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1200 - Ordoban

Titel: 1200 - Ordoban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vors Gesicht, um die Augen zu schützen.
    „Er will tarkciert werden", sagte er mit schriller Stimme.
    „Scher dich fort, Mißgeburt", herrschte der Nächstkommandierende ihn an.
     
    *
     
    Heftergel war sich seiner Bedeutung bewußt. Er nahm mit Gelassenheit zur Kenntnis, daß Sorkalah seiner Bitte um eine Unterredung sofort stattgegeben hatte. Dabei hatte der Dritte Jugendunterweiser den Rang eines Ressortministers und rangierte in der Hierarchie der saddreykarischen Administration unmittelbar unter dem Präsidenten.
    Heftergel wußte, was er seinem Ruf als Globetrotter schuldig war. Seine Kleidung wirkte unordentlich.
    Seine Haut war tiefgebräunt, und sein großes, rubinrotes Auge zeigte unter gewissen Blickwinkeln jenen grünlichen Schimmer, den die länger dauernde Berieselung mit energiereicher Kosmischer Strahlung erzeugt. Seine Stiefel waren ausgetreten und im übrigen viel zu schwer für Tatmu-Sharratas warmes Klima.
    Kurzum: Heftergel sah aus wie ein Landstreicher. Aber in eben dieser Aufmachung kannte ihn die Öffentlichkeit - ihn, den berühmtesten aller Weltraumjournalisten.
    Einen krasseren Gegensatz zwischen ihm, dem Sternenbummler, und dem hochgewachsenen aristokratisch schlanken Sorkalan konnte man sich kaum vorstellen. Das Auge des Ministers leuchtete in klarem, .hellem Rot. Seine Kleidung war korrekt bis auf den Sitz des kleinsten Zierknopfs und dabei von jener gewollten Einfachheit, die nur die teuersten Manufakturen zu erzeugen verstehen. Sorkalan verzichtete auf Schmuck, während Heftergel alle möglichen Ketten und Gehänge um den Hals baumelten.
    Trotz der Gegensätzlichkeit begrüßten der Journalist und der Minister einander mit dem vertraulichen Gruß, indem sie die Hände gegeneinander klatschten.
    „Man sagt mir", eröffnete Sorkalan die Unterhaltung, nachdem er dem Gast einen Platz und den üblichen Willkommenstrunk angeboten hatte, „daß deine Suche nach Neuigkeiten dich lange Zeit durch gefährliches Gebiet geführt hat."
    „Ich bin nicht auf der Suche nach Neuigkeiten schlechthin", antwortete Heftergel. „Ich war auf dieser Fahrt sechsundzwanzig Jahre lang unterwegs, zumeist in Gegenden, in denen es reguläre Kommunikation mit den Stätten der Zivilisation nicht gibt. Alles, was ich an Neuigkeiten zu berichten hätte, wäre ein paar Monate alt, bevor es die Öffentlichkeit erreichte. Nein, ich interessiere mich für Zusammenhänge, für fremde Kulturen, für die Gründe, warum sie auf das Vordringen des Imperiums so oder so reagieren. Verstehst du, Dinge die Bestand haben und uns - hoffentlich - lehren, die Mentalität fremder Völker zu verstehen."
    „Ein äußerst verdienstvolles Unterfangen", sagte Sorkalan. „Dein Ruf beweist, daß du darin erfolgreich bist. Wo hast du dich in den sechsundzwanzig Jahren herumgetrieben?"
    „Im Halo", antwortete Heftergel. So beiläufig, als gehöre es zu den selbstverständlichsten Dingen der Welt, fügte er hinzu: „Die letzten zwölf in der Nagu Nakira."
    „Ajju Saddrey!" entfuhr es Sorkalan wider Willen. „Du wagst viel, um unsere Wißbegierde zu befriedigen."
    „Und dort geschah es", fuhr Heftergel unbeeindruckt fort, „daß ich meinem Grundsatz untreu werden mußte. Plötzlich hatte ich eine Neuigkeit, die der Öffentlichkeit sofort zugänglich gemacht werden mußte. Ich brach meine Forschungen sofort ab und beschloß, mein eigener Bote zu sein. Deswegen bin ich hier."
    „Du machst mich neugierig", bekannte der Minister. „Was ist die Neuigkeit?"
    „Versteh mich recht: Ich habe keine Beweise. Was ich dir berichte, ist ein Gerücht - allerdings eines, das überall in der Peripherie verbreitet wird, und zwar von solchen, die gewöhnlich nichts auf Hörensagen geben. Ich halte es daher für zuverlässig."
    „Ich bitte dich, Heftergel...", drängte Sorkalan.
    Heftergels Auge leuchtete in gutmütigem Spott.
    „Die Fünfundzwanzigste Flotte operiert im Kugelsternhaufen Nammuratu 38, Ihr Kommandant ist nach wie vor Ordoban."
    Sorkalan sog hastig die Luft ein. Sein Auge wurde dunkel.
    „Das ist... das ist... unmöglich!" stieß er hervor. „Es ist mehr als sechzig Jahre her, seit wir das letzte Mal von der Fünfundzwanzigsten Flotte hörten. Damals war Ordoban weit über dreihundert Jahre alt. Nein, deine Gerüchtequelle muß falsch informiert sein. Die Fünfundzwanzigste ist verloren, und Ordoban muß, wenn er nicht in der Schlacht fiel, längst eines natürlichen Todes gestorben sein."
    „Das Imperium hat vor nicht allzu

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