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1201 - Kosmisches Mosaik

Titel: 1201 - Kosmisches Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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veranlaßte sie zu ungewohnter Großmut: Dem hinterlistigen Krol'tijk übertrug sie für die Zeit ihrer Abwesenheit das Kommando. Damit machte sie ihn praktisch zu ihrem Nachfolger, denn kein N'sal würde sich die Chance entgehen lassen, auf so einfache Weise ins Hohe Volk aufzusteigen. Mit aller Kraft, notfalls mit Intrigen, Verleumdungen und schäbigen Tricks, würde er den einmal erlangten Posten verteidigen. Jeder N'sal hätte sich so verhalten; es lag am unabänderlichen Charakter des gesamten Volkes.
    Fulk'nurum konnte es egal sein. Wenn ihr Gefühl nicht trog, würde sie nicht mehr auf dieses Schiff zurückkehren, sondern ihrerseits eine Stufe in der gesellschaftlichen Hierarchie emporklimmen - die letzte Stufe! Kritisch konnte es lediglich dann werden, wenn Hylt'zdurs Gerissenheit ihre eigene Schläue übertraf, wenn sie an ihm scheiterte. In diesem Fall mußte sie Krol'tijk den Kommandantenplatz wieder streitig machen, was der sich natürlich nicht gefallen lassen durfte ...
    Aber so weit brauchte es nicht zu kommen. Fulk'nurum war geschickt, wendig und abgebrühter als die meisten anderen. Kein Zweifel, daß sie das Amt des Höchsten Volkes Übernehmen würde.
     
    *
     
    Ziemlich genau 18.000 Schiffe zählte die Armadaeinheit der N'sal. Sie bestanden aus blaßroten, synthetischen Kristallröhrchen, die in phantasievoller Weise verschweißt waren und stets ovale bis kugelförmige Umrisse bildeten. Die größten Einheiten erreichten dabei Durchmesser von 2000 und mehr Metern, während die kleineren Raumer fast zerbrechlich wirkten. Widerstandsfähig waren sie jedoch alle.
    Das kristalline Baumaterial besaß die Konsistenz erstklassigen Stahls.
    Ein Außenstehender, der die kunstvollen Konstruktionen das erste Mal sah, mochte in den Erbauern ein friedliches, dem Sinn für Schönheit und Ästhetik verschriebenes Völkchen vermuten.
    Aber wer so dachte, der täuschte sich.
    Unter .Kennern galten N'sal als streitlustig, unverschämt und hinterlistig. Ihre Gesellschaft war streng hierarchisch gegliedert, wobei die Besatzungsmitglieder der einzelnen Schiffe sich bestenfalls als Leibeigene der Kommandanten betrachten durften. Die Kommandanten wiederum bildeten in ihrer Gesamtheit die nächsthöhere Stufe in der Rangordnung, das Hohe Volk - und an dessen Spitze residierte das Höchste Volk, eine Adelsperson, - die ihr Amt so lange bekleiden durfte, wie sie sich als tückischer und gerissener als alle Konkurrenten erwies.
    Wegen der ausgeprägten Zanksucht der N'sal zählte die Einheit 909 zu einem der ständigen Unruheherde innerhalb der Endlosen Armada. Da die zwergenhaften Wesen außerdem noch wahre Meister im Ränkeschmieden und begnadete Strategen in ihren Reihen besaßen, hatten sich bis vor kurzem die Silbernen gerne ihrer Dienste versichert. Jeder N'sal, der etwas auf sich hielt, pflegte darüber hinaus den Traum, irgendwann während seines Lebens einer Barbarenwelle zu begegnen. Die Vorstellung, sich mit den kämpferischen Torkroten zu messen, übte auf die meisten einen besonderen Reiz aus.
    Das alles jedoch war nun vorbei. Die Barbaren und die Silbernen gehörten der Endlosen Armada nicht mehr an. Und wenn es nach den neuen Machthabern ging, sollten sich die N'sal friedlich und harmonisch in den Verband der übrigen Einheiten eingliedern.
    Erwarteten sie einen solchen Gesinnungswandel ernsthaft? Wenn ja, würden sie sich gehörig wundern.
    Fulk'nurum war entschlossen, sie das Fürchten zu lehren. Auch im Bereich Mittlere Peripherie, Flankenabschnitt 12, sollte die Armadaeinheit 909 von sich reden machen.
    Zunächst aber galt es, das Amt des Höchsten Volkes zu übernehmen. Sobald sie den Adelstitel besaß, verfügte sie über genügend Einfluß, die N'sal zu neuen Taten anzuspornen und deren Ruhm zu mehren.
    Hylt'zdurs Residenz tauchte vor ihrem Raumboot auf; die Taster zeichneten die Umrisse des Schiffes deutlich. Unmittelbar unter einem Goon-Block stand eine Schleuse in der röhrenförmigen Kristallkonstruktion offen. Das Höchste Volk erwartete sie also bereits. Sie hatte ihm gegenüber behauptet, wichtige Dinge besprechen zu müssen. Entweder war er dumm genug, ihr zu vertrauen, oder er sah der Tatsache, daß sie ihn aus dem Amt drängen wollte, gelassen entgegen.
    Sie steuerte das Boot auf die Landestützen und wartete, bis der Druckausgleich hergestellt war. Dann aktivierte sie den Funkempfänger, der durch ein rötlich glimmendes Licht anzeigte, daß jemand Kontakt wünschte.
    „Fulk'nurum!" hörte

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