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1205 - Wer die Totenruhe stört

1205 - Wer die Totenruhe stört

Titel: 1205 - Wer die Totenruhe stört Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nur auf dem Bett und bewegte sich auch nicht. Sie schien von unsichtbaren Fesseln gehalten zu werden. In ihren Augen stand die nackte Angst. Als Suko sie berührte, schrak sie zusammen und zog den Kopf ein, blieb jedoch liegen.
    »Bitte«, sagte mein Freund mit leiser Stimme. »Wir wollen Ihnen nichts tun. War er hier?«
    Die Frau schwieg.
    »Haben Sie ihn gesehen?«
    Jetzt nickte sie.
    »Hat er Ihnen etwas getan?«
    Kopfschütteln.
    »Wo ist er jetzt?«
    Der Schock musste ihr die Sprache geraubt haben, denn sie gab uns auch jetzt die Antwort nur durch Zeichen, und so bewegte sie ihren Kopf in eine bestimmte Richtung. Allerdings nicht zur Seite hin, sondern gegen die von ihr aus gesehene linke Wand.
    »Im Nebenzimmer?«, flüsterte Suko.
    Sie nickte.
    »Ist dort noch jemand?«
    Mit dieser Frage hatte Suko wohl den richtigen Ton getroffen.
    Plötzlich war sie wieder in der Lage zu sprechen, und sie brachte nur ein einziges Wort hervor.
    »Jimmy…«
    Wir wechselten nur einen Blick. Mehr war nicht nötig.
    »Wir holen ihn«, flüsterte ich der Frau zu. »Sie brauchen keine Angst zu haben. Jimmy wird nichts passieren.«
    Wir wollten uns abwenden, aber sie klammerte sich an Sukos Arm fest. »Wer ist der andere?«
    »Haben Sie ihn gesehen?«
    »Ja.«
    »Wie sieht er aus?«
    »Furchtbar. Dunkel und auch bleich. Er ist ein Schatten, der schweben kann.«
    »Danke. Bleiben Sie, um Himmels willen, hier. Tun Sie nichts. Es wird alles gut werden.«
    Ob sie uns die Worte glaubte, wussten wir nicht. Wir stellten keine weiteren Fragen mehr und verließen das Zimmer auf Zehenspitzen. Bisher stand nicht fest, ob unser Eindringen von dem Dämon bemerkt worden war. Reagiert hatte er jedenfalls nicht. Eine Berührung des Kreuzes bewies mir, dass er sich noch immer in diesem Haus und damit in unserer Nähe aufhielt.
    Wir standen wieder auf dem Gang. Es ging für uns nur in eine Richtung weiter. Auch hier lag ein schmaler Teppich, was uns natürlich zugute kam.
    Dann hörten wir plötzlich die Stimme. Es war nicht die eines Erwachsenen. Nicht weit von uns entfernt, in einem Nebenzimmer, sprach ein Kind.
    Was es sagte, war für uns nicht zu verstehen. Die Worte hörten sich an wie ein monotones Gemurmel, aber sie gaben uns zugleich Hoffnung, denn jetzt wussten wir, dass der Junge noch lebte.
    Eine Antwort bekam er nicht. Auch als wir die nächsten Schritte gingen, hörten wir nur seine Stimme. Er schien kaum atmen zu können. Das Gemurmel drang nicht aus der Tür des Nachbarzimmers, sondern eine weiter.
    Wir schlichen über den Teppich hinweg. Die zweite Tür war nicht geschlossen. Allerdings stand sie auch nur spaltbreit offen, sodass beim Hineinschauen nicht viel zu sehen war.
    Doch zu hören, denn der Junge sprach jetzt lauter. Ob er uns gehört hatte und es deswegen tat, war fraglich, aber wir blieben selbst sehr still und konzentrierten uns auf die Worte, die von nun an besser zu verstehen waren.
    Das Kind betete.
    Es sprach vom lieben Gott, der immer ein großer Beschützer der Kinder war.
    »Ich habe mein Vertrauen in ihn. Er sorgt dafür, dass mir nichts geschieht, denn der liebe Gott liebt die Kinder sehr. Er ist ein Freund der Kinder. Bitte, lieber Gott, mach, dass ich wieder allein bin. Nimm das Böse weg von mir und beschütze mich auf meinem weiterem Weg. Segne mich, und segne auch meinen Vater und meine Mutter. Segne alle Leute hier…«
    Suko tippte mich an. »Verstehst du das?«
    »Nicht direkt. Aber er scheint sich in einer Lage zu befinden, in der ihm nichts anderes übrig bleibt, als zu beten. Das ist sogar das Allerbeste für ihn.«
    »Er spricht auch vom Bösen, John. Ob es in seiner Nähe ist?«
    Eine Antwort konnte Suko von mir nicht erwarten. Wir wussten einfach zu wenig, aber im Zimmer des Jungen brannte auch Licht, denn durch die Lücke fiel ein schmaler Streifen in den Flur hinein.
    Ich brachte mein Auge in seine direkte Nähe und riskierte einen ersten Blick in den dahinter liegenden Raum.
    Ich hatte Pech, denn der Ausschnitt war einfach zu schmal.
    Nicht mal den Jungen bekam ich zu Gesicht.
    Sehr behutsam und darauf achtend, jedes Geräusch zu vermeiden, zog ich die Tür ein kleines Stück weiter auf und verbreiterte den Spalt. Allmählich bekam ich einen größeren Ausschnitt des Zimmers zu Gesicht. Ich sah einen schmalen Schrank. Nicht weit davon entfernt ein Fenster. Ich sah die helle Holzlampe an der Wand neben dem Bett, in der zwei Glühbirnen steckten.
    Ich sah das Bett.
    Darauf saß Jimmy!
    Er trug noch

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