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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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die Verpackung an«, sagte Scrog. »Und jetzt wird es Zeit, dass wir Ihre verändern. Ziehen Sie sich aus!«
    »Kommt gar nicht in Frage.«
    »Es ist sonst niemand hier. Nur Sie und ich.« An seiner Schulter hing eine Einkaufstasche, in der Hand hielt er eine Waffe. Er warf mir die Tasche zu. »Hier habe ich neue Kleider für Sie.«
    »Und warum sollte ich dann die Kopfgeldjägerklamotten anziehen?«
    »Das ist nur für den Fall, dass etwas schiefläuft und jemand Sie sieht. Alle Welt sucht jetzt nach einer Kopfgeldjägerin in schwarzen Ledersachen. Nicht, dass ich Ihnen misstraue, aber ich muss sicher sein, dass Sie nicht verkabelt sind. Deswegen ziehen Sie sich bitte aus. Ganz.«
    »Nur über meine Leiche.«
    Scrog überlegte. »Dann müssen Sie mir wenigstens erlauben, Sie abzutasten. Drehen Sie sich um, und legen Sie die Hände auf das Auto.«
    »Kommen Sie mir bloß nicht zu nahe!«, sagte ich und drehte mich um.
    Scrog stellte sich hinter mich. »Sie sollten dieses Schamgefühl ablegen. Ab jetzt sind wir ein Team.«
    Ich hörte noch das vertraute Zischgeräusch, danach war Sense.
    Es dauerte eine Zeitlang, bis ich es geschnallt hatte. Ich befand mich in dem Kofferraum eines Autos. Alles schon mal durchgemacht. Es war stockfinster, und ich hatte keine Ahnung, wie spät es war. Das Auto bewegte sich, das spürte ich, und es bog ab, fuhr um Ecken. Ich hatte die Hände auf dem Rücken gefesselt. Bestimmt war ich wieder mit einem Elektroschocker niedergestreckt worden. Hoffentlich war ich nicht nackt. So gut es ging, tastete ich mich mit den Händen ab und war erleichtert, dass ich Stoff an meinem Körper hatte. Leider war es nicht die Kleidung, die ich nach meiner Erinnerung ursprünglich getragen hatte. Scrog hatte mir also etwas anderes angezogen, während ich bewusstlos war. Widerlich.
    Das Auto hielt an, der Motor wurde abgestellt, eine Autotür zugeschlagen. Dann öffnete sich der Kofferraum, und ich erblickte Scrog, noch immer in Frauenkleidern, mit einer braunen Perücke.
    »Geht es Ihnen wieder besser?«, fragte er.
    »Nein. Mir geht es nicht besser. Es kotzt mich an, dass Sie mich dauernd mit diesem blöden Elektroschocker niederstechen.«
    »Das ist die Belohnung für schlechtes Benehmen. Sie müssen noch lernen, mir zu gehorchen.«
    Er zerrte mich aus dem Kofferraum, und ich sah, dass wir uns in einem bewaldeten Gebiet befanden. In der Ferne hörte man Autos, aber Scheinwerfer waren keine zu sehen. Die Straße war aus Schotter. Vor uns stand ein Wohnmobil, aber es war keins von den als gestohlen Gemeldeten. Es war alt und hatte an den hinteren Kotflügeln stellenweise Rost angesetzt.
    »Home sweet home«, sagte Scrog.
    »Wo sind wir?«
    »Zu Hause. Mehr brauchen Sie nicht zu wissen. Steigen Sie ein!«
    Ich trug ein weißes T-Shirt und dünne graue Sweatpants. »Wo sind meine Kleider?«
    »Alles in der Einkaufstasche. Außer dem kleinen Gerät, das Sie klugerweise... untenrum in Ihrer Hose versteckt hatten. Ich habe es in der Garage liegen gelassen.«
    Ich spürte einen heftigen Schauder, und für einen Augenblick setzte mein Herzschlag aus. Mir war so kalt, dass ich innerlich bibberte, und ich dachte nur, Das ist Angst. Lähmende, beklemmende, nackte Angst. Ranger hatte jetzt keine Chance mehr, mich zu finden.
    Ich stieg eine klapprige Trittstufe hoch, und Scrog riss die Tür auf. Innen war es dunkel. Kein Strom. Ich tastete mich in den brütend heißen Raum vor und blieb stehen, als ich gegen eine Tischkante stieß.
    »Stehen bleiben!«, sagte Scrog. »Ich habe eine batteriebetriebene Lampe.«
    Ruhig bleiben!, sagte ich mir. Wenigstens riecht es in diesem Rattenloch nicht nach Tod. Nur keine Panik. Immer gut überlegen.
    Er schaltete eine kleine Leuchte ein. Das Licht war schwach, aber dagegen hatte ich nichts, denn so genau wollte ich mir das alte Wohnmobil lieber nicht ansehen. Anscheinend war es in zwei Räume unterteilt. Ich befand mich in der Wohnküche. Die Polsterung der Sitze war dreckig und zerrissen, der Boden mit diversen verschiedenen Linoleumresten geflickt. An den Wänden verliefen Wasserspuren, die Tischplatte und die Küchenablage aus Resopal waren übersät mit Zigaretten-Brandflecken und Messerritzungen. Auf der Bank hinter dem Tisch lagen ein klumpiges, schmuddeliges Kissen und eine zerschlissene Decke.
    »Wenn unsere Firma erst mal von alleine läuft, können wir uns was Schöneres leisten, aber fürs Erste muss es reichen«, sagte Scrog. Am Ende des Küchenabteils befand sich eine

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