schlaksig, ungesunde Gesichtsfarbe. Vermutlich ernährten sich beide von dem Fastfood-Essen, das es hier zu kaufen gab.
    Ich ging mit einem Lächeln auf sie zu. Freundlich. Hilfesuchend.
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte ich. »Ich suche einen Mann, der hier mal beim Wachschutz gearbeitet hat. Sein Name ist mir entfallen, aber er war mittelgroß, hatte dunkelbraunes Haar, sah eigentlich ganz nett aus. Ein Weißer, glaube ich, mit etwas dunklerer Hautfarbe. War vielleicht höchstens ein halbes Jahr hier.«
    »Kommt mir nicht bekannt vor«, sagte die Frau. »Hat er an den Wochenenden gearbeitet? Wir arbeiten nämlich nur an Wochenenden.«
    »Ich weiß nicht so genau.«
    »Gehen Sie mal zu Dan!«, sagte die Frau. »Der ist schon ewig hier. Der kennt jeden. Ziemlich korpulent, Halbglatze. Ist wahrscheinlich gerade am anderen Ende der Mall. So in Höhe von dem Bettengeschäft Linens-N-Things. Es sei denn, man hat ihn irgendwo hinbestellt.«
    Ich wusste nicht, wo sich Linens-N-Things befand, bei dieser Mall konnte das kilometerweit entfernt sein. Ich marschierte zügig los und versuchte, mich unterwegs nicht von den Schaufenstern ablenken zu lassen. An Banana Republic und Gap kam ich noch vorbei, aber vor der Auslage mit Dessous von Victoria‘s Secret blieb ich unwillkürlich stehen.
    Ich spürte Ranger im Rücken, seine Hand umschlang warm meine Taille. »Wenn du was kaufst, musst du es mir vorführen«, sagte er.
    Bei dem Gedanken wurde mir erst ganz heiß, dann folgten Panik und schließlich Schuldgefühle. »Ich wollte nur mal gucken«, sagte ich.
    »Ich möchte nur ungern ablenken, aber halb rechts von uns steht ein Wachmann.«
    »Korpulent? Halbglatze?«
    »Ob Halbglatze oder nicht, kann man von hier schwer erkennen, aber korpulent ist er auf jeden Fall. Er steht neben dem Kiosk, ungefähr vier, fünf Geschäfte weiter.«
    »Jetzt sehe ich ihn.«
    Beim Näherkommen erkannte ich auch sein Namensschild, Dan Whitten. »Entschuldigen Sie«, fing ich wieder mein Sprüchlein an. »Ich suche einen Mann, der hier mal beim Wachschutz gearbeitet hat. Sein Name ist mir entfallen. Mittelgroß. Ein Weißer, etwas dunklere Hautfarbe. Dunkelbraunes Haar.«
    »Eine sehr allgemeine Beschreibung. Was wollen Sie von ihm?«
    »Ich habe ihn vor ein paar Tagen in einer Bar kennengelernt, und er hat beim Weggehen meinen iPod mitgenommen. Wir hatten verschiedene MP3-Player verglichen, dann klingelte sein Handy, und er musste weg. Ich habe erst später gemerkt, dass er mit meinem iPod abgezogen ist und mir sein Schrottteil dagelassen hat. Jedenfalls kann ich mich noch daran erinnern, dass er erwähnt hat, er hätte hier früher mal gearbeitet. Jetzt wäre er Kopfgeldjäger.«
    »Edward Scrog. Von dem iPod können Sie sich verabschieden. Der Kerl ist ein Spinner. Er wurde wegen Belästigung gefeuert.«
    »Sexueller Belästigung?«
    »Alle möglichen Arten von Belästigung. Es gibt welche, die bilden sich wer-weiß-was ein, wenn man ihnen ein Dienstabzeichen gibt und sie in eine Uniform steckt. Der Kerl hält sich für Wyatt Earp oder so. Der lief hier rum mit seiner Stablampe wie mit einer Waffe.« Ein Schmunzeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Scrog tastete Frauen gerne nach Waffen ab. Er behauptete einfach, sie wären ihm verdächtig vorgekommen. Das hat ihn schließlich reingeritten. Er hat versucht, eine Frau von der Bundespolizei abzutasten. Die hat ihn mit einem einzigen Griff zu Boden geworfen, den Fuß im Nacken. Dann hat sie Anzeige erstattet.«
    »Sie wissen nicht zufällig, wo er sich jetzt aufhält?«
    »Nein. Wir waren nicht gerade gut befreundet.«
    »Vielen Dank auch«, sagte ich. »Sie haben mir sehr geholfen.«
    »Sie haben mich nicht darum gebeten, aber darf ich Ihnen trotzdem einen Rat geben? Halten Sie sich von Scrog fern! Der Mann hat eine Schraube locker. Als ihm gekündigt wurde, hat man ihn zu seinem Spind geführt, damit er ihn ausräumt und danach das Gelände verlässt. Ich blieb bei ihm, um sicherzustellen, dass er auch wirklich geht. Ich habe gesehen, was er in seinem Spind hatte. Bis oben hin voll mit Waffen und Munition. An der Türwand klebten Bilder, wie kleine Jungs das so machen, erst von Baseballstars, später von

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