120 - Der Fluch der stählernen Hände
sie sich zaghaft vor. Der Mann krümmte sich unter heftigen Schmerzen, preßte die Arme gegen den Leib und hechelte wie ein Tier.
Sein Gesicht war verzerrt, und aus seinem offenen Mund floß Speichel. »Er… muß direkt aus der… Hölle kommen«, preßte er hervor.
McShane wollte das Haus des Mediums mit Eleanor Douglas verlassen. Der Hexer wollte nicht, daß man ihm zusah, wenn er seine schreckliche Tat verübte.
Die junge Frau sollte an einem Ort sterben, wo er mit ihr allein war. Doch da spielte die Polizei nicht mit. Sie rückte gegen das Haus an der Friedhofsmauer vor.
Zwei Cops drangen mit gezogenen Dienstrevolvern in das Gebäude ein, und diesmal schützte sich Heathcote McShane nicht so gut. Hinter Jeannie Bell war er besser versteckt gewesen.
Die Polizisten nützten die Chance. Sie forderten den Hexer auf, die Frau loszulassen, die Hände zu heben und sich zu ergeben. Da McShane nicht gehorchte, feuerten sie.
Und sie trafen ihn auch!
Die Treffer schüttelten ihn und stießen ihn zurück. Er trennte sich jäh von Eleanor Douglas, die den Cops mit bleichem, tränennassem Gesicht entgegentaumelte, während der Hexer rücklings die finstere Kellertreppe hinunterstürzte.
Weitere Cops kamen in Damona Foss’ Haus. Sie nahmen sich der schwer geschockten Leute an, doch niemand begab sich in den Keller. Fürs erste war getan, was getan werden mußte…
***
Diesmal klappte es hervorragend. Wir konnten mit der raschen Nachrichtenübermittlung zufrieden sein. Wie versprochen, informierte uns der Polizeichef persönlich.
Ian Wickham erreichte uns im Wagen. Wir hatten uns vor fünf Minuten von Norma Craddon verabschiedet. Noel Bannister nahm das Gespräch entgegen, während ich den Mietwagen lenkte.
Der CIA-Agent schaltete auf Lautsprecher, damit ich mithören konnte.
»Wir haben ihn!« jubelte Wickham. »Meine Männer haben ihn in einem Haus gestellt. Er überfiel einen Spiritistenzirkel, suchte sich unter den Anwesenden eine junge Frau aus und wollte sie verschleppen, doch das konnten die Beamten verhindern. Sie feuerten auf ihn, schossen ihn praktisch in den Keller. Die Frau blieb unverletzt…«
»Und was ist mit McShane?« wollte Noel Bannister wissen.
»Der liegt im Keller - mit zwei Kugeln im Leib.«
»Hören Sie, niemand soll sich ihm nähern. Heathcote McShane ist nach wie vor tödlich gefährlich!« sagte Noel eindringlich. »Man soll den Rest Tony Ballard und mich erledigen lassen.«
»Meine Leute werden nichts unternehmen. Es sei denn, er kommt die Kellertreppe hoch…, dann werden sie wieder auf ihn schießen.«
Noel ließ sich die Adresse geben. Da ich mich nicht so gut wie er in Chicago auskannte, sagte ich zu Noel Bannister: »Gib ihm unsere derzeitige Position, und frag ihn, wie wir dieses Haus am schnellsten erreichen.«
Ian Wickham nannte uns die kürzeste Strecke, und bereits zehn Minuten später erreichten wir den aufgelassenen Friedhof, neben dem Damona Foss’ düsteres Haus stand.
Es paßte großartig zu Seancen, Geisterbeschwörungen und anderen okkulten Dingen. Rotlichter zuckten nervös davor. Ich spürte, wie sich in meinem Inneren alles straffte.
In wenigen Augenblicken würde eine Entscheidung fallen. Eine Entscheidung, die das Ende Heathcote McShanes zur Folge haben mußte. Einmal war er uns entkommen.
Ein zweites Mal durfte das nicht passieren. Der Hexer mußte hier erledigt werden!
Die Cops wußten Bescheid, daß wir den Rest besorgen würden. Wickham hatte ihnen die entsprechenden Anweisungen gegeben. Sie ließen uns ein.
Damona Foss und ihre Freunde hatten sich von dem Schrecken weitgehend erholt. Ich bat die Beamten, die Leute vorübergehend aus dem Haus zu bringen.
Man mußte das Risiko so niedrig wie möglich halten. Von den beiden Beamten, deren Kugeln den Hexer in den Keller geschleudert hatten, ließen wir uns an Ort und Stelle berichten, wie sich die Sache abgespielt hatte.
Anschließend holte ich tief Luft und fragte meinen Freund: »Bist du bereit?«
»Immer«, gab Noel Bannister zurück und angelte seine Luger aus der Schulterhalfter, »Okay«, sagte ich mit harten Zügen. »Bringen wir es hinter uns!«
Auch ich zog meine Waffe, und dann stiegen wir langsam die Kellertreppe hinunter, an deren Ende Heathcote McShane liegen mußte. Unter meiner Kopfhaut befand sich ein lästiges Kribbeln. Unser Gegner war gefährlich und voller Tücke. Es war zu erwarten, daß er uns angriff, Noel und ich erreichten das Treppenende. McShane lag nicht auf dem
Weitere Kostenlose Bücher