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120 - Schwur in der Opferhalle

120 - Schwur in der Opferhalle

Titel: 120 - Schwur in der Opferhalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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verschiedenen Zeremonien teilzunehmen.
    „Leg dich jetzt auf den Altartisch", befahl Ravana.
    Coco ging auf den Tisch zu. Der Boden war eiskalt. Sie setzte sich auf den steinernen harten Altartisch. Dann legte sie sich auf den Rücken und versuchte, sich zu entspannen.
    „Ich werde dich jetzt auf den Altartisch fesseln", erklärte Ravana. „Und dann beginnt deine Prüfung."
    Mißtrauisch blickte Coco den Dämon an.
    Die Hände des Dämons waren kalt. Er band ihre Beine zusammen - so fest, daß die dünnen Schnüre schmerzhaft in ihre Knöchel schnitten. „Laß deine Arme herunterhängen, Coco Zamis."
    Wieder gehorchte sie. Ravana band die Hände zusammen, und sie konnte sich nicht mehr bewegen. Der Dämon trat zwei Schritte zurück und musterte sie zufrieden.
    „Ich lasse dich jetzt allein, Coco", sagte er. Mit großen Schritten durchquerte er die Halle, öffnete eine Tür und verschwand in einem Gang. Die Tür ließ er offen.
    Coco wandte den Kopf zur Seite und betrachtete die merkwürdige Statue. Dabei versuchte sie, die Fesseln zu lockern. Doch es gelang ihr nicht.
    Nach ihrer Rückkehr aus der Januswelt hatten sich ihre magischen Fähigkeiten noch verstärkt. Sie verfügte über ungewöhnliche Kräfte, die sie jederzeit einsetzen konnte. Die Schnüre, die sie gefesselt hielten, würden sie nicht aufhalten. In ihrer Jugend war sie eine fast perfekte Hexe gewesen, die ihre Magie ohne Zuhilfenahme von magischen Gegenständen anwandte. Nur hei schwierigeren Beschwörungen hatte sie Hilfsmittel benötigt. Doch die Fesseln konnte sie allein mit ihrer Gedankenkraft sprengen.
    Ein leichtes Klappern war zu hören. Coco wandte den Kopf und blickte zur offenen Tür. Unwillkürlich atmete sie rascher, als sie den grünen Kopf einer riesigen Schlange erblickte. Der Schädel des Tieres war armlang.
    Die Schlange schob sich langsam in den Opferraum und glitt wild züngelnd auf sie zu. Die Schuppen und Augen des Monsters leuchteten fremdartig im Licht der Fackeln.
    Von der Schlange ging eine grauenhafte dämonische Ausstrahlung aus, die Coco für einen Augenblick lähmte. Im ersten Augenblick beherrschte sie nur ein Gedanke; Flucht. Sie wollte die Fesseln sprengen und davonlaufen. Doch im letzten Augenblick unterdrückte sie diese Regung. Gebannt starrte sie die Schlange an, die sich vor ihr aufrichtete und den gewaltigen Kopf hin und her bewegte.
    Der Kopf stieß auf sie zu, und ihre Augen weiteten sich. Im letzten Augenblick wurde der Kopf zur Seite gerissen, und der schwere Körper legte sich auf ihr Gesicht. Er kippte zur Seite, glitt über ihre Brust und ihre Schenkel und rollte sich dann um den Altartisch zusammen.
    Nach wenigen Sekunden war ihr Körper bis zum Hals mit dem Schlangenleib bedeckt, der sich langsam zusammenzog. Der häßliche dreieckige Schädel mit der gespaltenen Zunge und den rot glühenden Augen stieß immer wieder auf ihren Kopf zu, berührte ihn aber nicht.
    Coco brach der Angstschweiß aus.
    Unheimliche Gedanken strömten auf sie über. Coco errichtete eine magische Gedankensperre, und die Gedanken prallten wirkungslos ab. Die Wucht der anstürmenden Gedanken verstärkte sich.
    Die dämonische Schlange versuchte, ihre Sperre zu durchbrechen. Jetzt wußte sie auch, welchen Sinn diese Prüfung hatte. Es war keine Prüfung. Die Schlange wollte ihr Angst und Grauen einjagen, um sie abzulenken. Die Dämonenschlange hatte geglaubt, leichtes Spiel mit ihr zu haben. Doch da hatte sie sich getäuscht.
    Der Schädel zuckte wieder auf Coco zu. Diesmal stand das gewaltige Maul weit offen. Die riesigen Zähne waren zu sehen. Ihr Kopf verschwand im Rachen der Riesenschlange.
    Coco mußte sich eisern beherrschen. Sie war völlig konzentriert. Würde die Schlange zubeißen, würde Coco sich augenblicklich in den rascheren Zeitablauf versetzen.
    Doch die Schlange biß nicht zu. Wieder setzte die dämonische Gedankenflut ein. Aber sie konnte Cocos Sperre nicht durchbrechen.
    Die Schlange gab ihren Kopf frei, stieß ein wütendes Zischen aus und löste sich langsam von Cocos Leib. Sie glitt zu Boden und verschwand durch die Tür in den Gang.
    Coco schloß die Augen und entspannte sich.
    Ein paar Minuten später tauchte Ravana im Gewand des Hohepriesters auf. Coco blickte ihn kurz an, und ihre Nasenflügel bebten leicht. Sie kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich. Die Ausstrahlung, die von Ravana ausging, war die gleiche wie die der Riesenschlange. Das konnte kein Zufall sein. Ravana und die Riesenschlange

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