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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Frauen mit großem Busen und so. Bloß, bei Scrog waren das keine Stars und keine Frauen, es waren Fotos von SWAT-Beamten, bei der Festnahme von Flüchtigen. Als hätte er zu viele Polizeifilme gesehen. Als er bei uns anfing, hat er sich gleichzeitig bei allen örtlichen Polizeischulen beworben, aber keine hat ihn genommen.
    Nach ein paar Monaten fing er an, von dieser Kopfgeldjägergeschichte zu schwafeln. Guckte sich alle Filme darüber im Fernsehen an. So einen Kopfgeldjäger aus New Jersey fand er besonders toll, der soll eine echte Kanone sein. Er sagte, er würde ihn ›studieren‹. Hat sich ganze Wochenenden freigenommen, um den Mann zu ›observieren‹. Vielleicht ist er längst in New Jersey. Gut für uns hier, sag ich nur.
    Sie sind ein nettes Mädchen. Ich rate Ihnen, kaufen Sie sich einen neuen iPod!«
    Ich ging zurück zu Ranger und verklickerte ihm die ganze Geschichte. »Die Kopfgeldjägerkanone dürftest dann wohl du sein.«
    Ranger rief Tank an und gab ihm den Namen durch.
    »Überprüf mal das Melderegister!«
    Wir gingen zum Food Court, setzten uns an einen Tisch und aßen Pizza, während wir auf Tanks Rückruf warteten. Fünf vor sieben rief er an. Ranger notierte sich zwei Adressen und legte auf.
    »Einmal die Adresse von Scrogs Eltern, und eine Wohnung in Dale City.«
    »Hast du eigentlich mal sein Büro durchsucht? Oder die Wohnung, in der er mit Carmen zusammengewohnt hat?«
    »Beim ersten Durchlauf haben wir sein Büro in Arlington gefilzt. Er hat nichts dagelassen. In der Wohnung das Gleiche. Er hat sich nicht Hals über Kopf aus dem Staub gemacht. Er hat alles mitgenommen, was ihn hätte identifizieren können. Im Kleiderschrank hingen ein paar Klamotten, und in der Schlafzimmerkommode lagen noch weitere Sachen von ihm. Alles andere gehörte Carmen.«
    Scrogs Bleibe in Dale City befand sich in einem zweigeschossigen bunkerartigen Backsteinbau mit Mieterparkplatz und Blick auf die nahe Interstate. Die Wohnung lag im ersten Stock, Wohneinheit 209. Zehn Einheiten pro Stockwerk. Fleckiger Teppich. Aus 206 strömte starker Burritogeruch.
    Ranger klopfte an die Tür von 209. Keine Antwort. Er probierte den Türknauf. Abgeschlossen. »Du hast nicht zufällig was Passendes in deiner Tasche?«, fragte er mich.
    »Meinst du so ein kleines Einbrecherset mit Dietrich und so? Nein.«
    Ranger setzte den Fuß an die Tür, trat einmal kräftig dagegen, und die Tür sprang auf. Ich folgte ihm, versuchte, die Tür wieder zuzudrücken, damit sie geschlossen blieb.
    »Keine Sorge«, sagte Ranger und schaltete das Licht an. »Wir bleiben nicht lange. Es gibt sowieso nicht viel zu sehen.«
    Es war ein Einzimmerapartment mit Küchenzeile. Das Rollo vor dem einzigen Fenster war heruntergezogen. Ein Schlafsofa aufgeklappt, ungemacht. Ein kleiner Tisch, zwei Holzstühle mit Lederlehne. Ein Aktenschrank aus Metall mit zwei Schubladen. Zwei Wäschekörbe, darin Computer und Zubehör.
    »Leichtes Gepäck hat der Mann«, sagte Ranger.
    »Vielleicht hat er seine Sachen bei seinen Eltern untergebracht.«
    Ranger öffnete einen Wandschrank, und ein Haufen Pistolen kam ihm entgegen. Er stieg darüber, kauerte sich vor den Aktenschrank und zog die obere Schublade auf.
    »Hier ist eine Akte mit der Aufschrift ›Festnahmen‹, aber sie ist leer. Und noch eine Akte mit der Aufschrift ›Gesucht‹, gefüllt mit Fahndungsfotos von amtlichen Schwarzen Brettern.«
    Ranger zog die untere Schublade auf, holte ein Notizbuch hervor und reichte es gleich weiter an mich. »Bei dem Notizbuch habe ich ein mulmiges Gefühl. Guck es dir mal an, während ich mir die Regale angucke!«
    »Dein mulmiges Gefühl ist gerechtfertigt«, sagte ich beim Blättern. »Das ist eine Hommage an Ranger. Ich habe den Eindruck, der ist dir überallhin gefolgt. Bilder von deinem Bürogebäude und von deinen Autos. Bilder von dir. Bilder von dir und mir zusammen. Bilder von... Schreck lass nach!«
    Es war ein Bild von Carmen, nackt. Die handschriftliche Notiz darunter lautete: Unsere Hochzeitsnacht. Nur ein Vorgeschmack auf das, was kommt. Gleich dahinter ein Schnappschuss von mir. Und zum ersten Mal fiel mir die Ähnlichkeit zwischen Carmen und mir auf. Nicht dass man uns für Zwillinge hätte halten können, es war eher die Hautfarbe und die Statur.
    Ranger sah mir über die Schulter. »Der Typ ist echt krank.«
    »Glaubst du, dass er Carmen geheiratet hat, weil sie mir ein bisschen ähnlich sieht?«
    »Ich glaube, er versucht, in mein Leben

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