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1203 - Die Höllenfratze

1203 - Die Höllenfratze

Titel: 1203 - Die Höllenfratze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Menschen sind völlig normal. Auch ich habe mich für normal gehalten, aber dann ist das eben passiert. Nur frage ich mich, wieso es gekommen ist, dass ich die Fratze, die ja eigentlich nur mich etwas anging, plötzlich von Chuck gemalt gesehen habe. Das ist es doch, was mich stört. Damit komme ich einfach nicht zurecht.«
    »Wir werden eine Lösung finden«, erklärte Jane Collins lächelnd.
    Roberta sagte nichts. Sie schien in sich hinein zu blicken, so verdreht zeigten sich ihre Augen. »Es wundert mich, wie Sie das so sagen können, Jane. Woher nehmen Sie den Mut?«
    »In meinem Job darf man eben nicht mutlos werden, glauben Sie mir. Es gibt immer wieder Dinge, denen man sich stellen muss, seien Sie auch noch so unerklärlich.«
    »Das klingt, als hätten Sie Erfahrung.«
    »Kann schon sein.«
    Roberta hatte den Mund schon geöffnet. Sie traute sich allerdings nicht, eine weitere Frage zu stellen. Dafür schaute sie auf ihre Uhr und sagte: »Ich glaube, es wird Zeit für mich. Ich möchte Sie nicht länger aufhalten.«
    »Wollen Sie nicht warten, bis John Sinclair zurückgekehrt ist? Er hat schließlich Ihren Freund…«
    »Nein. Ich werde mit Chuck telefonieren oder zu ihm gehen. Wenn Sie mich bei Ihrem Freund entschuldigen wollen.«
    Roberta hob ihre Handtasche vom Boden hoch, um das Portemonnaie hervorzuholen. Sie wollte zahlen, aber Jane wehrte ab. »Lassen Sie mal, die Rechnung übernehme ich. Wir sehen uns auf jeden Fall he ute Abend. Die Anschrift habe ich ja bekommen.«
    »Danke.« Roberta schluckte. »Und Sie wollen wirklich dort erscheinen?«, fragte sie.
    »Ja, ich muss doch erleben, wie der Fall weitergeht. Und zudem wollen wir ihn aufklären.«
    Das Modell nickte. »Klar, das wollen wir. Ich möchte es auch unter allen Umständen, obwohl ich mich selbst davor fürchte. Aber das ist mein Problem.«
    Beide Frauen erhoben sich und verabschiedeten sich. Sie tauschten zuvor noch die Adressen aus. Roberta schaffte ein etwas verunglücktes Lächeln, dann ging sie mit schnellen Schritten dem Ausgang entgegen, als wollte sie aus dem Lokal flüchten.
    Jane Collins warf ihr noch einen längeren Blick zu, bevor sie wieder ihren Platz einnahm. Sehr nachdenklich blieb sie auf dem Stuhl sitzen. Sie holte die zerknüllte Zeichnung hervor, legte sie auf den Tisch und strich sie glatt.
    Auch wenn das Papier noch Falten warf, die Scheußlichkeit der Zeichnung blieb durchaus bestehen. Es war wirklich eine Fratze. Allerdings zeigte sie menschliche Umrisse. Es war nicht das Bild eines Dämons, sondern das eines Menschen, der den Mund weit aufgerissen hatte, als wollte er irgendwo zubeißen. Der untere Teil seines Gesichts war von einem dunklen Bart umwachsen. Haare wuchsen wirr, aber dünn auf seinem Kopf. An einigen Stellen waren sie zu Locken gedreht, und Jane fiel auch das kräftige Gebiss auf.
    Sie dachte über die Anordnung der Zähne nach. Es war nicht unbedingt das Gebiss eines Vampirs, aber es machte auf sie den Eindruck, als wäre ein Mensch dabei, sich zu verwandeln.
    In ein anderes Geschöpf, in ein Monster, in ein Tier, und möglicherweise sogar in einen Werwolf, denn im Gesicht zeichneten sich gemalte Schatten ab, die durchaus auch Haare darstellen konnten.
    Jane war auf den folgenden Abend gespannt und fragte sich, ob diese Erscheinung bei Roberta Carlini wiederkehren würde.
    »So in Gedanken versunken?«, fragte plötzlich eine Stimme neben ihr.
    Die Detektivin schrak zusammen und schaute hoch. Ihre Augen blitzten. »Du bist es, John. Komm, setz dich…«
    ***
    Ich rückte mir den Stuhl zurecht und nahm Platz. Ich hatte Durst bekommen und bestellte mir noch eine Flasche, Wasser.
    Jane wollte nichts trinken, sie holte nur scharf Luft und hörte meine erste Frage.
    »Wo ist denn Roberta?«
    »Sie ist vor vielleicht 10 Minuten gegangen.«
    Ich wunderte mich etwas. »Und das hast du zugelassen?«
    »Warum nicht. Sie hat mir alles gesagt, was es zu sagen gibt.«
    »Dann bin ich beruhigt.«
    Ich schenkte mir Wasser in das Glas ein und schaute Jane so intensiv an, dass sie lachen musste und einfach nicht anders konnte, als mir einen Bericht zu geben.
    Sehr aufmerksam hörte ich zu. Es gab einige Neuigkeiten für mich, aber sie brachten mich nicht weiter. Zur Aufklärung trugen sie leider nicht mit bei.
    Jane Collins sah das ebenso und meinte: »Wir müssen am Ball bleiben, John.«
    »Das sehe ich auch so. Wie ich dich kenne, hast du dir schon einen Plan zurechtgelegt.«
    Ich erwartete eine Antwort und erhielt

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