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12 - Wer die Wahrheit sucht

12 - Wer die Wahrheit sucht

Titel: 12 - Wer die Wahrheit sucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Firma mal ansehen, aber an der angegebenen Adresse gibt's nur ein Sonnenstudio. Es ist seit acht Jahren dort - das Geschäft mit der Sonne läuft anscheinend gut in Bracknell.«
    »Werd ich mir merken.«
    »Und die Betreiber behaupteten, sie wüssten überhaupt nicht, wovon der Kollege redet. Das führte zu weiteren Diskussionen mit der Bank, ich erwähnte kurz die Bankenaufsicht, woraufhin man sich bereit erklärte, mir ein bisschen was über das International-Access-Konto zu sagen. Das Geld aus Guernsey, das auf diesem Konto einging, wurde jeweils achtundvierzig Stunden später an einen Ort namens Jackson Heights in Queens im Staat New York überwiesen.«
    »Jackson Heights? Ist das -«
    »Das ist der Ort, nicht der Name des Kunden.«
    »Hast du einen Namen?«
    »Vallera & Sohn.«
    »Ein Geschäftsunternehmen?«
    »Offenbar. Aber wir wissen nicht, welcher Sorte. Die Bank hat auch keine Ahnung. Es sei schließlich nicht ihre Aufgabe und so weiter... Es schaut mir sehr nach etwas aus, was amerikanische Ermittlungsbehörden interessieren dürfte.«
    St. James, der das Muster des Teppichs unter seinen Füßen studierte, wurde sich plötzlich der Nähe Ruth Brouards bewusst, die neben ihm stand, und als er aufblickte, sah er, dass sie ihn beobachtete. Ihr Gesicht war ernst, darüber hinaus jedoch war ihren Zügen nichts zu entnehmen.
    Lynley versicherte ihm, dass man versuchen werde, jemanden von Vallera & Sohn ans Telefon zu bekommen, warnte ihn aber gleichzeitig, sich keine allzu großen Hoffnungen auf Kooperation der anderen Seite zu machen. »Wenn wir es tatsächlich mit dem zu tun haben, was zu vermuten ist, landen wir möglicherweise in einer Sackgasse. Es sei denn, wir klemmen uns hinter eine der knallharten Behörden drüben. Das Finanzamt. Das FBI. Die New Yorker Polizei.«
    »Das wird bestimmt Wunder wirken«, sagte St. James sarkastisch.
    Lynley lachte. »Ich melde mich.« Und schon war er weg.
    Nachdem St. James aufgelegt hatte, nahm er sich einen Moment Zeit, um alles zu bedenken, was Lynleys Informationen beinhalteten. Er stellte es in Zusammenhang mit dem, was er bereits wusste, und war nicht erfreut über das Ergebnis. »Was ist?«, fragte Ruth Brouard schließlich. Er riss sich aus seinen Überlegungen. »Haben Sie zufällig noch die Verpackung, in der die Museumspläne hier angekommen sind, Miss Brouard?«
    Zuerst bemerkte Deborah ihren Mann gar nicht, als sie aus dem Gebüsch trat. Es war dämmrig, und sie war in Gedanken noch bei dem, was sie in der Steinkammer des Dolmen gesehen hatte. Vor allem beschäftigte sie die Frage, was es zu bedeuten hatte, dass Paul Fielder die Zahlenkombination des Schlosses gekannt hatte und so sehr darauf bedacht gewesen war, sie die Kombination nicht sehen zu lassen.
    Sie wurde erst auf Simon aufmerksam, als sie praktisch vor ihm stand. Er war auf der anderen Seite der drei Stallgebäude, die dem Herrenhaus am nächsten waren, damit beschäftigt, mit einem Rechen den Hausmüll zu durchsuchen, den er offenbar aus den vier Tonnen auf die Erde gekippt hatte.
    Als sie ihn rief, hielt er inne. Auf ihre Frage: »Bist du jetzt unter die Müllmänner gegangen?«, antwortete er lächelnd: »Das wäre vielleicht gar nicht so dumm. Aber ich würde mich nur mit dem Müll von Popstars und Politikern befassen. Na, was hast du entdeckt?«
    »Alles, was du wissen willst, und noch einiges dazu.«
    »Hat Paul mit dir über das Bild gesprochen? Gut gemacht, Liebes.«
    »Ich weiß nicht, ob Paul überhaupt spricht«, sagte sie. »Aber er hat mich an den Ort geführt, wo er es gefunden hat. Im ersten Moment dachte ich allerdings, er wollte mich dort einsperren.« Sie berichtete von dem Dolmen, zu dem Paul sie geführt hatte, beschrieb seine Lage und erzählte von dem Kombinationsschloss und den beiden Kammern im Inneren des prähistorischen Bauwerks. »Die Kondome, das Feldbett...«, sagte sie zum Schluss. »Es liegt auf der Hand, was Guy Brouard dort getrieben hat, Simon. Wobei ich, ehrlich gesagt, nicht verstehe, warum er seine Spielchen nicht einfach zu Hause gemacht hat.«
    »Seine Schwester war fast immer da«, erinnerte St. James sie. »Und da er seine Spielchen unter anderem mit einem Teenager trieb...«
    »Mit zwei, wenn Paul Fielder auch dazu gehört hat. Und ich vermute, dass es so war. Ziemlich unappetitlich das Ganze, nicht?« Sie blickte zurück zu den Büschen, zu der weiten Rasenfläche und dem Trampelpfad durch den Wald. »Also eines steht jedenfalls fest, sie waren dort

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