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1201 - Kosmisches Mosaik

Titel: 1201 - Kosmisches Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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interessante Skulpturen aus glitzerndem Edelmetall zu sehen, und selbst jener Teil der Einrichtung, der dem täglichen Leben diente, war von gehobener Eleganz.
    Fulk'nurum hielt einen geradlinigen Weg ein, ohne sich um Abzweigungen und Nebenräume zu kümmern.
    Da sie nicht wußte, wo sie den Adligen finden würde, vertraute sie darauf, daß Hylt'zdur ihr einen Hinweis gab, sobald die Richtung nicht mehr stimmte. Mehr und mehr Zuversicht erfüllte sie, während sie drei prunkvoll ausgestattete Zimmer durchquerte. Nach dem Giftgastrick schien das Höchste Volk zunächst einmal abzuwarten.
    Dann, als sie den nächsten Raum betrat, sah sie ihn.
    Er hockte in einem bequemen Sitzmöbel und erwartete sie mit raschelnden Kopf blättern. Fulk'nurum blieb stehen und grüßte höflich, wobei sie sich verstohlen umblickte. Die Wände waren mit Intarsien geschmückt und teilweise mit luftigem, kunstvoll besticktem Seidenmaterial verhangen. An einer Stelle befand sich etwa in Kopfhöhe eine besonders umrahmte, kreisförmige Fläche, die in mehrere konzentrische Ringe unterteilt war.
    Sofort packte Fulk'nurum die Erregung. Was man sich allerorten von dem Höchsten Volk erzählte, schien zu stimmen: Hylt'zdur galt als unschlagbarer Pfeilwerfer! Ihre Taktik und ihr Plan erwiesen sich als goldrichtig! Die Zielscheibe an der Wand bestätigte es!
    Sie bemühte sich, ihren Triumph zu zügeln, damit der Adlige nicht wieder mißtrauisch wurde. Auf ein Zeichen von ihm klappte sie den Schutzhelm des Kampfanzugs nach hinten. Die Luft in diesem Raum war sauber. Fulk'nurum nahm den angebotenen Platz in einem weiteren Sessel ein und begann damit, das Höchste Volk in das sorgfältig durchdachte Gespräch zu verwickeln.
    Hylt'zdur hörte aufmerksam zu, und sie glaubte zu merken, daß seine mißtrauische Zurückhaltung allmählich schwand. Sie resümierte kurz die Entwicklung innerhalb der Endlosen Armada und gab ihrem Unmut darüber Ausdruck, daß neue Befehlshaber den Heerwurm zu ihren Zwecken umfunktionierten, ohne die beteiligten Völker zuvor nach deren Meinung zu fragen. Hylt'zdur, der aufgrund des besonderen Wach-Schlaf-Systems der N'sal ebenfalls erst vor kurzem sein Amt wieder übernommen und sich über die veränderten Gegebenheiten offenbar noch keine Gedanken gemacht hatte, stimmte ihr vorbehaltlos zu. Öh ja, meinte er, es sei schon eine Frechheit, was die Fremden altehrwürdigen Armadisten zumuteten. Abhilfe müsse geschaffen werden.
    Womit Fulk'nurum ihn bereits da hatte, wo sie ihn haben wollte. Das Höchste Volk begeisterte sich für das Thema, und in der Folge entwickelte sich ein reger Wortwechsel. Keine Spur von gegenseitigem Belauern, von verbalen Gefechten oder gehässigen Bemerkungen. Die Atmosphäre zwischen den beiden wurde immer entspannter. Fulk'nurum kam dies zupaß. Sie setzte ihm ihre Vorstellungen auseinander, wie man ein wenig Unruhe in das umstrukturierte Gefüge der Armada bringen und den selbsternannten Lenkern gehöriges Kopfzerbrechen bereiten könnte. Hylt'zdur war von ihren Gedanken angetan und versprach, sofort alles in die Wege zu leiten. Man müsse, sagte er, die Bestrebungen der Armadaschmiede in deren Geist fortführen. Schließlich habe man ihnen lange genug treu gedient, und ihr Ausscheiden aus dem Völkerbund begründe deshalb gerade für die N'sal eine besondere Verpflichtung. So sehr begeisterte er sich für die Idee, daß er mit einer heimtückischen List Fulk'nurums wohl nicht mehr rechnete.
    Gerade das aber hatte sie erreichen wollen. Darauf baute sie ihre Taktik auf. Ein Ablenkungsmanöver, das ihm jedes Mißtrauen nehmen sollte. Ein „angeblich" vertrauliches Gespräch, das tatsächlich eines war!
    Sie besprachen noch einige Einzelheiten, einigten sich über die effektivste Vorgehensweise und verständigten sich auf einen Zeitpunkt, an dem die Aktionen beginnen sollten. Dann, als es nicht mehr viel zu sagen gab, bekundete Fulk'nurum dem Adligen ihre Hochachtung und kam wie beiläufig darauf zu sprechen, daß er ja nicht nur geistige, sondern auch handwerkliche Qualitäten erster Güte vorzuweisen habe.
    Hylt'zdur reagierte auf die Bemerkung prompt.
    „Du meinst meine Zielsicherheit!" erkannte er stolz. „Nun, es ist wahr, ein von mir geworfener Pfeil verfehlt den Punkt selten. - Nie, um ganz ehrlich zu sein."
    „Ich hörte davon. Aber hast du schon einmal daran gedacht, deine exzellente Wurftechnik noch zu verfeinern?"
    „Wie meinst du das?"
    Offenbar war er mittlerweile tatsächlich von

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