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12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

Titel: 12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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einen bedeutsamen Blick zuzuwerfen, als ich James’ erfolglosen Versuch beschrieb, in die Lord-Stuart-Mine einzudringen. Ich beabsichtigte nicht, Tobys ungerechten Verdacht in Gegenwart von Rose zu diskutieren, aber ich freute mich schon darauf, dass er nach Roses Abschied zugeben musste, dass er seinen Vorgänger fälschlicherweise verdächtigt hatte.
    Entsetzt nahm Rose zur Kenntnis, welch wichtige Rolle Amanda Barrow bei der Abreise der Auerbachs gespielt hatte, aber Toby zeigte sich nicht im Mindesten überrascht.
    »Gestern hat Amanda versucht, den gleichen Trick noch mal anzuwenden«, informierte er Rose entrüstet. »Sie hat den Fluch eingesetzt, um Lori Angst einzujagen.«
    »Aber das ist Unsinn«, protestierte Rose. »Der Fluch ist nur ein Hirngespinst.«
    »Wie alles andere, das von Amanda kommt«, sagte Toby. »Trotzdem gibt es Menschen, die ihr glauben.«
    Rose legte die Stirn in Falten. »Ich werde ein Wörtchen mit Amanda reden müssen. Ich habe nichts dagegen, wenn Erwachsene ihre Dienste in Anspruch nehmen … aber einen leicht beeinflussbaren Teenager in Angst und Schrecken zu versetzen, das ist etwas anderes.« Sie räusperte sich, und als sie sich mir zuwandte, war ihre Miene schon wieder freundlicher. »Die Auerbachs tun mir leid, natürlich, aber ihnen macht es nicht so viel aus. Reichen Menschen macht das meiste nicht viel aus. Aber James könnte in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Um ihn mache ich mir eher Sorgen.«
    »Ich auch«, stimmte ich zu. »Was passiert, wenn er nach der Geburt des Babys keine Arbeit findet? Danny Auerbach wird ihn bestimmt nicht wieder einstellen.«
    »Überlassen Sie das mir«, sagte Rose. »Ich werde mir etwas überlegen. James war sehr beliebt in Bluebird. Vielleicht finde ich einen Weg, ihn wieder zurückzuholen, mitsamt seiner Familie natürlich.«
    »Das wäre großartig«, sagte ich. »Er liebt diese Gegend.«
    Rose verschränkte die Hände im Schoß. »Sie hatten einen interessanten Vormittag, Lori. Danke, dass Sie mir so viel von James erzählt haben. Die Lasagne war übrigens köstlich. Und Ihre Söhne sind bewundernswert, so groß und eloquent für ihr Alter.«
    Rose fügte diesen Komplimenten noch ein paar andere hinzu, bis mir endlich dämmerte, dass sie auf die versprochene Führung wartete.
    »Würden Sie gerne den Rest des Aerie sehen?«, fragte ich.
    »Gerne«, antwortete sie sogleich.
    Ich führte Rose vom einen Ende des Aerie zum anderen, ließ nur die Hausmeisterwohnung aus, und sparte mir die Bibliothek schlauerweise bis zum Ende auf. Ich brauchte ihre volle Aufmerksamkeit, wenn ich sie nach den Fotos in der Schachtel aus dem Archiv fragte.
    Rose strahlte, als wir die Bibliothek betraten. Sie ging an den Regalen vorbei und stieß leise Laute des Entzückens aus, wenn sie auf ein Buch stieß, das selten oder vergriffen war.
    »Ich weiß natürlich, dass Neid eine Sünde ist«, sagte sie mit einem tiefen Seufzer. »Aber ich muss einfach neidisch auf Mrs Auerbach sein. Ihre Sammlung ist unbezahlbar.«
    »Hier ist Ihre Schachtel, Mrs Blanding«, sagte Toby und führte sie an den Schreibtisch. »Lori und ich haben sie uns gestern Abend angesehen. Wir fragten uns, ob Sie einige der Männer auf den Fotos identifizieren könnten.«
    »Ich kann sie alle identifizieren«, versicherte uns Rose und öffnete die Schachtel. Hinter ihrem Rücken trafen sich Tobys und meine Blicke, aber wir schauten weg, bevor wir lachen mussten.
    »James Blackwell wollte mehr über das Unglück in der Lord-Stuart-Mine erfahren«, sagte Rose. »Deshalb lieh ich ihm ein paar Zeitdokumente: Artikel aus den örtlichen Zeitschriften, Fotokopien von wichtigen Briefen und einiges mehr.«
    »Toby und ich interessieren uns für die Fotos«, erinnerte ich sie, bevor sie allzu weit ausholen konnte.
    »Das Gruppenporträt ist der Schlüssel.« Sie zog das große Foto aus der Schachtel und zeigte es Toby und mir. »Alle Männer auf diesem Foto, bis auf einen, sind bei dem Grubenunglück ums Leben gekommen.«
    »Aber natürlich«, sagte ich und schaute in die stolzen Gesichter der todgeweihten Männer. »Ich hätte drauf kommen müssen. Zwanzig Grabsteine aus rotem Granit auf dem Friedhof, einundzwanzig Männer auf dem Bild.«
    »Von jedem Mann auf dem Gruppenfoto habe ich ein Einzelporträt beigelegt.« Rose reichte Toby das Gruppenbild und nahm eine Handvoll Fotos aus der Schachtel, die sie auffächerte wie Spielkarten. »Ich habe auch ein Porträt von Cyril Pennyfeather hinzugefügt,

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