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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Sie an Reisepässe gedacht?«
    »Pässe?«
    »Sie können nicht einfach in ein anderes Land fahren ohne einen Reisepass.«
    »Wirklich nicht? Nicht mal nach Australien?«
    »Oh, Mann«, flüsterte Julie.
    »Scheiße. An Pässe habe ich gar nicht gedacht. Na gut, schmeißen wir den Plan eben um. Fahren wir nach Mexiko. Nach Mexiko kommen wir in einem kleinen Boot. Einfach nach der Dämmerung übersetzen. Oder wir gehen in Texas zu Fuß rüber. Das wäre auch billiger. Dann bräuchte ich vorher keine Bank zu überfallen. Ich könnte weiter die kleinen Läden ausrauben. Ich habe schon ein paar hundert Dollar angespart.«
    »Ich weiß, wie wir an Geld kommen könnten«, sagte ich. »Ich habe gerade einen Fall, da geht es um eine Kaution mit hohem Risiko. Wenn wir den Kautionsflüchtling schnappen, bekäme ich fünftausend Dollar dafür. Aber die Sache hat einen Haken. Wenn ich das Geld für Sie auftreiben soll, müssten Sie uns laufen lassen.«
    Keine Sekunde hatte ich geglaubt, dass Scrog uns laufen lassen würde. Ich dachte eher, dass er mich dazu benutzen würde, um an das Geld zu kommen, im weiteren Verlauf sein Ego zu stärken und seine Kopfgeldjägerfantasien auszuleben. Am Ende, überlegte ich, würde er wieder zu diesem Scheiß-wohnmobil zurückkehren, Ranger herlocken und uns alle töten.
    Ich hatte die leise Hoffnung, durch mein Angebot etwas Zeit zu gewinnen, so kämen wir vielleicht nach draußen ins Freie, wo wir gesehen werden konnten. Ranger hatte auf Spürhund geschaltet, so wie Bob auf seinen Streifzügen. Und wenn ich Glück hatte und es mir gelang, den Kautionsflüchtling festzunehmen, konnte ich entsprechende Informationen weiterleiten. Ich musste meinen NVGler ja bei der Polizeiwache abliefern.
    »Wer ist der Typ?«, wollte Scrog wissen.
    »Lonnie Johnson. Gesucht wegen bewaffneten Raubüberfalls. Er ist zu seinem Prozesstermin nicht erschienen. Lula und ich haben ihn gesucht, aber er ist wie von der Bildfläche verschwunden. Gestern plötzlich ist er wieder aufgetaucht. Und ich habe auch seine neue Adresse.«
    »Und der soll fünftausend wert sein?«
    »Ja.«
    »Vielleicht sollte ich das Geld lieber als Lösegeld für Sie fordern.«
    »Lösegeldforderungen brauchen Zeit. Das ganze Hin- und Herverhandeln. Das FBI mischt sich ein. Sie müssen Anweisungen geben, wo das Geld hinterlegt werden soll. Außerdem dachte ich, dass Sie Kopfgeldjäger werden wollen.«
    »Stimmt diese Adresse hundertprozentig?«
    »Das weiß ich nicht. Wir sind nicht mehr dazugekommen, sie telefonisch zu überprüfen. Er hat versucht, einen Kredit aufzunehmen, dabei hat er eine Adresse genannt.«
    »Sagen Sie mir noch mal, wie wir dadurch an das Geld kommen!«
    »Wir nehmen ihn fest. Ich liefere ihn der Polizei aus. Und Connie gibt mir das verdiente Geld.«
    »Diese Übergabe an die Polizei, da komme ich nicht ganz mit. Sie glauben doch nicht im Ernst, ich würde Sie einfach so in eine Polizeiwache marschieren lassen.«
    »So funktioniert es normalerweise.«
    »Sie müssen mich ja für ganz schön blöd halten. Sie würden doch der Polizei auf der Wache alles brühwarm erzählen.«
    »Na gut. Ich habe eine andere Idee. Lonnie Johnson hat einen Mann erschossen, der einen Geldautomaten belieferte, und Lonnie ist mit 36.000 Dollar und ein paar Zerquetschten davonspaziert. Jede Wette, dass er das Meiste noch hat. Was halten Sie davon, wenn wir Lonnie Johnson überfallen?«
    »Meinen Sie, wir sollen ihn uns greifen und ihn zwingen, uns zu verraten, wo er das Geld versteckt hat?«
    »Ja, genau.«
    Ich wusste natürlich, dass Lonnie Johnson jeden einzelnen Cent der Beute auf den Kopf gehauen hatte. Die Tatsache, dass er versucht hatte, einen Kredit zu kriegen, bestätigte meine Theorie. Scrog wollte ich mit solch komplizierten Überlegungen lieber nicht behelligen.
    »Könnte nicht schaden, es wenigstens zu versuchen«, sagte Scrog. »Die Bombe müssen Sie sich trotzdem umschnallen, und ich schwöre Ihnen, wenn Sie auf dumme Gedanken kommen, jage ich Sie in die Luft.«
    Ich schnallte mir die Bombe um, dann sah ich Scrog an. »Lösen Sie die Fußschellen! Wenn wir jetzt gleich losfahren, erwischen wir Johnson vielleicht noch zu Hause.«
    Scrog trat zurück. In einer Hand hielt er den Sprengzünder, mit der anderen warf er den Schlüssel aufs Bett. Ich schloss die Fesseln auf und ließ den Schlüssel über den Linoleumboden zu ihm hinüberkullern.
    »Ziehen Sie jetzt Ihre Kopfgeldjägerkleidung an!«, sagte er. »Wenn ich die Sache

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