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1203 - Die Höllenfratze

1203 - Die Höllenfratze

Titel: 1203 - Die Höllenfratze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie bisher.«
    »Hast du denn vergessen, was geschehen ist?«
    »Nein, Chuck, das habe ich nicht. Aber ich weiß auch, dass es vorbei ist.«
    Harris sagte nichts mehr. Er drehte sich von seiner Freundin weg. Sie sollte nicht sehen, wie verzerrt sein Gesicht plötzlich geworden war. Er hätte seine Wut hinaussschreien können, doch er beherrschte sich und gab klein bei.
    »Also gut, Roberta, du bist ein eigenständiger Mensch. Ich kann dich nicht daran hindern, das zu tun. Aber vergiss nie, was heute schon passiert ist.«
    »Nichts mit mir, sondern mit dir.«
    »Ja, verdammt!« Er schrie plötzlich. »Es ist etwas mit mir passiert. Und daran bist du nicht unschuldig, meiner Meinung nach.«
    »Hast du Beweise?«
    Er fuhr herum. »Nein, die habe ich nicht.«
    Roberta blieb gelassen. »Eben«, erklärte sie nur.
    Ihr Freund wollte etwas sagen. Es kam nicht mehr dazu. Er setzte mehrmals an, erstickte aber fast an seinen eigenen Worten und winkte mit einer wilden Bewegung ab.
    »Allerdings bin ich etwas müde und möchte mich hinlegen, Chuck.«
    »Ach so ist das. Es heißt mit anderen Worten, dass ich verschwinden soll.«
    »So ungefähr.«
    Er atmete ein paar Mal tief durch und schluckte auch. »Okay«, flüsterte er dann. »Okay, ich werde dir den Gefallen tun und gehen. Aber wenn etwas passiert, mach mich bitte nicht dafür verantwortlich. Nicht mich, verstehst du?«
    »Keine Sorge, da brauchst du keine Angst zu haben. Ich weiß schon, was ich tue und was gut für mich ist.«
    Das wollte er Roberta nicht glauben. Er sah sie an, aber er sagte nichts mehr, schüttelte nur den Kopf und verließ mit schnellen Schritten die Wohnung.
    Roberta hörte, dass er die Tür wuchtig zuschlug. Sie mochte Chuck, aber sie kannte auch sein Temperament, das er hin und wieder nicht zügeln konnte. Sie war eher ruhiger. Sie brauchte die Muße. Sie musste auch so sein, sonst hätte sie sich nicht als Modell zur Verfügung stellen können.
    Lächelnd drehte sie sich um.
    Jemand meldete sich in ihrem Kopf. Ein leises Lachen, dann auch eine Stimme.
    »Keine Sorge, ich bin immer bei dir…«
    ***
    Jane Collins hatte Lady Sarah nicht gesagt, welche Pläne sie am Abend verfolgte. Es war besser, wenn die Horror-Oma diesmal nichts erfuhr. Jane hatte als Ausrede das Treffen mit einem Klienten vorgeschoben. Ob Sarah es ihr geglaubt hatte, war gleichgültig. Sie ging jedenfalls davon aus und wusste auch, dass die Horror-Oma sie nicht verfolgte.
    In einem Geschäft, das »Malkasten« hieß, hatte sich die Detektivin die Unterlagen besorgt, die sie glaubte mitnehmen zu müssen. Das waren ein Zeichenblock, verschiedene Stifte und Tücher, um etwas zu reinigen, wenn sie sich verzeichnet hatte. Sie rechnete damit, dass sie so nicht großartig auffallen würde.
    Mit John Sinclair hatte sie noch kurz gesprochen. Der Geisterjäger wusste, was sie vorhatte, und er würde sich zunächst entsprechend zurückhalten, hatte er ihr zumindest versprochen.
    Ob er sich daran hielt, war fraglich.
    Sie ging davon aus, dass die abendliche Malrunde nicht normal ablaufen würde. Es gab eine Macht, die sich unbedingt in das normale Leben der Menschen hineindrängen wollte. Und diese Macht hatte sich in dieser Fratze manifestiert, die ein völlig Unbeteiligter plötzlich zu Papier gebracht hatte.
    Chuck Harris hielt sie für unbeteiligt, Roberta Carlini allerdings nicht. Sie konnte unschuldig sein, musste es aber nicht.
    Jane musste immer daran denken, dass sich Chuck Harris von seiner Freundin manipuliert gefühlt hatte. Er hatte davon gesprochen, dass etwas von ihr auf ihn übergegangen war.
    Daran dachte Jane immer öfter, und so war Roberta für sie der Mittelpunkt.
    Die Private Art School war nicht leicht zu finden. Jane Collins atmete auf, als sie in der Nähe einen Parkplatz entdeckt hatte. Sie ging den Rest des Wegs zu Fuß.
    Die Stadt hatte ihr abendliches Kleid angelegt. In der Dunkelheit schimmerten zahlreiche Lichter in verschiedenen Farben. Die Lokale warteten auf Gäste, aber sie waren längst nicht so gefüllt, wie noch vor einem Jahr.
    Touristen mieden die Insel. BSE und andere Seuchen hatten die Leute verunsichert. Jane kam es vor, als wären die biblischen Plagen dabei, über das Land herzufallen. Und weil dies alles letzendlich durch Menschen so gekommen war, hätte sie am liebsten einige der Verantwortlichen vor die Schranken des Gesetzes gezerrt.
    Sie ging an einer Bäckerei vorbei auf einen Platz zu. Dort sah sie die Rückseite eines Autohauses, das sich

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