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120 - Schwur in der Opferhalle

120 - Schwur in der Opferhalle

Titel: 120 - Schwur in der Opferhalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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normalen Menschen fürchterlich sein.
    „Dorian Hunter", stellte ich mich vor. „Coco Zamis und Olivaro."
    Swami verbeugte sich tief.
    Ich hatte bemerkt, daß Coco versucht hatte, den Inder zu hypnotisieren, doch es war ihr nicht gelungen.
    „Bitte, steigen Sie in den Wagen", sagte Swami.
    „Wohin bringen Sie uns?" erkundigte ich mich.
    „Nach Varanasi", antwortete er.
    „Das hieß früher Benares, nicht wahr?"
    „Sie haben recht, Sir. Die heilige Stadt der Hindus hieß lange Zeit Benares, hat aber jetzt wieder ihren ursprünglichen Namen angenommen."
    „Was sollen wir in Varanasi?" fragte Olivaro.
    „Ich soll Sie in ein Hotel bringen und Ihnen alle Ihre Wünsche erfüllen. Morgen werde ich Sie zum Chakravartin bringen."
    Der Bursche gefiel mir überhaupt nicht, doch ich wußte nicht, was mich an ihm störte. Als er die Wagentür öffnete und sich dabei vorbeugte, sah ich für einen Moment die Tätowierung auf seiner rechten Wange. Es waren Schriftzeichen der Janusköpfe!
    Wir stiegen in den Fond des Wagens, und Swami fuhr los. Gern hätte ich mir die Tätowierungen durch den Ys-Spiegel angesehen, doch ich mußte Geduld haben.
    Ich saß hinter Swami und beugte mich vor. Er fuhr langsam an und erhöhte nach wenigen Metern die Geschwindigkeit.
    „Bleib sofort stehen, du Hundesohn!" sagte ich auf deutsch. „Sonst schneide ich dir die Kehle durch."
    Ich hatte sein Gesicht im Rückblickspiegel beobachtet. Es zeigte keinerlei Reaktion.
    „Was haben Sie gesagt, Sir?" fragte er.
    „Sie sollen langsamer fahren. Wir wollen uns die Umgebung ansehen."
    „Wie Sie wollen, Sir." Er fuhr jetzt nicht rascher als fünfzig Stundenkilometer.
    Die Gegend war mir völlig gleichgültig. Ich hatte wissen wollen, ob er deutsch verstand. Und nach seiner Reaktion zu schließen verstand er diese Sprache nicht.
    „Der Bursche hat sich nicht hypnotisieren lassen, Coco, nicht wahr?"
    „Du sagst es. Ich habe es zweimal versucht."
    „Sieh dir die rechte Wange des Inders an, Olivaro", sagte ich. Wir sprachen alle deutsch. „Ich habe Tätowierungen von Janusschriftzeichen gesehen."
    Olivaro konnte nur die linke Wange des Fahrers sehen.
    „Auf der linken Wange ist nichts zu erkennen", sagte er.
    „Sollen wir uns in das Hotel bringen lassen?" fragte ich.
    „Es spricht eigentlich nichts dagegen", meinte Coco. „Wir sind in Indien, und jetzt können wir nur hoffen, eine Spur von… Keine Namen, ich weiß, Dorian." Sie lächelte, als sie meinen vorwurfsvollen Blick bemerkte. „Wir müssen unseren Steinzeitfreund und den Puppenmann finden."
    „Sie haben sich zuletzt in Elura aufgehalten. Und das ist verdammt weit von Varanasi entfernt." „Wir könnten mit London oder Castillo Basajaun Verbindung aufnehmen. Vielleicht weiß man dort mehr."
    „Das werden wir auch tun. Hast du irgendwelche Bedenken, daß wir mit dem Inder mitgehen, Olivaro?"
    „Nein, ganz im Gegenteil. Ich bin sehr dafür."
    „In Ordnung. Dann ist dieses Thema erledigt."
    „Wieso gerade Varanasi?" fragte Olivaro.
    „Was meinst du mit dieser Frage?"
    „Warst du schon mal in dieser Stadt, Dorian?"
    „Soweit ich mich erinnern kann - nein."
    „Aber du bist über diese Stadt informiert?"
    „Viel weiß ich nicht von ihr. Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich mich nie besonders für Indien interessiert habe."
    „Das ist schade", meinte Olivaro. „Es ist ein höchst interessantes Land, in dem ich viele Jahre gelebt habe."
    Neugierig blickte ich Olivaro an. In meinem ersten Leben als Baron de Conde hatte ich ihn kennengelernt. Doch noch immer wußte ich nicht, seit wann er sich auf der Erde befand. Olivaro hatte zwar seine magischen Fähigkeiten verloren, doch sein Wissen war ihm erhalten geblieben. Und im Unterschied zu mir konnte er jederzeit auf das gesammelte Wissen seines langen Lebens zurückgreifen. Ich war zwar immer wiedergeboren worden, konnte mich aber immer nur unter gewaltigen Anstrengungen an meine Erlebnisse in meinen früheren Leben erinnern.
    „Erzähle", bat ich.
    „Seit mehr als einem Jahrhundert ist Varanasi der bedeutendste hinduistische Wallfahrtsort. Hier wird als oberste Gottheit Shiva geehrt. Hier wird
Shiva Mahadeva,
was ,Großer Gott' bedeutet, oder Ishwara genannt. Die Stadt liegt am linken Ufer des Ganges, in den zwei Flüsse münden. Asi im südlichen Teil und Varuna im nördlichen. Daraus entstand der Name Varanasi. Über eine Million Pilger ziehen jedes Jahr hierher. Ihr Ziel ist der Ganges, in dem sie sich von ihren Sünden

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