Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

Titel: 12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
Vom Netzwerk:
gab ich zu. »Laut Amanda steckt der Fluch in jeder Faser des Gebäudes. Danny Auerbach benutzte beim Bau des Aerie auch Balken der alten Minenbauten. Was ist … wenn einige der Dielenbretter aus der alten Mine stammen und sich der Fluch in ihnen erhalten hat?«
    Lori , es gibt keinen Fluch . Es gibt nur eine Frau , die andere davon überzeugen will , dass es ihn gibt . Amanda Barrow lebt schon lange hier . Sie wird wissen , dass man alte Balken beim Bau des Aerie benutzt hat . An ihrer Stelle würde ich dieses Wissen auch einsetzen , um überzeugender zu klingen .
    Tante Dimitys Schlussfolgerungen klangen logisch, aber ich machte mir noch immer Sorgen.
    »Will und Rob haben Annelise erzählt, dass sie die bösen Wörter in ihrem Zelt im Spielzimmer gelernt hätten«, sagte ich. »Als Amanda hier auftauchte, zog es sie förmlich dorthin. Vielleicht macht sie wegen des Fluchs blauen Dunst, aber was, wenn sie wirklich etwas Unheimliches im Spielzimmer gespürt hat? Sie sprachen von Geisterstimmen, Mr Pennyfeather. Vielleicht hält sich des Nachts ein böser Geist im Spielzimmer auf und bringt meinen Söhnen Schimpfwörter bei?«
    Miss WESTWOOD UND ICH SIND DIE EINZIGEN GEISTER, DIE SICH GEGENWÄRTIG IM AERIE AUFHALTEN, UND WIR VERWENDEN KEINE OBSZÖNEN AUSDRÜCKE.
    »Sind Sie ganz sicher, dass nicht noch jemand da ist?«, beharrte ich. »Vielleicht ist jemand unter Ihrem Radar hindurchgeflogen.«
    ACH SO. JA, ICH WEISS JETZT ALLES ÜBER RADAR, DANK MISS WESTWOODS HERVORRAGENDER ERKLÄRUNG, UND GERADE DESHALB KANN ICH IHNEN VERSICHERN, DASS KEIN BÖSER GEIST UNTER DEM UNSEREN HINDURCHGEFLOGEN IST. SOWOHL MISS WESTWOOD ALS AUCH ICH WÜRDEN SEINE GEGENWART SOFORT WAHRNEHMEN.
    »Meine Söhne lügen nicht, Mr Pennyfeather«, sagte ich störrisch. »Und du hast eben selbst zugegeben, Dimity, dass Amanda möglicherweise echte Talente haben könnte.«
    Das stimmt , aber sie buhlt auch um Aufmerksamkeit und scheint Spaß daran zu haben , anderen Angst einzujagen . Ich wiederhole : Es gibt keinen Fluch . Da weder Mr Pennyfeather noch ich Dich in diesem Punkt überzeugen können , schlage ich ein Experiment vor .
    »Bitte sehr.«
    Übernachte heute im Spielzimmer , Lori . Ich bezweifle stark , dass Dir ungehörige Dämonen obszöne Gutenachtlieder singen werden , aber vielleicht überzeugt Dich ja eine Nacht mit dem Ohr an den Dielenbrettern davon , dass Mr Pennyfeather und ich verlässlichere Sensoren für Flüche und böse Geister haben als Amanda Barrow .
    »Einverstanden«, sagte ich. »Ich schlafe heute im Spielzimmer. Nicht dass ich deine Kompetenz anzweifle, Dimity …«
    Ich verstehe Dich vollkommen , Lori . Du willst Deine Söhne schützen , wie es jede Mutter tun würde . Ich an Deiner Stelle würde nicht anders handeln .
    ICH KANN MICH DEM NUR ANSCHLIESSEN.
    »Danke«, sagte ich. »Ich lasse euch wissen, wenn irgendetwas passiert.«
    Wenn ein Dämon auftaucht , brauchst Du es uns nicht wissen lassen .
    Ich lächelte gequält, als die beiden Handschriften auf dem Papier verblassten, dann klappte ich das Tagebuch zu und legte es neben Reginald auf den Schreibtisch.
    »Hältst du mich für albern, Reg?«, fragte ich meinen rosa Hasen.
    Reginald hielt sich mit einer Antwort verständlicherweise zurück. Der Gedanke, eine Nacht auf dem harten kalten Fußboden zu verbringen, wenige Meter von einem warmen weichen Bett entfernt, kam mir bereits jetzt albern vor.
    Aber es ging um Will und Rob, und ich wollte die Wahrheit herausfinden. »Aber verrate den Zwillingen nicht, was ich vorhabe«, flüsterte ich Reg ins Ohr. »Sie werden denken, ich sei übergeschnappt.«
    Reginalds schwarze Augen funkelten beruhigend. Ich strich über den verblassenden Saftfleck auf seiner Nase und lauschte, ob ich nicht bereits das Getrappel kleiner Füße im Haus hörte. Als alles still blieb, ging ich wieder ins Spielzimmer.
    Nachdenklich blieb ich vor dem Zelt stehen, dann schob ich es langsam zur Seite. Ich konnte den Gedanken nicht loswerden, dass meine Söhne eine Woche lang auf einem blutgetränkten, fluchbeladenen, heimgesuchten Überrest der Lord-Stuart-Mine geschlafen hatten. So kostete es mich einiges an Überwindung, mir die Stelle genauer anzusehen.
    Die Dielenbretter unterschieden sich nicht im Geringsten von den anderen im Raum. Ich ging auf die Knie und schlug mit den Fingerknöcheln auf das Holz. Es klang beruhigend hart und fest. Ich schlug auf die Bretter, trat mit dem Fuß darauf und hüpfte auf ihnen herum, aber sie gaben keinen

Weitere Kostenlose Bücher