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120 - Schwur in der Opferhalle

120 - Schwur in der Opferhalle

Titel: 120 - Schwur in der Opferhalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Wenn wir nicht sofort zum Chakravartin geführt werden, verlassen wir den Tempel."
    „Das ist nicht möglich", sagte Ravana. „Besteht ihr die Prüfungen, dann werdet ihr als Chakras akzeptiert. Besteht ihr sie nicht, dann werdet ihr getötet."
    „So ist das also", brummte Olivaro. „Von Prüfungen war nie die Rede."
    „Hast du vielleicht Angst davor?" fragte der Dämon spöttisch.
    Jetzt spürte ich die dämonische Ausstrahlung, die von der seltsamen Totenkopfgestalt ausging. Sie wurde immer stärker und schien den Raum wie ein Tuch einzuhüllen.
    Olivaro lachte höhnisch. „Mich schreckt keine Prüfung", sagte er selbstsicher. „Ich bin auf der Seite der Chakras. Das habe ich bereits bewiesen. Eine Prüfung wird es nur bestätigen."
    „Dann ist ja alles in Ordnung. Coco Zamis und Dorian Hunter. Habt ihr irgendwelche Einwände?" Ich hatte einige, doch es war sinnlos, sie vorzubringen. Wir waren schon so weit gegangen, daß jetzt ein Rückzug unmöglich geworden war. Wir waren Gefangene. Die Prüfungen bereiteten mir Sorgen, da ich nicht wußte, was uns erwartete. Möglicherweise würde man uns zwingen unschuldige Menschen zu töten, aber das würden wir auf keinen Fall tun.
    „Ich habe keinen Einwand", sagte Coco mit gepreßter Stimme.
    „Ich auch nicht", sagte ich mit fester Stimme.
    „Gut", sagte Ravana. „Kniet jetzt nieder."
    Wir gehorchten. Wäre ich bewaffnet gewesen, dann hätte ich jetzt einen Fluchtversuch unternommen. Aber so mußte ich mich an diesem wahnsinnigen Spiel beteiligen.
    „Sprecht mir nach", sagte Ravana. „Wir geloben, Chakravartin treue Diener zu sein."
    Wir sprachen es nach. Ich hatte in meinem Leben schon so viele falsche Schwüre geleistet, daß es auf diesen einen auch nicht mehr ankam.
    „Wir versprechen, daß uns die Schlange, der Tiger und der Schattenvogel heilig sind."
    Wir versprachen es. Dieser Sermon ging noch ein paar Minuten weiter. Ich hoffte, daß dieser Unsinn bald beendet war und wir endlich zu den Prüfungen kommen würden.
    „Steht auf', sagte der Dämon. „Olivaro und Dorian Hunter, ihr verlaßt nun die Opferhalle. Coco Zamis ist die erste, die geprüft wird."
    „Wir bleiben zusammen", sagte ich fest.
    „Nein", sagte Ravana entschieden. Er schrie beinahe. „Das ist nicht möglich. Jeder von euch wird einzeln geprüft."
    Für einen Augenblick war ich nahe daran, mich auf den Dämon zu stürzen. Doch Coco hob rasch die rechte Hand.
    „Geh, Dorian", sagte sie leise.
    Ich preßte die Lippen zusammen, warf ihr einen Blick zu und drehte mich wütend um. Olivaro folgte mir. Swami kam als letzter und schloß die Tür hinter uns.
    Die in der großen Tempelhalle anwesenden Chakras hockten sich auf den Boden und starrten die Wände an. Es war gespenstisch still. Nur das Knistern der Fackeln war zu hören.
    „Wenn Coco auch nur ein Haar gekrümmt wird, Olivaro", sagte ich mit heiserer Stimme und ballte die Fäuste, „dann drehe ich dir den Kragen um."
    „Du brauchst mir keine Vorwürfe zu machen, Dorian. Du hast freiwillig meinem Vorschlag zugestimmt. Es ist nicht fair, wenn du mir Vorwürfe machst."
    „Na schön", sagte ich verbittert. „Du hast recht. Was wohl dieser Dämon mit Coco vorhat?"
    „Das werden wir bald erfahren", meinte Olivaro.

    Coco Zamis drehte sich nicht um, als die Tür hinter ihr zufiel. Erwartungsvoll starrte sie Ravana an. „Erinnere dich an dein Gelöbnis, Coco Zamis", sagte Ravana. „Du hast dem Chakravartin Treue geschworen und gelobt, die drei heiligen Tiere zu achten und zu lieben. Du wirst jetzt die Gelegenheit bekommen, deine Worte zu beweisen."
    Der Dämon legte die Zepter zu Boden, trat zwei Schritte zur Seite und blickte Coco an.
    „Zieh dich aus!"
    „Ist das wirklich nötig?" fragte die ehemalige Hexe der Schwarzen Familie.
    „Du mußt meinen Befehlen gehorchen - widerspruchslos. Hast du mich verstanden?"
    „Ich habe dich verstanden", sagte Coco. Der Blick des Dämons wollte ihr gar nicht gefallen. Noch immer zögerte sie. Schließlich gab sie sich einen Ruck, stellte die Tasche auf den Steinboden und knöpfte langsam ihre Bluse auf. Sie schob sie über die Schultern und ließ sie zu Boden fallen. Die Augen des Dämons flackerten.
    Der Bursche scheint irdische Gelüste zu haben, dachte Coco leicht amüsiert, als sie den Blick Ravanas sah, mit dem er ihre nackten Brüste bedachte. Langsam schlüpfte sie aus den Schuhen und der restlichen Kleidung. Von der Schwarzen Familie her war sie es noch gewohnt, nackt an

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