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1200 - Ordoban

Titel: 1200 - Ordoban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gab Sorkalan zu denken.
    „Dem Gerücht zufolge plant Ordoban, einen Vorstoß ins Reich der Titalla zu unternehmen. Die Titalla sind Energiewesen - Feuerwesen nennt man sie -, die in der Nähe des Zentrums von Nammuratu 38 ein Konglomerat von Sonnen und Planeten beherrschen. Falls Ordoban solches wirklich plant, so sehe ich schwarz für ihn und seine Fünfundzwanzigste Flotte." Die Stimme des Journalisten klang besorgt. „Nicht nur sind die Titalla die verbissensten Kämpfer, die man im ganzen Sternhaufen findet, es gibt zudem keinerlei verläßliche Angaben hinsichtlich des Standes ihrer technischen Entwicklung und ihres militärischen Potentials."
    An dieser Stelle entschied Sorkalan, daß Heftergels Bericht keineswegs ausschließlich in das Ressort des Dritten Jugendunterweisers gehöre. Wenn es Ordoban an den Kragen ging, dann mußte in erster Linie der Expansionskoordinator in Kenntnis gesetzt werden.
    Sorkalan nahm die entsprechende Verbindung auf. Es zeigte sich, daß man andernorts Heftergels Gerücht weitaus weniger skeptisch gegenüberstand als im Jugendunterweisungsamt. Zehn Stunden, nachdem der Expansionskoordinator von Sorkalan gehört hatte, lief die größte Such- und Rettungsaktion an, die das Imperium jemals erlebt hatte.
    Sämtliche denkbaren Aspekte der Entwicklung wurden in Betracht gezogen. Es war möglich, daß Ordobans Feldzug gegen die Titalla noch nicht begonnen hatte. Dann war die XXV. Flotte irgendwo außerhalb des Zentrumsraums von Nammuratu 38 zu suchen. Eine Flotte von Scoutschiffen übernahm diese Aufgabe. Vielleicht aber war die Auseinandersetzung, bereits in vollem Gang. Dann war es gut, wenn man Ordoban zu Hilfe kam. Das war der Auftrag der XIII. und der XLIV. Flotte, die sich von Ihren Aufmarschgebieten am Rande des Halos sofort in Richtung Nammuratu 38 in Bewegung setzten. War die Kampagne bereits abgeschlossen, so hatte Ordoban entweder gesiegt oder eine Niederlage erlitten. Im ersteren Fall brauchte man sich nur umzuhören. Die Nachricht von der Niederlage der gefürchteten Titalla würde so rasch die Runde machen, daß Informationen bezüglich Ordobans Aufenthaltsort überall zu erhalten sein mußten. Im letzteren Falle würde er sich auf dem schnellsten Weg aus dem Sternhaufen zurückziehen, Wahrscheinlich in Richtung des Ashshatu-Arms, an dessen Wurzel das Heimatsystem Saddrey lag. Ein weiterer Verband von Scoutschiffen suchte daher die wahrscheinliche Rückzugsroute der XXV. Flotte ab.
    Es war dieser Verband, von dem die erste Meldung kam. Man hatte die XXV. Flotte gefunden, besser: deren kümmerliche Überreste. Die 1200 Schiffe waren ohne Ausnahme so schwer beschädigt, daß an eine Wiederinstandsetzung nicht gedacht werden konnte. Eine Flotte, die mit Lazaretteinrichtungen versehen war and hauptsächlich Ärzte und Medoroboter an Bord hatte, wurde sofort in Marsch gesetzt, um die Überlebenden des Feldzuges gegen die Titalla zu bergen.
    Das Imperium neigte in Trauer das Haupt, als bekannt wurde, daß Ordoban seinen im Kampf erlittenen Verletzungen erlegen sei.
     
    *
     
    Der Präsident saß im Kreis seiner Minister und lauschte aufmerksam dem Vortrag des Nächstkommandierenden Azizbul. Sein Auge drückte gemessene Trauer aus. Chulijam hatte den legendären Ordoban niemals zu Gesicht bekommen. Aber er wußte um seinen Ruf, und den greisen Recken so rasch wieder zu verlieren, nachdem man ihn eben erst aufgefunden hatte, erfüllte Chulijam mit tiefem Bedauern.
    „...auf eigenen Wunsch unmittelbar nach seinem Ableben tarkciert", beendete Azizbul seine Darlegung.
    „Das heißt, sein Bewußtsein existiert im Zustand der suspendierten Animation und kann mit geeigneten Mitteln jederzeit wiedererweckt werden."
    Im Hintergrund des Raumes, jenseits einer schalldurchlässigen energetischen Barriere, hatte sich das Korps der Journalisten kein Wort des Vertrags entgehen lassen.
    „Ich danke dir, Nächstkommandierender", sagte der Präsident. „Ist das alles, was du uns mitzuteilen hast?"
    „Ja", antwortete Azizbul. „Der energetische Behälter mit dem tarkcierten Bewußtsein des Helden steht dem Ersten Gesundheitsobmann selbstverständlich zur Verfügung."
    „Selbstverständlich", murmelte Chulijam.
    Da erhob sich hinter der Barriere ein kräftig gebauter Journalist in grotesker Aufmachung und rief: „Ich finde es höchst absonderlich, daß Ordoban keine Art von Aufzeichnung hinterlassen haben soll."
    Chulijam sah sich ratlos im Kreise seiner Minister um.
    „Wer ist dieser

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