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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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versehen«, sagte ich zu Julie.
    »Ich weiß. Ich habe auch schon nachgeguckt. Ich habe noch keinen Weg gefunden, um freizukommen.«
    Ich nahm die Lampe und suchte das Schlafzimmer nach irgendetwas Nützlichem ab, das uns hätte weiterhelfen können, aber ich fand nichts.
    »Morgen, bei Tageslicht, suche ich weiter«, sagte ich zu Julie.
    »Es gibt hier kein Tageslicht«, sagte sie. »Er hat alle Fenster geschwärzt. Meistens weiß ich gar nicht, ob Tag oder Nacht ist.«
    »Raus aus den Federn, meine Damen«, sagte Scrog und warf zwei Tüten auf das Bett. »Das Frühstück ist da.«
    Ich sah in eine der beiden Tüten. Twinkies, Cremerollen, Hostess Pies, Beutelchen mit gesalzenen Nüssen, Schachteln mit Rosinen, Schokoriegel. In der zweiten Tüte war noch mehr Junkfood.
    »Er raubt kleine Läden aus«, sagte Julie und nahm sich eine Schachtel Rosinen.
    »Die sind leichte Beute, wenn sie morgens öffnen«, sagte Scrog. »Das Problem ist, dass sie nie viel Geld haben. Ich brauche mehr Geld.«
    »Wo bleibt der Kaffee?«, fragte ich ihn.
    »Es gibt keinen Kaffee.«
    »Ohne Kaffee stehe ich den Tag nicht durch«, sagte ich zu ihm. »Ohne Koffein werde ich verrückt. Das können Sie sich nicht vorstellen. Ich brauche morgens meinen Kaffee!« Julie tat so, als wollte sie eine Packung Erdnüsse aufreißen, aber ich merkte, dass sie großen Spaß an meiner Vorstellung hatte.
    »Nun regen Sie sich nicht gleich künstlich auf.«, sagte Scrog. »Woher soll ich wissen, dass Sie morgens Kaffee brauchen?«
    Ich sah ihn wütend an. »Bringen Sie mir nun einen Kaffee oder nicht?«
    »Nein. Für so was habe ich keine Zeit. Ich bin mit anderen Dingen beschäftigt. Da denkt man, man macht den Leuten eine Freude, und wird dafür auch noch angebrüllt. Ich habe den Laden nicht für mich überfallen. Ich habe es für Sie und das Kind getan!«
    Er ging zurück in den Wohnbereich, ließ aber die Tür zur Schlafnische offen. Ich hörte, wie er ein Rollo hochzog, und Tageslicht sickerte ins Schlafzimmer.
    »Was machen Sie da?«, fragte ich ihn.
    »Ich baue eine Bombe.«
    Julie und ich sahen uns starr vor Schreck an.
    »Was denn für eine Bombe?«, fragte ich.
    »Na was schon für eine? Eine Bombe eben, was sonst. Ich habe die Anleitung aus dem Internet.«
    »Haben Sie einen Computer hier?«
    »Nein. Ich bin in die Bibliothek gegangen. Da stehen Computer, die man benutzen kann.«
    »Und was haben Sie mit der Bombe vor?«
    »Klappe! Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn Sie so rumlabern. Ich bin fast fertig. Ich muss nur noch ein paar Kabel miteinander verbinden. Stopfen Sie sich einen Donut oder sonst was ins Maul!«
    »Ich hatte schon einen Donut, und jetzt habe ich Durst.«
    »Im Badezimmer gibt es Wasser. Aber wir fahren sowieso bald los, dann können Sie sich was zu trinken holen.«
    »Wo fahren wir denn hin?«
    »Wir besorgen uns Geld. Ich brauche mehr Geld.«
    Scrog kam in den Schlafbereich, unterm Arm ein Päckchen, das ungefähr zehn mal zehn Zentimeter groß war, knapp drei Zentimeter dick und rundum mit Gewebeband zugeklebt. »Ich werfe das jetzt ganz vorsichtig aufs Bett, zusammen mit dem Band, und Sie befestigen es an ihrem Körper«, sagte er.
    »Ist das eine Bombe?«
    »Ja. Sie soll ganz robust sein«, sagte er. »Angeblich soll sie erst losgehen, wenn ich den Knopf drücke.«
    »Angeblich?«
    »Meckern Sie nicht so rum! Schließlich ist das meine erste Bombe.«
    »Ich binde mir doch keine Bombe vor den Bauch«, sagte ich.
    »Na gut, wenn das so ist. Dann muss ich wohl der Kleinen erst mal in den Fuß schießen.«
    »Das würden Sie niemals tun. Sie würden doch nicht auf Ihr eigenes Kind schießen.«
    »Wenn ich müsste, schon. Ich würde ihr nur in den Fuß schießen, daran würde sie nicht sterben. Sie würde vielleicht hinken, aber darüber würde sie hinwegkommen. Das wäre in unser aller Interesse. Ich brauche mehr Geld, aber ich vertraue Ihnen nicht, dass wir einfach so losgehen könnten.«
    »Wofür brauchen Sie denn das ganze Geld?«, fragte ich ihn.
    »Ich habe einen Plan. Ich habe mir gedacht, dass wir nach Australien fliehen, jetzt, wo wir alle zusammen sind. Da findet uns keiner. Wir könnten alle als Kopfgeldjäger arbeiten. Wir müssten uns nur anfangs etwas bedeckt halten, dann würden die anderen uns schon vergessen. Wir könnten zum Beispiel in der Zeit nach Kalifornien fahren. Dann könnten wir in ein Flugzeug steigen und - schwupps - wären wir in Australien.«
    »Kein schlechter Plan«, sagte ich. »Haben

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