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1203 - Die Höllenfratze

1203 - Die Höllenfratze

Titel: 1203 - Die Höllenfratze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wald gehen und mich verstecken? Ich will mein Leben nicht ändern. Ich will es so weiterführen wie bisher. Nur dann kann ich mich daran gewöhnen und die Höllenfratze auch irgendwie verdrängen.«
    »Sie wird dich immer zu fassen kriegen.«
    »Abwarten.«
    »Ich komme, Roberta. Ich komme zu dir!«
    »Warum? Wo bist du denn?«
    »Um die Ecke praktisch. Ich rufe von meinem Handy aus an. Wir müssen miteinander reden.«
    Roberta verdrehte die Augen. Sie war dagegen, aber sie wusste auch, das sie Chuck nicht umstimmen konnte. Es war auch verständlich, dass er sich Sorgen machte.
    »Also mach die Tür auf. Ich bin in ein paar Minuten bei dir.«
    Mehr sagte er nicht und unterbrach die Verbindung.
    Roberta legte den Hörer ebenfalls auf. Wenn sie ganz ehrlich gegen sich selbst war, dann war sie sogar froh, dass Chuck zu ihr kommen wollte.
    Sie drehte sich um - und erstarrte.
    Sie war nicht mehr allein.
    Was sie sah, packte sie wie ein Schüttelfrost des Grauens…
    ***
    Die Fratze war nicht nur eine Fratze. Zu ihr gehörte plötzlich ein Körper. Ein nackter Körper, dessen Haut mit einem dichten Pelz besetzt war. Er wirkte wie vom Himmel gefallen oder besser gesagt aus der Hölle gestiegen. Er hielt sich in der offenen Tür zum kleinen Flur hin auf und war einfach schrecklich anzusehen, denn er blutete aus zahlreichen kleinen Wunden. Und das nicht nur im Gesicht, sondern überall am Körper. Sogar seine Augen leuchteten rötlich.
    Roberta konnte nur wie erstarrt auf der Stelle stehen und starren. In ihrem Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander.
    Obwohl ihr Blick klar war und sie diesen Eindringling genau betrachtete, hatte sie das Gefühl, eine Halluzination zu erleben und sich dieses Wesen nur einzubilden. Sie wusste auch nicht, ob sie es als Mensch oder als Monster ansehen sollte. Die Körperform war die eines Menschen, aber das dichte Haar auf der nackten Haut wies schon auf ein tierähnliches Wesen hin.
    Das war nicht alles.
    Roberta roch ihn auch. Sie spürte ihn zugleich. Letzteres konnte sie sich selbst nicht erklären. Von ihm strömte nicht nur der Geruch aus, sondern auch eine bestimmte Aura, die nichts mit Geruch zu tun hatte. Sie konnte nur gefühlt werden. Da war etwas Beunruhigendes. Etwas, das Roberta nicht erklären konnte. Es war eben das Böse und die Aggressivität, die in diesem Monstrum steckten.
    Vor dem normalen Geruch ekelte sie sich. Man konnte ihn nicht unbedingt als Gestank ansehen. Der Geruch war einfach fremd, als gehörte er nicht auf die Erde, sondern wäre von irgendwo anders gekommen und auf sie eingeströmt.
    Endlich gelang es ihr, wieder Luft schöpfen. Sie war sich vorgekommen wie jemand, der die letzte Minute unter Wasser verbracht und die Luft angehalten hatte.
    Er tat ihr nichts. Er traf auch keine Anstalten, auf sie zuzukommen. Er stand nur da, und der Blick seiner kalten und bösen Augen brannte trotzdem.
    Das Maul hielt die Gestalt nicht geschlossen, und Roberta dachte wieder an ihre schrecklichen Erlebnisse in den Nächten.
    Da hatte sie nur die Fratze gesehen, aber keinen Körper. Sie war nicht eben erfreut darüber, das zum Kopf noch ein Körper gehörte, der von einem dichten Pelz bedeckt war.
    Plötzlich erhielt sie einen leichten Stoß in den Rücken. Ob jemand hinter ihr stand, wusste sie nicht. Bestimmt nicht, aber sie drehte sich auch nicht um. Sie setzte automatisch das rechte Bein vor und ging auf die Gestalt zu, die für sie keine Ersche inung mehr war, sondern ein Festkörper.
    Sie hörte die Stimme.
    Flüstern.
    Weit weg und trotzdem sehr nahe. In ihrem Kopf wirbelten die Worte hin und her. Jemand sprach sie mit dem eigenen Namen an, aber sie konnte beim besten Willen nicht sagen, wer dieser Jemand war. Es musste irgendein Wesen sein, denn sie wollte sich auch nicht vorstellen, dass die Höllenfratze sie angesprochen hatte. So jemand konnte doch überhaupt nicht reden. Das war kein Mensch. Es war kein Tier. Es war ein verfluchtes Monster.
    »Wir gehören zusammen. Wir allein. Ich habe dich gesucht. Ich habe dich gefunden. Du bist ich, und ich bin du…« Die Worte endeten abrupt, dann folgte ein hartes Lachen, dessen Echo Roberta erschauern ließ.
    Aber sie ging weiter. Sie änderte nicht das Ziel und wunderte sich dabei über sich selbst. Als wäre sie es nicht gewesen, die sich die Befehle gab.
    Schritt für Schritt näherte sich Roberta dem unheimlichen Besucher in der offenen Tür. Er tat nichts. Er glotzte sie aus seinen starren Augen an, und manchmal drang

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