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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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angehe, dann richtig. Wir müssen wie die abgebrühtesten Profis aussehen.«
    »Klar«, sagte ich. »Aber Sie müssen sich auch umziehen.«
    »Keine Sorge. Ich mache mich schon zurecht.«
    Ich ging in die kleine Badezimmer-Kabine und zwängte mich in die schwarze Lederhose. Ich zog das T-Shirt aus und die Weste an und kam wieder hervor. »Was ist mit der Bombe?«, fragte ich Scrog. »Jeder sieht, dass ich eine Bombe am Bauch trage.«
    Julie saß hinter mir auf dem Bett. »Das ist nicht das Einzige, das man sehen kann«, sagte sie kichernd.
    Scrog hatte sich eine schwarze Lederhose und ein schwarzes T-Shirt angezogen und trug einen Sam-Brown-Gürtel, ausgestattet mit Handschellen, Elektroschocker und einer Glock. Immerhin besser als die Frauenklamotten, aber an Ranger reichte es nicht im Mindesten heran. Ranger würde sich bei der Vorstellung, dass ihn jemand in Lederhose versucht zu imitieren, gründlich einen abbrechen vor Lachen.
    »Ziehen Sie das T-Shirt über die Weste!«, sagte Scrog. »Mehr können wir im Augenblick nicht tun.«
    Ich streifte das T-Shirt über den Kopf und ging an Scrog vorbei; ich musste raus aus dem Wohnmobil. Draußen stand ich nur da, blinzelte gegen die Sonne, wartete darauf, dass sich meine Augen anpassten, und versuchte, nicht hysterisch zu werden bei dem Gedanken, dass ich eine Bombe um den Bauch geschnallt hatte.
    »Meine Fresse«, sagte Scrog. »Im Sonnenlicht sehen Sie aus wie Frankensteins Braut. Können Sie Ihre Frisur nicht mal ein bisschen in Ordnung bringen?«
    »Wenn Sie mich nicht dauernd so unter Strom setzen würden, sähe meine Frisur auch besser aus! Daran schon mal gedacht! Was bilden Sie sich eigentlich ein? Glauben Sie vielleicht, eine ordentliche Frisur macht sich von alleine? Dazu braucht man eine Lockenbürste. Man braucht Gel und Haarspray. Und man braucht einen Föhn. Wenn Sie das nächste Mal ein Geschäft ausrauben, nehmen Sie sich mal einen Frisiersalon vor!«
    »Scheiße, ich wollte Ihnen nur helfen. Ich dachte, Sie legen Wert auf Ihr Äußeres.«
    »Wenn ich Wert auf mein Äußeres legen würde, würde ich niemals diese saublöde Wurstpellenhose tragen«, blaffte ich zurück.
    »Ja, sie ist ein bisschen knapp«, sagte er. »Sie sollten sich bei den Donuts etwas zurückhalten.«
    Das war eine Steilvorlage, um hysterisch zu werden, fand ich, und Scrog aus der Fassung zu bringen.
    »Sie haben vielleicht Nerven!«, kreischte ich. »Wer hat mir denn den ganzen Kuchen und die Süßigkeiten zum Frühstück gebracht? Wenn ich Ihnen zu dick bin, hätten Sie mir Obst bringen sollen! Aber Sie haben mir ja nicht mal Kaffee gebracht. Ich wollte nur einen Kaffee. Mehr nicht! War das vielleicht zuviel verlangt?«
    Zu meiner eigenen Überraschung quetschten sich sogar ein paar Tränen hervor, und meine Nase lief.
    »Tut mir leid«, sagte Scrog. »Regen Sie sich ab! Ich hole Ihnen Kaffee. Echt mal, so hatte ich mir das nicht gedacht.« Scrog öffnete den Kofferraum des Wagens. »Legen Sie sich rein, wir besorgen Kaffee.«
    »Niemals lege ich mich in den Kofferraum! Ich trage eine Bombe am Bauch«, sagte ich und verschluckte mich an den Schluchzern, die nur halb vorgetäuscht waren. »Was passiert, wenn ich beim Fahren hin- und herrolle? Außerdem ist es erniedrigend. Wie würden Sie sich vorkommen, wenn ich Sie zwingen würde, in einen Kofferraum zu steigen?«
    Nicht zu fassen, was da aus meinem Mund kam! Erniedrigend. Wie konnte mir nur so ein Blödsinn einfallen?
    »Sie sollen nicht sehen, welche Strecke wir fahren. Es ist nur zu ihrem Besten.«
    Ich wischte mir mit dem Handrücken über die Nase. »Das soll zu meinem Besten sein? Wenn ich mich selbst in die Luft sprenge?«
    »Mann, jetzt hören Sie schon auf zu heulen! Ihre ganze Wimperntusche verschmiert.«
    »Das ist alles Ihre Schuld. Sie haben angefangen. Sie haben gesagt, ich wäre zu dick.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass Sie zu dick sind. Sie legen mir die Worte in den Mund. Jetzt steigen Sie schon ins Auto, verdammte Scheiße. Langsam glaube ich, dass es eine Erleichterung für mich wäre, in den Knast zu gehen. Da hätte ich wenigstens meine Ruhe.«
    »Das ist aber ein schönes Auto«, sagte ich und schnallte mich an. »Ist das neu?«
    »Ja. Ich habe es heute Morgen mitgenommen, als ich Frühstück einkaufen war.«
    »Das nächste Mal müssen Sie einen Lexus stehlen. Die sollen so bequem sein, habe ich gehört.«
    »Ich versuche, dran zu denken. Wir kommen jetzt aus dem Wald heraus. Schließen Sie die Augen und

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