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12 - Wer die Wahrheit sucht

12 - Wer die Wahrheit sucht

Titel: 12 - Wer die Wahrheit sucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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bestens versteckt. Um sie zu finden, hätte man genau wissen müssen, wo der Dolmen steht.«
    »Hat er dir auch gezeigt, wo genau?«
    »Du meinst, wo er das Bild gefunden hat?« Als Simon nickte, berichtete es ihm Deborah. Auf den Rechen gestützt wie ein Landarbeiter, der sich einen Moment ausruht, hörte St. James ihr zu. Als sie mit ihrer Beschreibung des Opfersteins und der Mulde dahinter fertig war, und als er sich hatte bestätigen lassen, dass die Mulde sich tatsächlich im Boden befand, schüttelte er den Kopf.
    »Das kann nicht stimmen, Deborah. Das Gemälde ist ein Vermögen wert.« Er erzählte seinerseits, was er von Kevin Duffy erfahren hatte, und schloss mit den Worten: »Und Brouard hätte das gewusst.«
    »Er hätte gewusst, dass es ein de Hooch ist? Aber woher? Wenn das Bild über Generationen in seiner Familie war, wenn es als Erbstück vom Vater an den Sohn weitergegeben wurde... Woher soll er das gewusst haben? Glaubst du, du hättest das in einem solchen Fall gewusst?«
    »Nein. Aber selbst wenn er früher nichts gewusst hat, so hat er auf jeden Fall gewusst, was er bezahlt hatte, um das Bild zurückzubekommen, und das war ein Betrag um die zwei Millionen Pfund. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das Bild, nachdem er so viel Geld und Mühe aufgewendet hatte, um es zu finden, auch nur fünf Minuten lang in einem Dolmen deponiert hätte.«
    »Aber wenn abgeschlossen war -?«
    »Darum geht es nicht, Liebes. Wir sprechen hier von einem Gemälde aus dem siebzehnten Jahrhundert. Das hätte er doch niemals an einem Ort versteckt, wo Kälte und Feuchtigkeit es hätten ruinieren können.«
    »Dann glaubst du also, dass Paul lügt?«
    »Das sage ich nicht. Ich sage nur, dass ich es für unwahrscheinlich halte, dass Brouard das Bild in dem Dolmen untergebracht hat. Wenn er es verstecken wollte - weil es eine Geburtstagsüberraschung für seine Schwester werden sollte, wie diese behauptet, oder aus irgendeinem anderen Grund -, hätte er es in seinem Haus bestimmt an Dutzenden von Orten aufbewahren können, wo nicht die Gefahr einer Beschädigung bestand.«
    »Dann hat jemand anders..?«, sagte Deborah.
    »Ich fürchte, das ist die einzige vernünftige Antwort.« Er begann, wieder mit dem Rechen zu arbeiten.
    »Was suchst du eigentlich?« Sie hörte selbst die Beklommenheit in ihrer Stimme und wusste, dass auch er sie wahrgenommen hatte, denn als er sie ansah, waren seine Augen dunkler geworden, wie immer, wenn er beunruhigt war.
    »Wie es nach Guernsey gekommen ist«, sagte er.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Müll und fuhr fort, ihn zu zerteilen, bis er auf den Gegenstand stieß, den er offenbar gesucht hatte. Es war eine Röhre von etwa neunzig Zentimetern Länge und einem Durchmesser von zwanzig Zentimetern. Sie war an beiden Enden mit stabilen Metallscheiben geschlossen, deren Ränder sich über die Ränder der Röhre stülpen ließen, so dass sie fest und unverrückbar saßen.
    Simon zog sie aus den Abfällen heraus und bückte sich mühsam, um sie aufzuheben. Auf die Seite gedreht, zeigte sie einen Schlitz in der Außenhaut, der über ihre ganze Länge reichte, und, wie an den ausgerissenen Rändern zu sehen war, mit Gewalt zu einer klaffenden Öffnungen auseinander gezogen worden war. Durch diese Öffnung war zu erkennen, wie die Röhre gebaut war. Was sie entdeckten, war eine zweite Röhre in der ersten, und man brauchte kein Genie zu sein, um zu erraten, was der geheime innere Raum enthalten hatte. »Ah«, murmelte Simon und sah Deborah an. Sie wusste, was er dachte, sie dachte es ebenfalls. »Darf ich mal sehen?«, sagte sie und nahm die Röhre entgegen, dankbar, dass er sie ihr ohne Kommentar reichte.
    Bei genauerer Inspektion der Röhre entdeckte sie ein Detail, das sie äußerst bedeutsam fand. In das innere Geheimfach konnte man nur durch die äußere Verschalung hineingelangen. Die Verschlussringe an den beiden Enden saßen so fest, dass die gesamte Konstruktion irreparabel beschädigt worden wäre, hätte man die Ringe mit Gewalt geöffnet. Und das hätte jedem, der die Röhre in die Hände bekommen hätte - ihrem eigentlichen Empfänger oder auch dem Zoll -, verraten, dass jemand sich an ihr zu schaffen gemacht hatte. Doch rund um die Metallringe an beiden Enden gab es keinerlei verräterische Spuren. Deborah machte ihren Mann darauf aufmerksam.
    »Ja, das sehe ich«, sagte er. »Aber du weißt, was das heißt?« Die Eindringlichkeit seines Blicks und seiner Frage

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