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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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fünf, als wir am Haus der Familie Cruz vorbeifuhren, typische Mittelschicht-Siedlung, kleine, flache Holzhäuser auf kleinen Grundstücken. Jedes dritte Haus sah gleich aus. Nach dem Wuchs und der Höhe der Bäume und Büsche zu urteilen, waren die Häuser schätzungsweise zehn Jahre alt.
    Das Haus der Cruz war blassgelb mit weißer Zierleiste und türkisfarbener Tür. Die Gartengestaltung war sparsam gehalten, der Rasen gepflegt. In der Einfahrt standen mehrere Autos, vorne an der Straße noch mal zwei. Wahrscheinlich nahmen Freunde und Verwandte Anteil am Kummer der Familie über den Verlust ihrer Tochter.
    Ranger fuhr zwei Straßen weiter und hielt an. Wir standen vor dem Abzweig zu einem kleinen Radweg, der sich durch einen schmalen Grünstreifen hinter den Häusern schlängelte.
    »Ich warte hier«, sagte er. »Du fährst mit dem Auto zurück und ziehst die Sache durch.«
    »Willst du mir nach deinen sexistischen Bemerkungen über meine mangelnden handwerklichen Fähigkeiten wirklich dein Auto anvertrauen? Vielleicht finde ich ja nicht zurück.«
    »Ich werde dich schon finden«, sagte Ranger. Er nahm meine Hand, drückte einen Kuss auf die Innenfläche und stieg aus dem Wagen.
    Ich wechselte auf seinen Platz, ließ den Motor an und fuhr zurück zum Haus der Cruz. Als der Wagen am Straßenrand zum Stehen kam, tat ich einen Stoßseufzer. Ich kam mir wie das letzte Stück Dreck vor, die Familie ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt belästigen zu müssen. Ich begab mich zu dem Haus, und als ich gerade den Fuß auf die Veranda setzte, kamen zwei Frauen heraus, um zu rauchen. Sie zündeten sich die Zigaretten an, zogen einmal kräftig daran und setzten sich dann hin, um in Ruhe weiterzupaffen.
    Ich reichte Ihnen meine Hand. »Stephanie Plum«, sagte ich. »Waren Sie mit Carmen befreundet?« Die beiden nickten. »Sasha«, sagte die eine. »Lorraine.«
    »Ich gehöre zu der Spezialeinheit, die den Mord untersucht«, erklärte ich ihnen. »Könnten Sie mir ein paar Fragen beantworten?«
    Lorraine sah auf meine Jeans.
    »Meine Kleidung müssen Sie entschuldigen«, sagte ich. »Mich hat der Dienst an meinem freien Tag erwischt. Ich bin nicht mehr dazugekommen, mich umzuziehen.« »Was wollen Sie wissen?« »Kennen Sie ihren Mann?«
    »Zuerst hat Carmen noch von ihm erzählt. Ranger, Ranger, immer nur Ranger. Wie kann man nur so blöd sein? Wer nennt sich schon Ranger?«
    »Hat sie je seinen richtigen Namen erwähnt?«
    »Carlos.«
    »Würden Sie ihn auf einem Foto wiedererkennen?« »Nein. Keiner von uns hat ihn je gesehen. Und auf einmal hat sie geheiratet, von heute auf morgen, und ist nach Arlington gezogen. Danach war sie wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Stammt er von hier?«
    »Ich weiß nicht, woher er eigentlich kommt«, sagte Lorraine. »Als sie ihn kennenlernte, arbeitete er beim Wachschutz der Potomac Mills Mall. Er hat ihr gesagt, es wäre nur vorübergehend, bis er sich sein eigenes Geschäft aufgebaut hätte.«
    »Und was war das für ein Geschäft?«
    »Er war Kopfgeldjäger. Carmen fand das echt cool. Ich habe gehört, sie hätte sich eine Versicherung ausbezahlen lassen, damit sie Computer und so Zeug anschaffen konnten.« Eine Träne lief ihr die Wange hinunter, und sie wischte sich die Nase mit dem Handrücken ab. »Im Fernsehen heißt es, der Scheißkerl hätte sie erschossen.«
    »Vielen Dank«, sagte ich. »Sie haben mir sehr geholfen.«
    Ich ließ mir den Weg zur Mall beschreiben, fuhr zurück zu dem Radweg und holte Ranger ab.
    »Als Carmen den Typ kennengelernt hat, arbeitete er beim Wachschutz in Potomac Mills. Das ist ein Einkaufszentrum an der 1-95, ein paar Kilometer weiter südlich«, sagte ich zu Ranger.
    Ranger gab Potomac Mills in das GPS ein. »Also, meine Süße«, sagte er zu dem Gerät. »Jetzt lass mal hören!«
    Guckte man der Länge nach von einem Ende der Potomac Mills Mall zum anderen, konnte man den Eindruck gewinnen, sie reichte bis Kansas, mindestens. Wir standen vor einem Wegweiser durch die Mall, verschafften uns einen Überblick über die Anlage, suchten nach dem Büro des Wachschutzes, fanden es aber nicht.
    »Die Mall macht um sieben Uhr zu«, sagte Ranger. »Bleibt uns also etwas über eine Stunde, um jemanden aufzutreiben, der unseren Mann wiedererkennt. Ich frage mal Tank, ob er was übers Telefon erreichen kann. Du versuchst in der Zwischenzeit, einen der Sicherheitsleute zum Reden zu bringen. Ich halte mich fünfzig Schritte hinter dir.«
    Ich suchte die Mall ab und

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