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120 - Schwur in der Opferhalle

120 - Schwur in der Opferhalle

Titel: 120 - Schwur in der Opferhalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Und es hatte sich herausgestellt, daß Lüthi ein Diener der Chakras war. Der Tiger war eine der drei Tierinkarnationen des Dämons Ravana.
    Unga hatte alles versucht, um rasch in das Grabmal des Dämons zu gelangen, doch Lüthi hatte einen Vorsprung gewonnen. Deshalb hatte Reena vorgeschlagen, Don mittels ihrer Fähigkeiten in die Grabkammer zu befördern. Das war ihr auch gelungen.
    Lüthi hat uns nur von Bixby ablenken sollen, dachte Don. Und jetzt befand sich Ravanas Karma in Bixby, der nun sicherlich zu einem treuen Diener der Chakras geworden war. Das war schlimm, da Bixby geheimes Wissen über die Padma-Sekte besaß.
    Don beugte sich vor, als er einen wirbelnden Schatten erblickte, der in die Halle raste und vor einem Chakra stehenblieb.
    Der Schatten nahm rasch Gestalt an, und Don unterdrückte im letzten Augenblick einen Aufschrei. Der Schatten war niemand anderes als Bixby! Nur noch wenig erinnerte an den alten Colonel Bixby. Das schneeweiße Haar hatte er abrasiert, und seine Gestalt war schlanker geworden. Er trug ein typisch indisches Kleidungsstück: einen Dhoti aus Baumwolle, der von den Hüften herab fiel und um die Beine geschlungen wurde.
    Die meditierenden Chakras schenkten Bixby keinerlei Bedeutung, obwohl dieser sich verwandelte. Don glaubte seinen Augen nicht trauen zu dürfen. Bixbys Arme wurden zu Tigerpranken, und sein Kopf wurde zu einem gewaltigen Tigerschädel. Bixby, der vom Dämon Ravana beherrscht wurde, stieß ein wildes Fauchen aus und sprang den Chakra an. Er riß ihn zu Boden und schlug mit der rechten Tatze zu. Die scharfen Krallen zerrissen die Brust des Unglücklichen, der einen lauten Schrei ausstieß und wild mit den Armen ruderte. Noch einmal schlug Bixby zu - diesmal mit beiden Pranken.
    Der Puppenmann wandte schaudernd den Kopf zur Seite, als der tigerköpfige Dämon dem Chakra das Herz aus der Brust riß und es gierig verschlang.
    Nach einigen Sekunden wagte Don wieder den Kopf zu wenden. Er war erschüttert, in welch grauenhaftes Geschöpf sich sein Freund verwandelt hatte.
    Der Dämon beugte sich über den leblos daliegenden Chakra. Speichel troff aus dem Tigermaul und floß in die große Brustwunde, die sich innerhalb weniger Sekunden schloß. Der Chakra bewegte sich und stand auf, als ob nichts geschehen sei.
    Hier war schwärzeste Magie im Spiel. Es dämmerte Don, über welch gewaltige magische Fähigkeiten der Dämon Ravana verfügte.
    „Du bist mein Diener", sagte Bixby-Ravana.
    „Ich bin dein Diener", bestätigte der Chakra.
    Der Dämon stand nun in Bixbys Gestalt vor dem hellhäutigen Chakra, von dessen Brustverletzung nichts mehr zu sehen war.
    Die anderen Chakras hatten schweigend beobachtet, was mit ihrem Gefährten geschehen war. Doch jetzt stürzten sie sich auf Bixby. Dieser lachte schallend und schlug rasend schnell mit den Armen um sich. Drei Chakras fielen benommen zu Boden. Einen vierten hob der Dämon spielerisch hoch und schleuderte ihn durch den Tempel.
    Irgendwo ertönte ein Gong, und die Chakras ließen von Bixby-Ravana ab und zogen sich zurück. Die Fackeln im Tempel schienen höher zu lodern. Ein leichter Windstoß fuhr durch die Halle, und eine Tür sprang wie von Geisterhänden bewegt auf.
    Eine schattenartige Gestalt betrat den Tempel, und die Chakras fielen zu Boden. Die Gestalt kam langsam näher. Sie war humanoid, doch keine Einzelheiten waren zu erkennen. Das Gesicht war ein schemenhafter heller Fleck, ohne jede Konturen.
    Bixby-Ravana wandte sich der Gestalt zu und streckte angriffslustig den Kopf vor.
    „Wer bist du?" fragte der Dämon auf englisch.
    Die Gestalt blieb zwei Schritte vor dem Dämon stehen. Für einen Augenblick nahm das Gesicht Gestalt an. Es war ein Januskopf. Sofort löste sich das Gesicht wieder auf, und nur der helle Fleck blieb zurück.
    „Ich bin Chakravartin", sagte der Januskopf.
    Gott sei Dank spricht er englisch, dachte Don erleichtert. Denn sonst hätte er der Unterhaltung nicht folgen können.
    „Ich bin Ravana, der diesen Körper eines Sterblichen in Besitz genommen hat", sagte der Dämon mit Bixbys Stimme.
    „Ich weiß es", antwortete der Chakra. „Ich war es, der dich wecken ließ, der dir diesen Mann schickte, der den Edelstein aus dem Dolchgriff brach und so dein Erwachen ermöglichte. Es würde mir leid tun, wenn ich dich vernichten müßte. Als Verbündeter könntest du aber für mich wertvoll sein." „Niemand kann mich töten", sagte der Dämon selbstbewußt.
    „Rede keinen Unsinn, Ravana. Du

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